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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Bürotelefon. Er sprach mit seinem Adjutanten. »Ein Tötungsbefehl«, befahl er rau. »Ausgestellt auf den Namen ‚James Bond‘.« Er buchstabierte die Namen. »Beschreibung:
Angliski Schpion
. Verbrechen: Staatsfeind.« Er hängte den Hörer wieder ein und lehnte sich auf seinem Platz vor. »Nun geht es noch um die Frage einer angemessenen
konspiratsia
. Und wir dürfen nicht versagen!« Er lächelte grimmig. »Wir können uns keine weitere Chochlow-Affäre erlauben.«
    Die Tür wurde geöffnet, und der Adjutant kam herein. Er hatte ein hellgelbes Blatt Papier dabei, das er vor General G. auf den Schreibtisch legte. Dann ging er wieder hinaus. General G. überflog das Dokument und schrieb in einen großen leeren Kasten am Fuß der Seite die Worte TÖTEN. GRUBOZABOISCHIKOW. Er schob das Blatt zu dem MGB-Mann weiter, der es sich durchlas und TÖTEN. NIKTIN. daruntersetzte. Dann reichte er es an den Leiter der GRU weiter. Dieser unterschrieb mit TÖTEN. SLAWIN. Einer der Adjutanten schob das Dokument an den Mann in Zivilkleidung weiter, der neben dem RUMID-Repräsentanten saß. Der Mann legte es General Wosdwischenski vor und reichte ihm einen Stift.
    General Wosdwischenski las sich die Seite genau durch. Er hob seinen Blick langsam zu General G., der ihn beobachtete. Schließlich schrieb er das Wort TÖTEN ohne hinzusehen unter die anderen Unterschriften und kritzelte noch schnell seinen Namen dazu. Dann zog er seine Hände vom Dokument zurück und stand auf.
    »Wäre das dann alles, Genosse General?« Er schob seinen Stuhl zurück.
    General G. war erfreut. Was diesen Mann anging, hatte sein Instinkt recht behalten. Er würde ihn beobachten lassen und seine Vermutungen an General Serow weiterleiten. »Einen Moment, Genosse General«, sagte er. »Ich möchte dem Befehl noch etwas hinzufügen.«
    Man reichte ihm das Dokument. Er holte seinen Stift heraus und strich das, was er geschrieben hatte, durch. Dann schrieb er etwas Neues und sprach die Worte währenddessen langsam aus.
    SCHÄNDLICH
TÖTEN. GRUBOZABOISCHIKOW.
    Er sah auf und lächelte der Runde freundlich zu. »Vielen Dank, Genossen. Das wäre alles. Ich werde Sie über die Entscheidung des Präsidiums bezüglich unserer Empfehlung benachrichtigen. Auf Wiedersehen.«
    Als sich die Versammlung zerstreut hatte, erhob sich General G., streckte sich und gähnte laut. Dann setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch, schaltete das Aufnahmegerät aus und klingelte nach seinem Adjutanten. Der Mann kam herein und stellte sich neben seinen Schreibtisch.
    General G. übergab ihm das gelbe Papier. »Schicken Sie das sofort zu General Serow. Finden Sie heraus, wo Kronsteen ist und lassen Sie ihn mit einem Wagen herbringen. Es ist mir egal, ob er schon im Bett liegt. Er muss kommen. Otdiel II wird wissen, wo er zu finden ist. Und ich will in zehn Minuten mit Oberst Klebb sprechen.«
    »Ja, Genosse General.« Der Mann verließ das Zimmer.
    General G. nahm den WTsch-Hörer ab und fragte nach General Serow. Mit ihm sprach er fünf Minuten lang leise. Am Ende fasste er zusammen: »Und ich werde die Aufgabe nun Oberst Klebb und dem Planer Kronsteen übergeben. Wir werden das Profil einer angemessenen
konspiratsia
diskutieren, damit ich morgen dann detaillierte Entwürfe bekomme. Ist das in Ordnung, Genosse General?«
    »Ja«, sagte die leise Stimme von General Serow aus dem Präsidium. »Töten Sie ihn. Aber es soll gekonnt durchgeführt werden. Das Präsidium wird die Entscheidung morgen früh bestätigen.«
    Er legte auf. Das interne Bürotelefon klingelte. General G. sagte »Ja« in den Hörer und hängte auf.
    Einen Augenblick später öffnete der Adjutant die große Tür und verkündete: »Oberst Klebb.«
    Eine krötenähnliche Gestalt in einer olivgrünen Uniform mit dem Leninorden an der Brust betrat den Raum und kam mit schnellen, kurzen Schritten an den Schreibtisch getrippelt.
    General G. sah auf und deutete auf den nächstgelegenen Stuhl am Besprechungstisch. »Guten Abend.«
    Auf dem gedrungenen Gesicht breitete sich ein süßliches Lächeln aus. »Guten Abend, Genosse General.«
    Rosa Klebb, die Leiterin von Otdiel II, der SMERSCH-Abteilung, die sich mit Einsätzen und Exekution befasste, hob ihren Rock an und setzte sich.

DER ZAUBERER AUS EIS
    Die beiden nebeneinanderliegenden Ziffernblätter im glänzenden gewölbten Gehäuse der Schachuhr starrten über das Schachbrett wie die Augen eines riesigen Seeungeheuers, das über den Rand des Tisches lugte, um das

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