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James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

James Bond 14 - Octopussy (German Edition)

Titel: James Bond 14 - Octopussy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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zum Zweiten und verkauft!‹ sagt, um den Bietern eine letzte Chance zu geben.«
    Mr Snowman lachte. »So wird es vielleicht noch auf dem Land oder in Irland gemacht, aber hier in London ist das nicht mehr üblich, seit ich dabei bin.«
    »Wie schade. Es wirkt dadurch viel dramatischer.«
    »Warten Sie noch eine Minute. Das war das letzte Objekt, bevor das richtige Drama beginnt.«
    Einer der Mitarbeiter breitete eine glitzernde Masse aus Rubinen und Diamanten auf seiner schwarzen Samtablage aus. Bond warf einen Blick in den Katalog. Darin stand »Objekt 41«, das im blumigen Text folgendermaßen beschrieben war:
    Ein Paar erlesener Armbänder mit Rubinen und Diamanten, die Vorderseite jeweils bestehend aus einem größeren und zwei kleineren Rubinen eingerahmt von kissenförmig geschliffenen Diamanten, die Seiten und Rückseite geformt aus einfacheren Gruppierungen im Wechsel mit durchbrochenen Motiven, die aus einem einzelnen Rubin in einer goldenen Millegriffe-Fassung in der Mitte erwachsen und zwischen Ketten aus Rubinen und Diamanten verlaufen, die spiralförmig miteinander verbunden sind und in einem Verschluss enden, der ebenfalls die Form eines elliptischen Bündels hat.
    * Laut Familienüberlieferungen befand sich dieses Objekt einst im Besitz von Mrs Fitzherbert (1756–1837), deren heimliche Ehe mit dem Prinzen von Wales, später Georg IV, endlich bestätigt werden konnte, als ein 1833 bei der Coutts Bank hinterlegtes versiegeltes Paket 1905 mit königlicher Erlaubnis geöffnet wurde. Darin befanden sich die Heiratsurkunde und andere schlüssige Beweise. Diese Armbänder gab Mrs Fitzherbert wahrscheinlich an ihre Nichte weiter, die der Herzog von Orleans einst als »schönstes Mädchen in England« bezeichnete.
    Während des Bietvorgangs glitt Bond von seinem Platz und huschte in den hinteren Teil des Saals, wo sich die zahlreichen Zuschauer bereits in die Neue Galerie und den Eingang drängten, um die Auktion auf einem der aufgestellten Fernseher zu verfolgen. Beiläufig ließ er seinen Blick durch die Menge wandern und glich die Gesichter mit den zwanzig Mitarbeitern der sowjetischen Botschaft ab, deren heimlich aufgenommene Fotos er während der vergangenen Tage studiert hatte. Aber inmitten eines Publikums, das sich jeder Kategorisierung verweigerte – einer Mischung aus Händlern, privaten Sammlern und einer Gruppe, die man als reiche Vergnügungshungrige bezeichnen konnte – befand sich kein Merkmal, geschweige denn ein Gesicht, das er wiedererkennen würde, außer aus den Klatschspalten. Ein oder zwei blasse Gesichter hätten russisch sein können, aber genauso gut konnten sie einem halben Dutzend europäischer Völker angehören. Es waren viele dunkle Sonnenbrillen dabei, aber dunkle Sonnenbrillen waren keine typische Tarnung mehr. Bond kehrte an seinen Platz zurück. Wahrscheinlich würde sich der Mann zu erkennen geben, wenn die Auktion begann.
    »Vierzehntausend werden geboten. Und fünfzehn. Fünfzehntausend.« Der Hammer senkte sich. »Und es gehört Ihnen, Sir.«
    Es folgte ein aufgeregtes Summen und das Rascheln von Katalogen. Mr Snowman wischte sich mit einem weißen Seidentaschentuch über die Stirn. Er wandte sich an Bond. »Ich befürchte, dass Sie von jetzt an auf sich allein gestellt sind. Ich muss mich auf das Bieten konzentrieren, und aus irgendeinem Grund gilt es unter Händlern als unhöflich, über die Schulter zu blicken, um zu sehen, wer gegen einen bietet. Also werde ich ihn nur sehen können, wenn er irgendwo hier vorne sitzt, und ich befürchte, das ist unwahrscheinlich. Das sind so ziemlich alles Händler hier, aber Sie können im Gegensatz zu mir so viel starren, wie Sie wollen. Sie sollten Peter Wilsons Blick im Auge behalten, um dadurch vielleicht zu erkennen, wen er ansieht oder wer ihn ansieht. Wenn Sie den Mann ausfindig machen können, was recht schwierig werden könnte, achten Sie auf jede Bewegung, die er macht, selbst die kleinste. Was auch immer er macht – sich am Kopf kratzen, sich am Ohrläppchen ziehen oder was auch immer, wird ein mit Peter Wilson abgesprochenes Zeichen sein. Er wird wohl kaum etwas so Auffälliges tun wie den Katalog zu heben. Verstehen Sie mich? Und denken Sie daran, dass er bis zum allerletzten Moment vielleicht gar keine Bewegung macht, und die Sache erst abschließen wird, wenn er denkt, dass er mich an mein Limit getrieben hat.« Mr Snowman lächelte. »Kurz vor Schluss werde ich ihm wohlgemerkt noch ziemlich einheizen und versuchen,

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