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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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und die breiten Lederchaps, die er sich über die Beine gezogen hatte, waren in Schwarz gehalten, erlesen und mit Silber verziert. Die großen, ruhigen Hände lagen auf den Elfenbeingriffen zweier langläufiger Revolver, die aus Holstern an beiden Oberschenkeln ragten, und der breite schwarze Gürtel, an dem sie hingen, war mit Munition bestückt.
    Eigentlich hätte Mr Spang albern wirken müssen, aber das war nicht der Fall. Sein großer Kopf war leicht nach vorn gestreckt, und seine Augen waren kalte, zornige Schlitze.
    Zu Mr Spangs Rechter stand, die Hände in die Hüften gestemmt, Tiffany Case. Im weiß-goldenen Westernkleid wirkte sie wie eine Darstellerin aus dem Musical
Annie Get Your Gun
. Sie stand einfach nur da und beobachtete Bond. Ihre Augen leuchteten. Ihre vollen roten Lippen waren leicht geöffnet, und sie atmete schwer, als wäre sie gerade geküsst worden.
    Die andere Hälfte des Quartetts bildeten die beiden Männer aus Saratoga mit den schwarzen Kapuzen, die ihre Gesichter verdeckten. Jeder von ihnen hielt einen .38 Police Positive auf Bonds Bauch gerichtet.
    Bond zog langsam ein Taschentuch hervor und wischte sich damit über das Gesicht. Er fühlte sich etwas benommen, und die Szene im hell erleuchteten Saloon mit den Messingbeschlägen und den anheimelnden Reklameschildern für längst verschwundene Bier- und Whiskeysorten kam ihm plötzlich makaber vor.
    Mr Spang brach das Schweigen. »Bringt ihn her.« Die harten Kiefer, die die dünnen Lippen bewegten, teilten sich und schnitten jedes Wort sauber ab. »Und jemand soll in Detroit anrufen und den Jungs sagen, dass sie dort völlig falsche Vorstellungen von Fähigkeit haben. Sie sollen noch zwei Leute rüberschicken, die mehr taugen als die letzten. Und jemand soll dieses Durcheinander hier aufräumen. Klar?«
    Die Sporen der Stiefel klirrten leise auf dem Holzboden, als Mr Spang den Raum verließ. Mit einem letzten Blick auf Bond – einem Blick, der eine Botschaft enthielt, die mehr war als eine offensichtliche Warnung – folgte ihm das Mädchen.
    Die zwei Männer näherten sich Bond, und der Größere sagte: »Du hast es gehört.« Bond lief langsam hinter dem Mädchen her, und die beiden Männer schlossen sich an.
    Hinter der Theke gab es eine Tür. Bond stieß sie auf, ging hindurch und fand sich in der Wartehalle eines Bahnhofs wieder, die vollständig mit Bänken, altmodischen Fahrplänen und Warnungen, nicht auf den Boden zu spucken, ausgestattet war. »Nach rechts«, befahl einer der Männer, und Bond trat durch eine Schwingtür auf die Holzdielen eines Bahnsteigs.
    Dann blieb Bond abrupt stehen und bemerkte kaum den scharfen Rippenstoß mit dem Waffenlauf. Das musste der schönste Zug der Welt sein. Die Lok war eine der alten Maschinen der »Highland Light«-Klasse aus den Jahren um 1870, von denen Bond gehört hatte, dass sie als die hübschesten Dampflokomotiven bezeichnet wurden, die jemals gebaut worden waren. Die polierten Handläufe, der geriffelte Sanddom und die schwere Warnglocke über dem langen glänzenden Kesselgehäuse funkelten unter den zischenden Gaslichtern des Bahnhofs. Eine Rauchfahne stieg aus dem hohen ballonförmigen Schornstein des alten Holzfeuerkessels auf. Über dem großen ausladenden Kuhfänger waren drei schwere Messinglampen angebracht – ein bauchiger Fahrscheinwerfer an der Basis des Schornsteins und darunter zwei Sturmlaternen. Über den zwei hohen Antriebsrädern stand in viktorischen Goldlettern THE CANNONBALL geschrieben, und der Name wurde an den Seiten des schwarz und golden bemalten Tenders wiederholt, der hinter dem Kasten des Führerhauses mit Birkenstämmen beladen war.
    An den Tender war ein rotbrauner Salonwagen angekoppelt. Die Fensterbögen über den schmalen Mahagoniplatten waren mit cremeweißer Farbe hervorgehoben. Eine ovale Plakette genau in der Mitte trug die Aufschrift THE SIERRA BELLE. Über den Fenstern und unter dem leicht überstehenden Tonnendach stand auf Dunkelblau in cremefarbenen Großbuchstaben TONOPAH AND TIDEWATER R. R. geschrieben.
    »Schätze, so was haste noch nie gesehen, Inselaffe«, sagte einer der Wachmänner voller Stolz. »Jetzt geh weiter!« Seine Stimme wurde durch die schwarze Seidenkapuze gedämpft.
    Bond trat langsam auf die Plattform mit ihrem Messinggeländer und der Kurbel für den Bremser genau in der Mitte. Zum ersten Mal in seinem Leben sah er einen Sinn darin, Millionär zu sein, und plötzlich – ebenfalls zum ersten Mal – kam ihm der Gedanke,

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