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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Er scheint ein gefährlicher Gegner des Staats zu sein. Seine Liquidierung wird allen Abteilungen unseres Nachrichtendienstes nutzen. Ist das richtig?«
    Die Anwesenden brummten zustimmend.
    »Außerdem wird sein Verlust den Secret Service schmerzen. Aber wird er noch mehr bewirken? Wird er ihn ernsthaft verwunden? Wird er dabei helfen, den Mythos zu zerstreuen, über den wir gesprochen haben? Ist dieser Mann für seine Organisation und sein Land ein Held?«
    General Wosdwischenski entschied, dass sich diese Frage an ihn richtete. Er ergriff das Wort. »Die Engländer sind nicht an Helden interessiert, es sei denn, es handelt sich um Fußballer, Kricketspieler oder Jockeys. Wenn ein Mann einen Berg erklimmt oder sehr schnell laufen kann, ist er für manche auch ein Held, aber nicht für die Massen. Churchill und die Königin sind ebenfalls Helden. Aber die Engländer sind nicht besonders an militärischen Helden interessiert. Selbst wenn er bekannt wäre, wäre er immer noch keiner. In England ist weder der offene noch der heimliche Krieg eine heldenhafte Angelegenheit. Man denkt dort nicht gerne über den Krieg nach, und wenn einer vorbei ist, werden die Namen der Kriegshelden so schnell wie möglich vergessen. Innerhalb des Secret Service mag dieser Mann ein Held sein oder auch nicht. Es hängt von seinem Erscheinen und seinen persönlichen Eigenschaften ab. Darüber weiß ich nichts. Vielleicht ist er fett und schmierig und widerlich. Aus so einem Mann macht niemand einen Helden, egal wie erfolgreich er ist.«
    Nikitin unterbrach. »Die englischen Agenten, die wir gefangen nehmen konnten, sprachen in den höchsten Tönen von ihm. Er ist in seinem Geheimdienst hoch angesehen. Er scheint zwar ein Einzelgänger zu sein, aber ein gut aussehender.«
    Das interne Telefon surrte leise. General G. hob den Hörer, lauschte kurz und sagte: »Bringen Sie sie herein.« Jemand klopfte an die Tür. Der Adjutant kam mit einer umfangreichen Akte in einem dicken Kartoneinband herein. Er legte die Akte vor dem General auf dem Schreibtisch ab, ging wieder hinaus und schloss leise die Tür hinter sich.
    Die Akte hatte einen schwarz glänzenden Deckel. Quer darüber lief von rechts oben bis links unten ein breiter weißer Streifen. In der oberen linken Ecke prangten in Weiß die Buchstaben: S. S., und darunter die Worte: SOWERSCHENNO SEKRETNO, das Äquivalent zu »Streng geheim«. In der Mitte stand in weißer Schrift: JAMES BOND, und darunter:
ANGLISKI SCHPION
.
    General G. öffnete die Akte und zog einen großen Umschlag heraus. Darin befanden sich Fotos, die er auf der Glasoberfläche des Schreibtischs ausbreitete. Dann nahm er sie nacheinander zur Hand. Er untersuchte sie genau, manchmal auch durch eine Lupe, die er aus einer Schublade zog, und reichte sie dann an Nikitin weiter, der sie ebenfalls betrachtete und weitergab.
    Das erste war auf das Jahr 1947 datiert. Es zeigte einen dunkelhaarigen jungen Mann, der an einem sonnigen Tag an einem Tisch vor einem Café saß. Auf dem Tisch standen ein hohes Glas und eine Flasche Tafelwasser. Der rechte Unterarm ruhte auf dem Tisch, und zwischen den Fingern der rechten Hand, die lässig vom Rand des Tischs herunterhing, steckte eine Zigarette. Die Beine waren auf diese besondere Weise verschränkt, die nur Engländern zu eigen war – der rechte Knöchel ruhte auf dem linken Knie, und die linke Hand umfasste den Knöchel. Es war eine unbekümmerte Pose. Offensichtlich hatte der Mann keine Ahnung, dass er aus etwa sechs Metern Entfernung fotografiert wurde.
    Das nächste Bild stammte aus dem Jahr 1950. Es war ein Porträt, unscharf aber doch vom selben Mann. Bond blickte leicht stirnrunzelnd auf etwas, wahrscheinlich das Gesicht des Fotografen über der Linse. General G. nahm an, dass diese Aufnahme mithilfe einer Miniknopflochkamera entstanden war.
    Das dritte war von 1951. Es war eine Nahaufnahme, die von der linken Seite aus geschossen worden war. Sie zeigte den gleichen Mann in einem dunklen Anzug, aber ohne Hut, auf einer breiten, leeren Straße. Er ging an einem mit Rollläden verschlossenen Geschäft mit der Aufschrift CHARCUTERIE vorbei. Dabei wirkte er, als ob er es eilig hätte. Das klar umrissene Profil war gerade nach vorn gerichtet, und die Beugung des rechten Ellbogens deutete darauf hin, dass sich seine Hand in der Manteltasche befand. General G. schätzte, dass das Foto wahrscheinlich von einem Wagen aus gemacht worden war. Er fand, dass der entschlossene Ausdruck und

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