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James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

Titel: James Bond 14 - Octopussy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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zurück. Heute Abend würde die junge Frau ein Vermögen machen, ihre dreißig Silberlinge tausendfach ausbezahlt bekommen. Vielleicht würde das Geld ihren Charakter verändern und sie glücklich machen. Sie würde sich die besten Kosmetikerinnen, die schönste Kleidung, eine hübsche Wohnung leisten können. Aber M hatte vor, bei der Code-Lila-Operation eine neue Stufe der Täuschung auszuprobieren. Eine heikle Angelegenheit. Ein falscher Schritt, eine unvorsichtige Lüge, eine nachweisbare Falschinformation, und der KGB würde Verdacht schöpfen. Eine weitere, und sie würden wissen, dass sie hereingelegt wurden, und das wahrscheinlich schon seit drei Jahren. Eine solche Schande würde nach Rache schreien. Man würde annehmen, dass Maria Freudenstein eine Doppelagentin war, die sowohl für die Briten als auch für die Russen arbeitete. Man würde sie zwangsläufig eliminieren – vielleicht mit der Zyanidpistole, von der Bond am Tag zuvor gelesen hatte.
    James Bond blickte aus dem Fenster auf die Bäume des Regent’s Parks und zuckte mit den Schultern. Gott sei Dank war das nicht seine Sache. Das Schicksal der jungen Frau lag nicht in seiner Hand. Sie hatte sich in die schmutzige Welt der Spionage hineinziehen lassen, und konnte sich glücklich schätzen, wenn sie auch nur ein Zehntel des Vermögens würde ausgeben können, das sie in ein paar Stunden im Auktionssaal verdienen würde.
    Eine Reihe von Autos blockierte die George Street hinter Sotheby’s. Bond bezahlte den Taxifahrer und mischte sich unter die Menge vor dem Eingang. Der livrierte Portier, der seine Einladung inspizierte, reichte ihm einen Katalog. Bond stieg zusammen mit der eleganten, aufgeregten Menge die breiten Stufen hinauf und betrat den Hauptsaal, der bereits sehr voll war. Er fand seinen Platz neben Mr Snowman, der auf seinen Knien einen Notizblock liegen hatte, auf den er Zahlen schrieb, und sah sich um.
    Der beeindruckende Saal war vielleicht so groß wie ein Tennisplatz. Aussehen und Geruch zeugten von seiner langen Geschichte. Die beiden dazu passenden großen Kronleuchter strahlten warmes Licht aus, ganz im Gegensatz zu der modernen Neonbeleuchtung entlang der Decke. Diese war kuppelförmig und bestand teilweise aus Glas, das noch mit einer Markise abgedeckt war, um die vorangegangene Nachmittagsauktion vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. An den olivgrünen Wänden hingen verschiedene Gemälde und Wandteppiche, und auf einer Empore drängten sich Heerscharen von Fernseh- und anderen Kamerateams (darunter der Fotograf des MI5, mit einem Presseausweis der
Sunday Times
). Auf den schmalen vergoldeten Stühlen saßen vielleicht hundert Händler und Zuschauer. Alle Augen waren auf den schlanken, gut aussehenden Auktionator gerichtet, der leise von einer erhöhten Kanzel sprach. Er trug ein makelloses Dinnerjackett mit einer roten Nelke im Knopfloch. Er sprach monoton und ohne Gesten.
    »Fünfzehntausend Pfund. Und sechzehn.« Eine Pause. Ein Blick zu jemandem in der ersten Reihe. »Gegen Sie, Sir.« Das Aufblitzen eines Katalogs, den jemand in die Höhe hielt. »Siebzehntausend Pfund sind geboten. Achtzehn. Neunzehn. Das Gebot steht bei zwanzigtausend Pfund.« Und so sprach die leise Stimme unaufgeregt und gemächlich weiter, während unten im Publikum die ebenso teilnahmslos wirkenden Bieter ihre Antworten auf die Litanei signalisierten.
    »Was versteigert er gerade?«, fragte Bond und schlug seinen Katalog auf.
    »Nummer 40«, antwortete Mr Snowman. »Dieses Diamantencollier, das der Mitarbeiter auf dieser schwarzen Samtablage hält. Wird wahrscheinlich für etwa fünfundzwanzigtausend weggehen. Ein Italiener bietet gegen ein paar Franzosen. Ansonsten hätten sie damit höchstens zwanzigtausend gemacht. Ich bin nur bis fünfzehn gegangen. Hätte schon gerne den Zuschlag bekommen. Wunderschöne Steine. Aber so ist das nun mal.«
    Tatsächlich blieben die Gebote bei fünfundzwanzigtausend Pfund stehen, und der Hammer, der im Übrigen am Kopf und nicht am Stiel gehalten wurde, senkte sich mit sanfter Autorität. »Und es gehört Ihnen, Sir«, erklärte Mr Peter Wilson, und ein Angestellter eilte den Gang entlang, um den Namen des Bieters festzuhalten.
    »Ich bin enttäuscht«, sagte Bond.
    Mr Snowman sah von seinem Katalog auf. »Und warum, wenn ich fragen darf?«
    »Ich war vorher noch nie bei einer Kunstauktion und habe mir immer vorgestellt, dass der Auktionator drei Mal mit dem Hammer aufs Pult schlägt und dabei ›Zum Ersten,

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