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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Meine Freunde wollen, dass ich herausfinde, woher dieses Geld stammt.«
    Das scharfe Klatschen und der schrille Schrei erklangen gleichzeitig.
    »Raus damit, du Scheißkerl, oder ich puste dir das Hirn weg.« Bond hörte, wie der Hahn der Waffe gespannt wurde.
    Aus der Kiste kam ein stammelnder Schrei. »Das ist mein Erspartes. Alles, was ich habe. Ich hab’s in der Lampe versteckt. Mein Erspartes. Ich schwöre es. Herrgott, Sie müssen mir glauben. Sie müssen.« Die Stimme jammerte und bettelte.
    Der Mann gab ein angewidertes Schnauben von sich und hob seine Waffe, sodass sie in Bonds Sichtfeld kam. Auf dem Hahn lag ein Daumen mit einer großen hässlichen Warze am ersten Gelenk. Der Mann ließ sich von der Kiste gleiten. Er sah dem Jockey ins Gesicht, und seine Stimme wurde schleimig.
    »Du bist in letzter Zeit zu viel geritten, Tingaling«, flüsterte er beinahe. »Du bist nicht gut in Form. Brauchst mal ’ne Pause. Jede Menge Ruhe. Wie in einem Sanatorium oder so.« Der Mann ging langsam durch den Raum zurück. Dabei sprach er leise und fürsorglich weiter. Mittlerweile befand er sich außerhalb des Sichtfelds des Jockeys. Bond sah, wie er sich nach unten beugte und einen der dampfenden Schlammeimer hochhob. Der Mann kam zurück, hielt den Eimer niedrig und redete immer noch beruhigend auf Tingaling ein.
    Er kam zur Kiste des Jockeys und schaute hinein.
    Bond versteifte sich und spürte, wie sich der Schlamm schwer auf seiner Haut bewegte.
    »Wie ich schon sagte, Tingaling. Jede Menge Ruhe. Für eine Weile nichts zu essen. Ein hübsches schattiges Zimmer mit zugezogenen Vorhängen, um das Licht abzuhalten.«
    Die sanfte Stimme summte in der tödlichen Stille weiter. Langsam hob sich der Arm. Höher und höher.
    Und dann konnte der Jockey den Eimer sehen und wusste, was passieren würde, und er fing an zu stöhnen.
    »Nein, nein, nein, nein, nein.«
    Obwohl es in dem Raum nicht heiß war, dampfte die schwarze Masse, als sie träge aus dem Eimer floss.
    Der Mann trat schnell zur Seite und schleuderte den leeren Eimer in Richtung des Mannes mit dem Blumenkohlohr, der stillstand und sich von ihm treffen ließ. Dann bewegte er sich schnell durch den Raum und ging zu dem anderen Mann mit der Waffe, der in der Nähe der Tür stand.
    Er drehte sich um. »Keine Spielchen. Keine Bullen. Das Telefon ist tot.« Er lachte barsch. »Ihr grabt den Kerl besser aus, bevor seine Augäpfel gegrillt werden.«
    Die Tür knallte zu, und abgesehen von einem blubbernden Geräusch und dem Rauschen des Wassers in den Duschen herrschte absolute Stille.

»WIR MÖGEN KEINE FEHLER.«
    »Was ist dann passiert?«
    Leiter saß auf Bonds Stuhl im Motel, und Bond lief im Raum auf und ab, wobei er immer wieder stehen blieb, um einen Schluck Whiskey mit Wasser aus einem Glas auf dem Nachttisch zu trinken.
    »Es gab ein verdammtes Durcheinander«, sagte Bond. »Alle fingen an zu jammern, dass sie aus ihren Kisten herauswollten, und der Mann mit dem Blumenkohlohr spülte mit seinem Schlauch den Schlamm von Tingalings Gesicht und rief die beiden Männer von nebenan zu Hilfe. Der Neger kauerte stöhnend auf dem Boden, und die nackten Kerle aus den Duschen rannten herum wie Hühner, denen der Kopf angehackt wurde. Die beiden Kartenspieler kamen hereingestürmt, nahmen den Deckel von Tingalings Kiste, wickelten ihn aus und trugen ihn unter die Dusche. Ich schätze, er war schon fast hinüber. Halb erstickt. Sein ganzes Gesicht war voller Brandblasen. Ein schrecklicher Anblick. Dann riss sich einer der nackten Männer zusammen und machte sich daran, die restlichen Kisten zu öffnen und die Leute herauszulassen, und dann standen wir alle da, zwanzig Mann, die von oben bis unten mit Schlamm bedeckt waren, und es gab nur eine verfügbare Dusche. Nach und nach regelte sich alles. Eine der Aushilfen fuhr in die Stadt, um einen Krankenwagen zu holen. Irgendjemand kippte Wasser über den Neger, und er kam langsam wieder zu sich. Ich versuchte unterdessen, herauszufinden, ob irgendjemand eine Ahnung hatte, wer die beiden Bewaffneten gewesen sein könnten, ohne dabei zu interessiert zu wirken. Keiner wusste auch nur das Geringste. Die Leute gingen davon aus, dass es sich um Gangster einer Bande von außerhalb der Stadt handeln müsse. Da bis auf den Jockey niemand verletzt worden war, kümmerte es keinen. Sie wollten nur den Schlamm loswerden und diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.« Bond nahm einen weiteren Schluck Whiskey und zündete sich eine

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