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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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grauen Augen, und einem Aufblitzen der weißen Zähne zwischen den vollen Lippen, die halb offen standen.
    »Keine Sorge«, sagte Bond. »Sie machen mir nichts aus, Tiffany. Für mich bist du in Ordnung, so wie du bist.«
    Sie sah ihm in die Augen und wirkte zufrieden. Als die Drinks kamen, zog sie ihre Hand zurück und musterte ihn über den Rand ihres Glases hinweg.
    »Und jetzt erzähl mir endlich ein paar Dinge«, sagte sie. »Zunächst mal, was tust du und für wen arbeitest du? Am Anfang im Hotel dachte ich, du wärst ein kleiner Gauner. Aber sobald du aus der Tür warst, wusste ich irgendwie, dass mehr dahintersteckt. Ich nehme an, ich hätte ABC warnen sollen, dann hätten wir uns eine Menge Ärger erspart. Aber das habe ich nicht. Komm schon, James. Du musst auch mal mit etwas herausrücken.«
    »Ich arbeite für die Regierung«, antwortete Bond. »Sie will diesen Diamantenschmuggel beenden.«
    »So eine Art Geheimagent?«
    »Nur ein Beamter.«
    »Okay. Und was wirst du mit mir tun, wenn wir in London angekommen sind? Mich einsperren?«
    »Ja. In mein Gästezimmer.«
    »Das klingt schon besser. Und soll ich so wie du ein Untertan der Königin werden? Das könnte mir schon gefallen.«
    »Ich denke, da lässt sich bestimmt etwas machen.«
    »Bist du verheiratet?« Sie zögerte. »Oder so etwas?«
    »Nein. Ich habe gelegentliche Affären.«
    »Du bist also einer dieser altmodischen Männer, die gerne mit Frauen schlafen. Warum bist du nicht verheiratet?«
    »Ich nehme an, weil ich der Meinung bin, mein Leben allein besser im Griff zu haben. Die meisten Ehen addieren zwei Menschen nicht miteinander, sondern subtrahieren sie voneinander.«
    Tiffany Case dachte nach. »Vielleicht ist da etwas Wahres dran«, sagte sie schließlich. »Aber es hängt davon ab, was du addieren willst. Etwas Menschliches oder etwas Unmenschliches. Allein ist man niemals ganz vollständig.«
    »Was ist mit dir?«
    Diese Frage gefiel ihr nicht. »Vielleicht habe ich mich einfach für das Unmenschliche entschieden«, antwortete sie kurz angebunden. »Und wen zum Teufel hätte ich deiner Meinung nach auch heiraten sollen? Shady Tree?«
    »Es muss doch noch eine Menge anderer gegeben haben.«
    »Gab es aber nicht«, sagte sie wütend. »Vielleicht bist du ja der Meinung, dass ich mich mit diesen Leuten nicht hätte abgeben sollen. Tja, ich schätze, ich hatte wohl einfach einen schlechten Start.« Der Anflug von Wut erstarb und sie sah ihn vorsichtig an. »So etwas kommt vor, James. Wirklich. Und manchmal ist man nicht selbst daran schuld.«
    James Bond legte seine Hand fest auf ihre. »Ich weiß, Tiffany«, sagte er. »Felix hat mir ein wenig erzählt. Darum habe ich auch keine Fragen gestellt. Vergiss es einfach. Es geht um das Hier und Jetzt. Nicht um das, was gestern war.« Er wechselte das Thema. »Aber ein paar Sachen will ich trotzdem wissen. Zum Beispiel, warum du Tiffany heißt und wie es ist, als Croupier im Tiara zu arbeiten. Wie bist du nur so gut geworden? Es war toll, wie du mit den Karten umgegangen bist. Wenn du das kannst, kannst du alles tun.«
    »Danke, Kumpel«, sagte das Mädchen ironisch. »Was denn zum Beispiel? Auf einem Casinoschiff anheuern? Und ich heiße Tiffany, weil der gute Vater Case bei meiner Geburt so enttäuscht darüber war, ein Mädchen bekommen zu haben, dass er meiner Mutter tausend Dollar und eine Puderdose von Tiffany in die Hand drückte und abgehauen ist. Er ging zu den Marines und ist schließlich in Iwo Jima draufgegangen. Also nannte mich meine Mutter Tiffany Case und machte sich daran, für uns beide den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie fing mit ein paar Callgirls an und wurde dann ambitionierter. Das klingt für dich vielleicht nicht so toll?« Sie warf ihm einen halb abwehrenden, halb flehenden Blick zu.
    »Stört mich nicht weiter«, antwortete Bond trocken. »Du hast ja nicht dazugehört.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Dann wurde der Laden von den Gangs ruiniert.« Sie machte eine Pause und trank ihren Martini aus. »Also bin ich abgehauen. Hab die üblichen Jobs angenommen. Dann landete ich in Reno. Dort gibt es eine Croupierschule. Ich hab mich angemeldet und mich richtig reingekniet. Hab alle Kurse mitgemacht und in Würfeln, Roulette und Blackjack abgeschlossen. Damit kann man gutes Geld verdienen. Zweihundert pro Woche. Den Männern gefällt es, wenn ein Mädchen die Karten gibt, und die Frauen wiegt es in Sicherheit. Sie denken, dass sie bei mir besonders gute Gewinnchancen

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