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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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General G. kühl. »Genosse General Slawin?«
    Generalleutnant Slawin von der GRU hatte nicht die Absicht, sich für den Generalstab der Streitkräfte einzusetzen. »Ich habe den Worten des Genossen General Wosdwischenski gelauscht. Ich habe nichts hinzuzufügen.«
    Oberst der Staatssicherheit Nikitin vom MGB sah nichts Falsches daran, die GRU als zu dumm hinzustellen, um überhaupt irgendwelche Ideen zu haben, und gleichzeitig eine bescheidene Empfehlung abzugeben, die wahrscheinlich mit den Gedanken der meisten Anwesenden übereinstimmen würde – und die General G. sicherlich ebenfalls auf der Zunge lagen. Außerdem wusste Oberst Nikitin durch das Angebot des Präsidiums, dass ihn der sowjetische Geheimdienst unterstützen würde.
    »Ich empfehle den englischen Secret Service als Ziel der terroristischen Aktivität«, sagte er entschlossen. »Meine Abteilung hält sie zwar kaum für einen würdigen Gegner, aber sie sind noch die besten in diesem mittelmäßigen Haufen.«
    General G. war ebenso durch die Autorität in der Stimme des Manns verärgert wie durch die Tatsache, dass er ihm den Wind aus den Segeln genommen hatte, da auch er vorgehabt hatte, die Briten vorzuschlagen. Mit seinem Feuerzeug klopfte er leicht auf den Schreibtisch, um seinen Vorsitz geltend zu machen. »Dann sind wir uns also einig, Genossen? Ein terroristischer Akt gegen den britischen Secret Service?«
    Nun waren alle sehr vorsichtig und nickten nur langsam.
    »Ich stimme zu. Und nun zum Ziel innerhalb dieser Organisation. Ich erinnere mich daran, dass Genosse General Wosdwischenski von einem Mythos gesprochen hat, von dem ein Großteil der vermeintlichen Stärke dieses Secret Service abhängt. Wie können wir dabei helfen, diesen Mythos und damit auch die Antriebskraft dieser Organisation zu zerstören? Wo befindet sich dieser Mythos? Wir können nicht alle Mitarbeiter auf einmal zerstören. Ist es der Kopf? Wer ist der Kopf des britischen Secret Service?«
    Oberst Nikitins Adjutant flüsterte ihm etwas ins Ohr. Oberst Nikitin entschied, dass dies eine Frage war, die er beantworten konnte und vielleicht auch sollte.
    »Es handelt sich um einen Admiral. Man kennt ihn als M. Wir haben eine
zapiska
über ihn, aber darin steht nur wenig. Er trinkt nicht sehr viel. Er ist zu alt für Frauen. Die Öffentlichkeit weiß nicht einmal von seiner Existenz. Es wäre schwierig, einen Skandal um seinen Tod zu inszenieren. Und er wäre auch nicht einfach zu töten. Er reist selten ins Ausland. Und ihn auf einer Straße in London zu erschießen, wäre nicht sehr raffiniert.«
    »Das sind triftige Argumente, Genosse«, erwiderte General G. »Aber wir sind hier, um eine Zielperson zu finden, die unseren Anforderungen genügt. Haben sie denn niemanden, der in ihrer Organisation als Held gilt? Jemanden, den sie bewundern und dessen entwürdigende Zerstörung Bestürzung hervorrufen würde? Mythen stützen sich auf heldenhafte Taten und heldenhafte Menschen. Haben sie keine solchen Männer?«
    Am Tisch herrschte Schweigen, während alle Anwesenden ihr Gedächtnis durchforsteten. So viele Namen, an die man sich erinnern musste, so viele Dossiers, so viele Operationen, die jeden Tag überall auf der Welt vonstattengingen. Wer war dieser Mann, der ...?
    Es war Oberst Nikitin vom MGB, der das betretene Schweigen brach.
    Zögernd sagte er: »Es gibt da einen Mann namens Bond.«

TÖTUNGSBEFEHL
    »
Y*b**nna mat
!« Das war eines von General G.s Lieblingsschimpfwörtern. Er schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Genosse, und ob es da einen Mann namens Bond gibt«, wiederholte er sarkastisch Nikitins Worte. »James Bond. [Er sprach es »Schems« aus.] Und keinem von uns ist der Name dieses Agenten eingefallen! Wir sind wirklich vergesslich. Kein Wunder, dass der Nachrichtendienst in der Kritik steht.«
    Nun hatte General Wosdwischenski doch das Gefühl, sich selbst und seine Abteilung verteidigen zu müssen. »Es gibt unzählige Feinde der Sowjetunion, Genosse General«, protestierte er. »Wenn ich ihre Namen will, frage ich beim Zentralregister nach. Natürlich kenne ich den Namen Bond. Er hat uns schon ein paar Mal Scherereien gemacht. Aber heute ist mein Kopf voller anderer Namen – Namen von Personen, die uns heute Ärger machen, diese Woche. Ich interessiere mich für Fußball, aber ich merke mir nicht jeden Namen von jedem Ausländer, der ein Tor gegen Dynamo erzielt hat.«
    »Sie belieben zu scherzen, Genosse«, sagte General G., um die Unangemessenheit

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