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Jan Fabel 01 - Blutadler

Titel: Jan Fabel 01 - Blutadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Kerl hat für uns höchste Priorität. Das Ganze riecht nach Serienmord. Ich muss ihn erwischen, bevor er wieder Appetit bekommt.«
    »Ich werde tun, was ich kann. Aber du weißt ja, dass ich vorsichtig sein muss. Meine Kreise sind nicht gerade für ihren Bürgersinn bekannt. Wenn man vermutet, dass ich für die Polizei arbeite, ende ich selber auf einer Platte im Leichenschauhaus.«
    »Das ist mir klar. Aber ich möchte, dass du diesmal besonders aufmerksam bist.«
    »Wieso?«
    »Im Hintergrund gehen allerlei Dinge vor, die mir nicht gefallen. Der BND steckt plötzlich seine Nase rein. Und der Mann, der die Wohnung gemietet hatte, war früher beim Mobilen Einsatzkommando.«
    Mahmoot fuhr zusammen. »Hans Klugmann?«
    Fabel war verblüfft. »Kennst du ihn?«
    »Mehr oder weniger. Unsere Pfade haben sich sozusagen gekreuzt.« Mahmoot richtete sich auf und trat zurück. »O nein, einen Moment. Klugmann hat mit Ersin Ulugbay und Mehmet Yilmaz zu tun, stimmt's?«
    »Das nehmen wir an.«
    »Hör zu, Jan, ich helfe dir, wann immer es geht. Schließlich schulde ich dir einiges. Aber das hier ist was anderes. Auf keinen Fall spüre ich Ulugbay nach. Er ist nicht nur der größte Pate der türkischen Mafia in Hamburg, sondern auch völlig durchgeknallt.«
    »Immer mit der Ruhe!« Fabel hob die Hände, als wolle er Mahmoots Weigerung auffangen. »Du sollst ja gar nichts Gefährliches tun, sondern nur die Ohren spitzen. Sieh zu, ob du etwas über Klugmann herausfinden kannst. Was weißt du eigentlich über ihn?«
    »Nur, dass er teils als Schläger für Ersin Ulugbay und teils als Zuhälter auf eigene Rechnung arbeitet. Er ist ein ganz kleiner Fisch, aber ein fieser Kerl, nach allem, was man hört. Allerdings hat er eine Freundin, Sonja Brun, eine Tänzerin im Paradies. Hat früher als Prostituierte für Klugmann gearbeitet, aber er hat sie von der Straße geholt. Liebe ging anscheinend vor Geschäft.«
    »Kennst du sie?«
    »Elixier, du weißt schon, das Hardcore-Magazin, hat mich vor ungefähr sechs Monaten beauftragt, ein paar Aufnahmen zu machen. Sonja war eines der Mädchen. Sehr nett. Mir drehte sich der Magen um, als ich sie bei solchen Dingen fotografieren musste. Klugmann holte sie nach der Session ab. Er war ziemlich sauer und sprang auf dem Weg nach draußen etwas unsanft mit Sonja um. Seitdem geht sie nicht mehr auf die Straße und tritt nicht mehr in Pornos auf.«
    »Was ist mit der Tanzbar Paradies?«
    »Im Wesentlichen ist Klugmann dort Rausschmeißer. Die Bar verbirgt nichts und hat keine Hinterzimmer. Geld wird dort auf die übliche Art verdient: Fette, besoffene Geschäftsleute aus Frankfurt oder Stuttgart gucken sich die Bühnenauftritte an und merken in ihrem Tran gar nicht, dass sie dreißig Euro für jedes Glas gepanschten Wein bezahlen. Aber gevögelt wird in der Bar nicht. Ulugbay hat das Paradies vor ungefähr einem Jahr gekauft, zu einem Spottpreis. Dann hat er Hoffknecht die Geschäftsführung übertragen, und das war ungefähr so, als würde man eine Schlachterei von einem Vegetarier leiten lassen. Bei Hoffknecht kann man sicher sein, dass er die Mädchen nicht belästigt. Er scheint eher eine Vorliebe für achtzehnjährige Jungs zu haben. Nach meinen Informationen ist es Klugmanns Aufgabe, Störenfriede fern zu halten. Und wenn irgendeiner der Kunden wegen der Wucherpreise Lärm schlägt, erklärt Klugmann ihm die Rechnung - wenn du weißt, was ich meine.« Mahmoot lachte ironisch. Dann setzte er wieder sein breites Grinsen auf. »Okay, ich schnuppere ein bisschen herum und unterhalte mich mit Sonja. Ich werde sogar mit der alten Schwuchtel, Arno Hoffknecht, reden. Mal sehen, was ans Licht kommt. Aber ich verspreche nichts.«
    Fabel lächelte. »In Ordnung. Danke, Mahmoot. Hier ist das Übliche für deine Spesen.« Er zog einen Umschlag aus seiner Innentasche und reichte ihn Mahmoot, der das Geld rasch in seiner Lederjacke verschwinden ließ.
    »Es gibt noch etwas, das du über Ulugbays Bande wissen solltest, wenn du es noch nicht erfahren hast ...«
    »Was denn?«
    »Sie steht ein bisschen unter Druck. Nicht nur ein bisschen, um ehrlich zu sein. In der Stadt ist von einem neuen ukrainischen Haufen die Rede.«
    »Ich dachte, es gibt sowieso Gebietsstreitigkeiten zwischen Türken und Ukrainern.«
    »Jetzt nicht mehr. Dieser neue Verein hat die totale Kontrolle über sämtliche ukrainische Banden übernommen. Die alten Gangs existieren noch und haben weiterhin ihre alten Bosse, aber sie zahlen

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