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Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin Kostenlos Bücher Online Lesen
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irgendwie zu ihr hochklettern?«
    »Ich? Klettern? Sehe ich aus wie ein Athlet?«, schnaubte Big Rosie verdutzt. »Ich meine, ich könnte ein Trampolin sein, aber ich könnte niemals auf einem springen. Außerdem bin ich ein SPIon-Trainer, das heißt, ich darf Operationen nicht durchführen, sondern nur assistieren. Nein, Zuckerpüppchen, falls irgendeine Kletterei ansteht, dann wirst du das übernehmen müssen! Das ist so sicher, wie Eis am Stiel kalt ist.«
    Ihre grauen Augen füllten sich mit Tränen, während Janey die glatte Glaswand des Bankgebäudes betrachtete. Es war unmöglich - höchstens eine Eidechse könnte sich an so einer glatten Oberfläche festhalten. Ihre einzige Möglichkeit war, das »Naheliegende« zu tun und mit dem Aufzug hochzufahren. Ganz egal, ob Big Rosie das nun gefiel oder nicht.
    Doch gerade als Janey in Richtung der Drehtüren der Bank ging, hörten sie einen gellenden Schrei von hoch oben über ihr. Ihre Mutter klang sehr ärgerlich und sehr schrill. Würde Janey sie nicht in noch größere Gefahr bringen, wenn sie den Aufzug benutzte? Sie blieb unvermittelt stehen, und plötzlich, zum zweiten Mal an diesem Tag, durchfuhr sie ein Geistesblitz.
    »Alles klar. Ich habe mir etwas überlegt. Es ist vollkommen verrückt, aber ich muss es versuchen.«
    Big Rosie schaute stumm zu, wie Janey in ihre Sporttasche griff. Mit jeder Hand holte sie einen geschmolzenen Turnschuh heraus, und bevor sie sich die Tasche wieder umhängte, drückte sie die Schuhe mit der Unterseite gegen das vor Sirup triefende Sportshirt. Dann schob sie ihre Finger unter die zerfledderten Stofffetzen der nun von unten klebrigen Gummischeiben. Anschließend streckte sie eine Hand aus und berührte die Glaswand des Gebäudes.
    Es hielt. Mit einer Hand hing sie nun fest an der Glasscheibe und klatschte mit der anderen Hand die zweite Gummischeibe ein bisschen weiter oben gegen die Wand. Es hielt genauso. Während sie die erste Hand wieder von dem Glas abzog und ein Stück oberhalb der zweiten Hand platzierte, schwang sie ihren ganzen Körper nach oben. Sie klebte nun tatsächlich wie eine lange, blasse Schnecke an der Wand, ihre Füße baumelten in der Luft.
    »Super! Los, Janey, los! Los, Janey, los!«, feuerte Big Rosie sie von unten an, wobei sie schreckliche Hüftschwünge machte wie eine ganze Horde Cheerleader.
    Janey warf ihr einen kurzen Blick zu, doch bereute sogleich, hinuntergeschaut zu haben. Nach ein paar weiteren Kletterbewegungen war sie schnell auf Höhe des Kirchendachs nebenan, ungefähr ein Viertel des Weges bis zum Dach der Bank hatte sie geschafft.
    Während sie sich fragte, ob es weniger gefährlich sei mit geschlossenen Augen zu klettern, zwang Janey sich weiterzumachen. Nach ein paar Minuten taten ihre Arme schrecklich weh, und ihre Muskeln waren lahm. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut zu schreien. Weiter und weiter kletterte sie, bis sie kein einziges Wort mehr von Big Rosies Singsang unten verstand. Sie war mittlerweile so hoch, dass sie auf die Dachterrassen der Nachbargebäude sehen konnte. Bald musste sie oben sein. Aber sie hatte fast keine Kraft mehr und konnte die eine Hand immer nur ein paar Zentimeter über die andere heben. Sie war wirklich am Ende jetzt und konnte kaum noch weiter.
    Doch auf einmal hörte sie es wieder - die Stimme ihrer Mutter.
    »Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen. Mein Mann ist tot. Solomon Brown ist sein Bruder. Wir haben aber keinerlei Kontakt, und ich habe beim besten Willen keine Idee, wovon sie überhaupt reden.«
    Eine garstige und raue Stimme fauchte direkt über ihrem Kopf. Wer auch immer ihre Mutter festhielt, musste dicht an der Kante stehen. »Und ich nehme an«, hörte sie die Stimme sagen, »dass Sie natürlich auch rein gar nichts mit seinem kleinen Geschäft zu tun haben.«
    »In keinerlei Weise. So überraschend das klingen mag, aber ich habe nicht viel Ahnung von Tiefkühlkost. Allerdings erinnere ich mich, dass Sol schon immer ein kluges Kerlchen war, deshalb wundert es mich nicht, dass er Unternehmer geworden ist.«
    »Glauben Sie eigentlich, wir sind bescheuert?«, bellte eine zweite Stimme. »Wir sind die Baresi und bestimmt keine Dummköpfe. Hier geht es nicht um Geschäfte, sondern um Spionage! Spione! Und Sie wissen über Brown Bescheid. Er wurde bereits einmal von einem seiner so- genannten Verbündeten betrogen. Wir wissen, dass er ein Geheimnis hat und dass es stehlenswert ist, deshalb sagen Sie uns besser gleich, was Sie

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