James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)
Waffe anstieß.
Jetzt! Bond richtete sich auf und sprang durch die immer noch schwingende Tür. McGonigles Rücken war genau vor ihm, und dahinter lag der helle und leere Barraum, in dem ein automatisches Piano einsam vor sich hin spielte.
Bonds Hände packten den Mann über den Ellbogen. Er riss ihn von den Beinen, wirbelte ihn herum und warf ihn gegen die Schwingtüren und damit gegen Frasso, der gerade hatte hindurchgehen wollen. Das gesamte Holzhaus erzitterte, als die beiden Körper zusammenstießen, Frasso rückwärts durch die Türen stürzte und auf den Gehweg krachte.
McGonigle wurde zurückgeworfen und drehte sich zu Bond herum. Er hob eine Hand, in der er seine Waffe hielt. Bonds Linke erwischte seine Schulter. Gleichzeitig schlug er mit der offenen rechten Hand kräftig auf die Waffe. McGonigle kippte rückwärts gegen den Türpfosten. Die Waffe fiel klappernd auf den Boden.
Der Lauf von Frassos Revolver erschien zwischen den Schwingtüren. Schnell drehte er sich zu Bond herum, wie eine Schlange, die ihr Opfer suchte. Als die blau-gelbe Zunge hervorzuckte, warf sich Bond kampfeslustig auf die Waffe zu McGonigles Füßen. Er bekam sie zu fassen und feuerte im Liegen zwei schnelle Schüsse nach oben ab, bevor McGonigle ihm auf die Waffenhand trat und sich auf ihn stürzte. Im Sprung erhaschte Bond einen Blick auf Frassos Waffe, die sich zwischen den Schwingtüren hob und Kugeln in die Decke feuerte. Und diesmal klang das Krachen des Körpers auf den Brettern des Gehwegs, als würde er nicht wieder aufstehen.
Dann hatten McGonigles Hände ihn gepackt, und Bond kniete auf dem Boden, den Kopf gesenkt, und versuchte seine Augen zu schützen. Die Waffe lag immer noch neben ihm – er musste nur danach greifen, sobald er eine Hand frei hatte.
Einige Sekunden lang kämpften sie lautlos wie Tiere, dann stemmte sich Bond auf einem Knie hoch und hob mit aller Kraft die Schultern. Er schlug nach oben in das Gesicht, das er aus dem Augenwinkel sah, dann hatte er sich von dem Gewicht befreit und ging in die Hocke. In diesem Moment schnellte McGonigles Knie wie ein Kolben hoch und traf Bonds Kinn. Er wurde emporgerissen, während seine Zähne klackten und der Schlag in seinem Schädel widerhallte.
Bond blieb keine Zeit, seine Benommenheit abzuschütteln, bevor der Gangster ein tiefes Grunzen ausstieß und mit gesenktem Kopf und rudernden Armen auf ihn losging.
Bond drehte sich zur Seite, um seinen Bauch zu schützen. Dann rammte der Kopf des Gangsters seine Rippen, und zwei Fäuste schlugen krachend in seinen Körper.
Bonds Atem pfiff durch seine Zähne, aber trotz der Schmerzen behielt er McGonigles Kopf im Blick. Mit einer Körperdrehung, die seine ganze Schulterkraft in die Hand leitete, verpasste er ihm eine harte Linke, und als der Gangster den Kopf hob, versetzte er ihm mit der Rechten einen Kinnhaken.
Die zwei Hiebe richteten McGonigle auf und warfen ihn zurück. Bond stürzte sich wie ein Panther auf ihn, bedrängte ihn und schlug immer wieder zu, bis der Gangster allmählich in sich zusammensackte. Bond packte ein herumfuchtelndes Handgelenk und griff nach einem Fußknöchel, um ihn vom Boden hochzureißen. Dann setzte er seine gesamte Kraft ein, vollführte eine fast vollständige Drehung, um Schwung zu gewinnen, und schleuderte den Körper seitwärts durch den Raum. Als der Mann das aufrechtstehende Pianola traf, folgte erst ein melodisches Scheppern und dann eine Explosion aus metallischen Dissonanzen und brechendem Holz, als das sterbende Instrument umkippte und mitsamt McGonigle, der mit ausgebreiteten Armen und Beinen darauf lag, auf den Boden donnerte.
Unter dem nachlassenden Crescendo der Echos stand Bond schwer atmend mitten im Raum, die Beine noch angespannt von der letzten Anstrengung. Langsam hob er eine schmerzende Hand und fuhr sich damit durch das nasse Haar.
»Schnitt.«
Es war eine Frauenstimme, und sie kam aus Richtung der Bar.
Bond schüttelte sich und drehte sich langsam um.
Vier Personen hatten den Saloon betreten. Sie standen in einer Reihe mit dem Rücken zur Theke aus Mahagoni und Messing, hinter der sich Regale mit glänzenden Flaschen bis zur Decke erhoben. Bond hatte keine Ahnung, wie lange sie schon hier waren.
Einen Schritt vor den anderen drei stand der führende Bürger von Spectreville – prächtig, reglos und dominant.
Mr Spang trug ein komplettes Westernkostüm, authentisch bis hin zu den langen silbernen Sporen an den polierten schwarzen Stiefeln. Das Kostüm
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