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James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

James Bond 06 - Dr. No (German Edition)

Titel: James Bond 06 - Dr. No (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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die Kurve kroch, fühlte sich das Metall der großen Röhre an seiner Haut heiß an. Der Geruch nach verbranntem Metall war sehr stark. Dann ging es wieder nach rechts ab. Sobald Bond seinen Kopf um die Ecke gereckt hatte, zog er schnell das Feuerzeug heraus, leuchtete in die Röhre, kroch zurück und lag keuchend da. Verbittert untersuchte er die neue Gefahr, analysierte sie, verfluchte sie. Die Flamme des Feuerzeugs hatte ihm verfärbtes, austerngraues Zink gezeigt. Die nächste Gefahr würde also Hitze sein!
    Bond stöhnte laut auf. Wie sollte sein angeschlagener Körper das aushalten? Wie konnte er seine Haut vor dem Metall schützen? Doch es gab nichts, was er dagegen hätte tun können. Er konnte entweder umkehren, bleiben, wo er war, oder weiterkriechen. Eine andere Wahl hatte er nicht, und es gab auch keinen anderen Schacht oder Ausweg. Ein kleiner Trost blieb ihm jedoch. Diese Hitze würde ihn nicht umbringen, sondern nur verstümmeln. Das hier war nicht das Ziel, an dem er seinen Tod finden sollte – sondern nur eine weitere Prüfung, um herauszufinden, wie viel er ertragen konnte.
    Bond dachte an Honey und daran, was sie gerade durchmachte. Nun ja. Dann musste er wohl weiter. Also, mal sehen …
    Bond nahm das Messer, schnitt die Vorderseite seines Hemds heraus und riss den Stoff in Streifen. Seine einzige Hoffnung bestand darin, die Teile seines Körpers mit Stoff zu umwickeln, die das meiste abbekommen würden – seine Hände und Füße. Seine Knie und Ellbogen würden sich mit einer einzelnen Schicht Baumwolle begnügen müssen. Erschöpft machte er sich an die Arbeit und fluchte dabei leise.
    Dann war er bereit. Eins, zwei, drei …
    Bond kroch um die Ecke und wagte sich in den Hitzegestank vor. Halt deinen nackten Bauch vom Boden fern! Zieh deine Schultern zusammen. Hände, Knie, Zehen – Hände, Knie, Zehen. Schneller, schneller! Beeil dich, damit jede Berührung mit dem Boden schnell von der nächsten abgelöst wird.
    Die Knie bekamen das meiste ab, da sie den Großteil von Bonds Körpergewicht tragen mussten. Jetzt fingen auch die mit Stoff umwickelten Hände an zu schwelen. Ein Funke erschien, dann ein zweiter, und schließlich begann sich ein roter Wurm aus Glut durch den Stoff zu fressen. Der Rauch, der dabei entstand, brannte in Bonds schweißnassen Augen. Gott, er konnte das nicht länger ertragen! Es gab keine Luft. Seine Lungen drohten, zu platzen. Nun sprühten an beiden Händen Funken, während er sie vorwärtsschob. Der Stoff musste schon fast verbrannt sein. Danach würde sein Fleisch Feuer fangen. Bond bäumte sich auf, und seine wunde Schulter stieß gegen das Metall. Er schrie auf. Tatsächlich schrie er nun jedes Mal auf, wenn eine Hand, ein Knie oder ein Zeh mit dem heißen Zink in Berührung kam. Jetzt war er erledigt. Das war sein Ende. Nun würde er einfach in sich zusammensacken und langsam zu Tode geröstet werden. Nein! Er musste weiterkriechen und schreien, bis das Fleisch von seinen Knochen gebrannt war. An den Knien befand sich wahrscheinlich schon keine Haut mehr. In wenigen Augenblicken würden seine Handinnenflächen ungeschützt auf das Metall treffen. Nur der Schweiß, der an seinen Armen herunterlief, konnte die Stoffstreifen feucht halten. Schrei, schrei, schrei! Das hilft gegen den Schmerz. Es zeigt dir, dass du am Leben bist. Weiter! Weiter! Es kann nicht mehr viel weiter sein. Das hier ist nicht der Ort, an dem du sterben sollst. Du bist immer noch am Leben. Gib nicht auf! Das darfst du nicht!
    Bonds rechter Arm stieß gegen etwas, das unter der Berührung nachgab. Ein Strom eiskalter Luft schlug ihm entgegen. Seine andere Hand stieß dagegen, dann sein Kopf. Es gab ein blechernes Geräusch. Bond spürte, wie die untere Hälfte einer Asbestklappe über seinen Rücken kratzte. Er war durch. Er hörte, wie die Klappe hinter ihm zuschlug. Seine Hände fanden eine feste Wand. Sie tasteten suchend nach rechts und nach links. Der Schacht ging nach rechts ab. Sein Körper kroch blind um die Ecke. Die kühle Luft stach wie ein Dolch in seine Lunge. Behutsam legte er seine Finger auf das Metall. Es war kalt! Mit einem Stöhnen sackte Bond in sich zusammen und lag still.
    Zu einem späteren Zeitpunkt rief ihn der Schmerz ins Leben zurück. Bond rollte sich träge auf den Rücken. Verschwommen nahm er die beleuchtete Luke über sich wahr. Undeutlich registrierte er die Augen, die zu ihm herunterschauten. Dann ließ er sich erneut von den schwarzen Wellen mitreißen.
    In

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