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James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

Titel: James Bond 06 - Dr. No (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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und er für einen Moment die Augen schloss.
    Sie gab ein kurzes Lachen von sich, in dem Schüchternheit, Zufriedenheit und Zärtlichkeit lagen. »Bitte sehr«, sagte sie mütterlich und führte seine mit Bohnen gefüllte Hand von sich weg an seinen Mund.

DIE VERLASSENE PLANTAGE
    Es musste ungefähr acht Uhr sein, dachte Bond. Abgesehen vom Quaken der Frösche im Hintergrund war es sehr still. In der anderen Ecke der Lichtung konnte er Quarrels dunkle Gestalt ausmachen. Ein leises metallisches Klappern erklang, als er den Remington-Karabiner auseinandernahm und trocknete. Die fernen Lichter der Guanera ließen die düstere Oberfläche des Sees erstrahlen. Der scheußliche Wind war verschwunden, und die hässliche Landschaft lag in Dunkelheit. Es war kühl. Bonds Kleidung war an seinem Körper getrocknet. Die Nahrung hatte seinen Magen aufgewärmt. Er fühlte sich angenehm schläfrig. Der nächste Morgen lag noch in weiter Ferne und stellte keinerlei Probleme dar, abgesehen von einer Menge extremer körperlicher Anstrengung. Mit einem Mal fühlte sich das Leben leicht und gut an. Honey lag neben ihm im Schlafsack. Sie hatte sich auf den Rücken gedreht, und ihr Kopf ruhte auf ihren Händen. Sie schaute zu den Sternen hinauf. Er konnte gerade so das blasse Oval ihres Gesichts erkennen. »James«, sagte sie. »Du hast versprochen, mir zu verraten, worum es hier geht. Komm schon. Wenn du es mir nicht erzählst, werde ich nicht schlafen können.«
    Bond lachte. »Ich verrate es dir nur, wenn du mir deine Geschichte erzählst. Ich will alles über dich wissen.«
    »Kein Problem. Ich habe keine Geheimnisse. Aber du zuerst.«
    »Also gut.« Bond zog seine Knie an sein Kinn und legte die Arme darum. »Es ist folgendermaßen. Ich bin eine Art Polizist. Sie schicken mich von London aus los, wenn irgendwo auf der Welt etwas Seltsames passiert, für das niemand sonst zuständig ist. Nun, vor nicht allzu langer Zeit ist ein Mitglied des Gouverneurstabs in Kingston, ein Mann namens Strangways, der außerdem ein Freund von mir ist, verschwunden. Seine Sekretärin, ein hübsches Mädchen, ist ebenfalls fort. Die meisten Leute denken, sie seien zusammen weggelaufen. Ich glaube das aber nicht. Ich …«
    Bond erzählte die Geschichte mit einfachen Worten. Er sprach von guten und bösen Männern wie in einer Abenteuergeschichte aus einem Buch. »Du siehst also, Honey«, beendete er seine Erzählung schließlich, »dass wir es morgen Nacht nur noch zurück nach Jamaika schaffen müssen, wir alle drei in unserem Kanu, und dann wird der Gouverneur uns zuhören und eine Menge Soldaten herschicken, um diesen Chinesen einzukassieren. Ich vermutete, dass er ins Gefängnis wandern wird. Er wird das ebenfalls wissen, und deswegen versucht er, uns aufzuhalten. Das ist alles. Jetzt bist du dran.«
    »Du scheinst ein sehr aufregendes Leben zu führen«, sagte das Mädchen. »Deiner Frau gefällt es sicher nicht besonders, dass du ständig unterwegs bist. Macht sie sich keine Sorgen, dass dir etwas zustoßen könnte?«
    »Ich bin nicht verheiratet. Die Einzigen, die sich Sorgen machen, dass mir etwas zustoßen könnte, sind die Leute von meiner Versicherungsfirma.«
    »Aber du hast doch bestimmt eine Freundin«, bohrte sie weiter.
    »Keine feste.«
    »Oh.«
    Es entstand eine Pause. Quarrel kam zu ihnen herüber. »Cap’n, wenn es Ihnen recht ist, übernehme ich die erste Wache. Ich werde draußen an der Spitze der Sandnehrung sein. Ich werde Sie gegen Mitternacht wecken. Dann können Sie vielleicht bis fünf übernehmen, und danach brechen wir auf. Wir müssen vor Sonnenaufgang von hier weg sein.«
    »Ist mir recht«, antwortete Bond. »Wecken Sie mich, wenn Sie irgendetwas sehen. Ist die Waffe in Ordnung?«
    »Alles bestens«, bestätigte Quarrel fröhlich. »Schlafen Sie gut, Missy«, fügte er mit einem Hauch von Zweideutigkeit hinzu und verschmolz dann lautlos mit den Schatten.
    »Ich mag Quarrel«, sagte das Mädchen. Sie zögerte, dann fragte sie: »Willst du meine Geschichte wirklich hören? Sie ist bei Weitem nicht so aufregend wie deine.«
    »Natürlich will ich sie hören. Und lass ja nichts aus.«
    »Es gibt nichts, was ich auslassen könnte. Die Geschichte meines Lebens würde auf einer Postkarte Platz finden. Ich bin noch nie woanders als auf Jamaika gewesen. Ich habe mein ganzes Leben an einem Ort namens Beau Desert an der Nordküste in der Nähe von Morgan’s Harbour verbracht.«
    Bond lachte. »Das ist ja seltsam. Da lebe ich

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