James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
sich?«
»Ja.«
»Bleiben Sie in der Nähe des Telefons. Ich rufe Sie in ein paar Minuten zurück und sage Ihnen, was Sie damit machen sollen. Wo befinden Sie sich?« Bond nannte ihm den Namen des Motels. »Okay. Sie erhalten das Geld morgen früh. Ich rufe Sie in Kürze wieder an.« Dann legte er auf.
Bond ging zur Rezeption hinüber und warf einen Blick auf die Reihen voller Bücher. Die akribische Genauigkeit dieser Leute amüsierte und beeindruckte ihn. Sie kümmerten sich mit so großer Sorgfalt darum, dass jeder Schritt ihrer Operationen durch eine entsprechende Tarnung vor dem Gesetz abgesichert war. Sie hatten natürlich recht. Wie sollte er, ein Engländer, an fünftausend Dollar kommen, wenn nicht durchs Glücksspiel? Und wie würde die nächste Wette aussehen?
Das Telefon brummte erneut. Er trat in die Zelle, schoss die Tür hinter sich und nahm den Hörer ab.
»Sind Sie das, Bond? Also, hören Sie mir genau zu. Sie erhalten das Geld in Las Vegas. Kommen Sie zurück nach New York und buchen Sie einen Flug. Das Ticket stellen Sie mir in Rechnung. Ich kümmere mich darum. Sie fliegen nach Los Angeles. Von dort geht jede halbe Stunde ein Flieger nach Vegas. Im Tiara ist ein Zimmer für Sie reserviert. Sehen Sie sich dort um und – hören Sie mir jetzt ganz genau zu – um fünf nach zehn am Donnerstagabend gehen Sie dann zum mittleren der drei Blackjack-Tische im Tiara an der Seite des Raums neben der Bar. Haben Sie verstanden?«
»Ja.«
»Sie setzen sich hin und spielen fünf Mal mit dem maximalen Einsatz von tausend Dollar. Dann stehen Sie auf und verlassen den Tisch. Spielen Sie auf keinen Fall weiter. Ist das klar?«
»Ja.«
»Ihre Rechnung für das Tiara ist bereits bezahlt. Nach dem Spiel bleiben Sie noch eine Weile dort und warten auf weitere Anweisungen. Verstanden? Wiederholen Sie das.«
Bond kam der Aufforderung nach.
»Bestens«, sagte der Bucklige. »Reden Sie nicht und machen Sie keine Fehler. Wir mögen keine Fehler. Das werden Sie feststellen, wenn Sie morgen die Zeitung lesen.«
Ein leises Klicken ertönte. Bond legte den Hörer auf und ging nachdenklich über den Rasen zu seinem Zimmer.
Blackjack! Das alte Siebzehnundvier seiner Kindertage. Das weckte Erinnerungen an große Spielnachmittage in den Zimmern anderer Kinder; an die Erwachsenen, die die bunten Perlen, die sie anstelle von Jetons verwendeten, abgezählt und auf einzelne Häufchen verteilt hatten, damit jedes Kind eine Menge im Wert von einem Shilling erhielt; an die Aufregung, die er beim Umdrehen einer Zehn oder eines Asses verspürt hatte, woraufhin er das Doppelte seines Einsatzes gewann; an die Spannung beim Ziehen der fünften Karte, wenn man bereits siebzehn Punkte hatte und eine Vier oder weniger benötigte, um zu gewinnen.
Und nun würde er dieses Kinderspiel erneut spielen. Nur dass der Bankhalter dieses Mal ein Betrüger war und die bunten Jetons bei diesem Einsatz dreihundert Pfund pro Hand wert sein würden. Er war erwachsen geworden, und jetzt würde es sich um ein echtes Spiel für Erwachsene handeln.
Bond legte sich aufs Bett und starrte an die Decke. Während er auf Felix Leiter wartete, befand er sich in Gedanken bereits in der berühmten Glücksspielstadt, und er fragte sich, wie es dort sein würde und wie oft er sich mit Tiffany Case würde treffen können.
Als er Felix Leiter endlich über den Kiesweg humpeln hörte, hatten sich in dem Plastikaschenbecher fünf Zigarettenstummel angesammelt. Sie gingen gemeinsam über den Rasen zum Studillac, und auf ihrer Fahrt über die Allee brachte Leiter ihn auf den neuesten Stand.
Die Jungs von der Spangled-Bande waren allesamt abgereist – Pissaro, Budd, Wint, Kidd. Sogar Shy Smile befand sich bereits auf der ersten Etappe seiner langen Reise im Pferdetransporter quer über den Kontinent zur Ranch in Nevada.
»Das FBI ist jetzt an dem Fall dran«, sagte Leiter, »aber es wird nur eine weitere kurze Episode in ihren gesammelten Werken über die Spangs werden. Ohne Sie als Zeugen wird niemand wissen, wer die beiden bewaffneten Männer waren, und es würde mich überraschen, wenn sich das FBI wegen des Falls mit Pissaro und seinem Pferd besonders anstrengen würde. Das werden sie mir und meinen Vorgesetzten überlassen. Ich habe mit dem Hauptbüro gesprochen, und sie meinten, ich solle nach Vegas reisen und irgendwie herausfinden, wo die Überreste des echten Shy Smile vergraben sind. Ich soll seine Zähne beschaffen. Wie finden Sie das?«
Bevor Bond
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