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James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition)

Titel: James Bond 05 - Liebesgrüße aus Moskau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Lächeln mit einem Nicken erwiderte, trat der Adjutant zu General G. und übergab ihm das Papier. Der General las es und richtete seinen harten Blick auf Kronsteen. Während der Adjutant zur Tür ging und den Raum verließ, blieben die Augen des Generals auch weiterhin auf Kronsteen gerichtet. Nachdem die Tür geschlossen worden war, öffnete General G. seinen Mund und sagte leise: »Nun, Genosse?«
    Kronsteen war ruhig. Er wusste, welche Geschichte Anklang finden würde. Er sprach leise und voller Autorität. »Für die Öffentlichkeit, Genosse General, bin ich ein professioneller Schachspieler. Heute wurde ich zum dritten Mal in Folge zum Meister von Moskau. Wenn ich nur drei Minuten vor Spielende die Nachricht erhalten hätte, dass meine Frau draußen vor der Turnierhalle ermordet wird, hätte ich nicht einen Finger gerührt, um sie zu retten. Mein Publikum weiß das. Sie sind dem Spiel ebenso verschrieben wie ich. Wenn ich das Spiel heute Abend aufgegeben hätte und sofort nach Erhalt dieser Botschaft zu Ihnen gekommen wäre, hätten fünftausend Menschen gewusst, dass dahinter nur ein Befehl von einer Behörde wie dieser hier stecken kann. Ein wahrer Sturm an Gerüchten wäre losgebrochen. Jeder meiner zukünftigen Schritte wäre aufs Schärfste beobachtet und auf Hinweise untersucht worden. Das hätte das Ende meiner Tarnung bedeutet. Im Interesse der Staatssicherheit wartete ich drei Minuten, bevor ich den Befehl befolgte. Mein übereilter Aufbruch wird dennoch das Thema einiger Diskussionen sein. Ich werde erklären müssen, dass eines meiner Kinder ernsthaft erkrankt ist. Ich werde ein Kind für eine Woche in ein Krankenhaus stecken müssen, um der Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ich entschuldige mich aufrichtig für die Verspätung beim Ausführen des Befehls. Aber die Entscheidung war sehr schwierig. Ich tat, was ich im Interesse der Behörde für das Beste hielt.«
    General G. schaute nachdenklich in die dunklen, schrägen Augen. Der Mann war schuldig, aber die Verteidigung war gut. Er las das Papier noch einmal, als ob er die Schwere des Vergehens abwägen wollte. Dann nahm er sein Feuerzeug und verbrannte es. Er ließ die letzte brennende Ecke auf die Glasoberfläche seines Schreibtischs fallen und blies die Asche zur Seite und auf den Boden. Er sagte nichts, was seine Gedanken enthüllt hätte, aber das Verbrennen des Beweisstücks war alles, was für Kronsteen zählte. Nun würde nichts davon in seine
zapiska
gelangen. Er war zutiefst erleichtert und dankbar. Er würde seine ganze Genialität auf die anstehende Angelegenheit konzentrieren. Der General hatte einen Akt der Gnade vollzogen. Kronsteen würde es ihm mit dem vollen Wert seines Verstandes zurückzahlen.
    »Reichen Sie ihm die Fotos, Genossin Oberst«, sagte General G., als ob das kurze Militärgerichtsverfahren niemals stattgefunden hätte. »Es geht um Folgendes ...«
    Also steht ein weiterer Tod an, dachte Kronsteen, während der General sprach und er das dunkle, skrupellose Gesicht betrachtete, das ihm von dem vergrößerten Passfoto geradewegs entgegenstarrte. Kronsteen lauschte den Worten des Generals nur mit einem Ohr und bekam so die wichtigsten Fakten mit: Englischer Spion. Großer Skandal erwünscht. Keine sowjetische Verwicklung. Profikiller. Schwäche für Frauen (also nicht homosexuell, dachte Kronsteen). Trinkt (aber keine Erwähnung sonstiger Drogen). Unbestechlich (wer weiß? Jeder Mann hat seinen Preis). Es würden keine Kosten gescheut werden. Ausrüstung und Personal aus allen Geheimdienstabteilungen würden uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Erfolgreicher Abschluss der Mission innerhalb von drei Monaten. Grobe Ideen werden schon jetzt benötigt. Einzelheiten werden später ausgearbeitet.
    General G. richtete seine scharfen Augen auf Oberst Klebb. »Wie sehen Ihre unmittelbaren Reaktionen aus, Genossin Oberst?«
    Die eckigen randlosen Brillengläser blitzten im Licht des Kronleuchters auf, als sich die Frau aus ihrer konzentrierten Pose aufrichtete und den General über den Tisch hinweg anstarrte. Die blassen, feuchten Lippen unter dem schimmernden nikotinvergilbten Oberlippenflaum teilten sich und fingen an, sich schnell auf und ab zu bewegen, während die Frau ihre Meinung kundtat. Kronsteen, der das ganze über den Tisch hinweg beobachtete, erinnerte das breite, ausdruckslose Öffnen und Schließen der Lippen an das hölzerne Geplapper einer Marionette.
    Die Stimme war heiser und tonlos, ohne jegliche

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