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Jan Fabel 06 - Tiefenangst

Titel: Jan Fabel 06 - Tiefenangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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dem Laufenden zu halten. Schließlich steht er immer noch der Kommission vor.«
    Van Heiden schien der Vorschlag nicht zu behagen, und er blieb stumm.
    »Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, Herr Menke«, sagte Fabel, »Sie zeigen ein ausgeprägtes Interesse am Funktionieren der Polizei Hamburg. Und daran, meine weitere Karriere zu schützen.«
    »Unsere Interessen überschneiden sich, Herr Fabel«, erwiderte Menke. »Wie Sie bereits erraten haben.«
    »Mit den Leuten, die Ihrer Meinung nach die technologischen Kenntnisse und Mittel haben, um solch eine Nummer abzuziehen – meinen Sie damit das Pharos-Projekt?«
    Menke lächelte. »Sie sollten die Akte lesen, die ich Ihnen gegeben habe. Und zwar sehr aufmerksam.«
     
    Nachdem van Heiden und Menke Fabels Büro verlassen hatten, kam Anna Wolff herein.
    »Du sitzt in der Tinte«, erklärte sie unverblümt.
    »Wem sagst du das?«, seufzte Fabel und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Nicht wegen Robocop und dem Spion.« Sie grinste. »Susanne hat angerufen.«
    »O shit …« Fabel sprang auf und blickte auf seine Uhr. »Ich sollte sie am Flughafen abholen.«
    »Vor einer Stunde. Keine Sorge, als sie anrief, war sie ganz schön sauer, aber ich habe ihr erklärt, dass die Sache kritisch ist. Dann habe ich ihr einen Wagen geschickt, der sie zu Eurer Wohnung gefahren hat. Aber an deiner Stelle würde ich mich bei ihr melden.«
    »Danke, Anna. Hast du Susanne erzählt, was passiert ist?«
    »Natürlich nicht. Nur, dass es ernst ist. Na ja, ernst ist es immer, doch ich habe ihr versichert, dass es diesmal noch ernster ist als sonst. Dass du Schwierigkeiten hast und dass sie von dir bestimmt Genaueres erfahren wird.«
    Anna verschränkte die Arme. »Wie fühlst du dich?«
    »Anscheinend nehme ich ein paar Tage Urlaub. Was hat dir der Kriminaldirektor mitgeteilt?«
    »Dass wir dich streng bewachen und vom Besprechungsraum fernhalten sollen, damit du nicht dein Bild an der Spitze der Verdächtigenliste siehst.« Anna verzog keine Miene.
    »Sehr witzig …« Fabel machte ein ungeduldiges Gesicht.
    »Er hat Werner und mich wissen lassen, dass du dich von den Ermittlungen zu Müller-Voigt und dem Network-Killer zurückziehen musst, aber weiterhin Chef der Mordkommission bist. Er schien anzudeuten, dass du eine Pause einlegen wirst. Außerdem ist Werner im Fall Müller-Voigt der Boss, und Leitende Hauptkommissarin Brüggemann wird für die Network-Killer-Ermittlungen verantwortlich sein.«
    »Nicola Brüggemann?«
    »Wir arbeiten vorläufig weiter an dem Fall mit, aber sie ist die Chefin.«
    Fabel nickte. Er kannte Nicola Brüggemann gut. Sie leitete eine Arbeitsgruppe, die sich auf Verbrechen gegen Kinder spezialisierte, was zwangsläufig oft zu einer engen Zusammenarbeit mit der Mordkommission führte.
    »Nicola Brüggemann ist eine vorzügliche Beamtin.« In Fabels Tonfall klang eine Warnung mit. »Sei nicht … sei nicht so querköpfig wie sonst, Anna. Es ist nicht Nicolas Schuld, dass ich – was denn eigentlich? – nicht suspendiert oder versetzt, sondern neuen Aufgaben zugeteilt worden bin. Werner und du, ihr dürft den Network-Killer-Fall nicht aus den Augen lassen. Und natürlich möchte ich über alle Entwicklungen vollständig informiert werden. Aber zuerst brauche ich sämtliche Informationen über den Brandanschlag im Schanzenviertel.«
     
    Susanne wartete auf ihn, als er nach Hause kam. Ihre Miene ließ keinen Zorn, sondern eher Besorgnis erkennen. Und sie sah müde aus. Ihre Besorgnis vertiefte sich, während Fabel alles schilderte, was in ihrer Abwesenheit geschehen war.
    »Mein Gott, Jan … Ich kann dich keine Minute lang allein lassen. Was nun?«
    »Keine Ahnung. Die Lage ist verworren. Ich soll mich um den Tod im Schanzenviertel kümmern: um den Mann, der starb, nachdem sein Auto in Brand gesteckt worden war. Offiziell bin ich immer noch für die anderen Fälle verantwortlich, aber …«
    »Wer steckt hinter alledem? Ich meine, es erfordert eine hervorragende Organisation und umfassende Mittel …«
    »Das Gespräch habe ich schon geführt.« Fabel hob die Akte hoch. »Mein Spionagekumpel Fabian Menke verdächtigt das Pharos-Projekt. Welche Verbindung zwischen einer Umweltschutzsekte und einem Serienvergewaltiger und Mörder bestehen soll, geht über meinen Horizont, aber Müller-Voigt hatte ernsthafte Befürchtungen, was Pharos anging. Seiner Meinung nach ist seine Freundin verschwunden, weil sie Nachforschungen über das Projekt angestellt

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