Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
blinkte.
»Ich glaub, mich tritt ein Pferd! Sie kommen durch den Gemüsegarten!«, rief Big Rosie aufgeregt. Sie lugte durch ein großes chromfarbenes Periskop, das über dem Tisch angebracht war. »Also, das beweist alles! Er hat dir den SPI-Pod untergejubelt und dann diese bösartigen kleinen Schnüffler auf deine Spur angesetzt.«
Janey nahm ihr das Sehrohr aus der Hand und blickte hindurch. Sie konnte direkt in den Garten der Hallidays sehen. »Aber ... das ist doch nicht möglich. Es sind fünf!«
»Perfekt, Blond!«, erwiderte Big Rosie. »Ihr nehmt jeder einen, und ich die restlichen zwei!«
Doch Janey war kreidebleich im Gesicht. »Big Rosie ... Halos, hört zu. Ich habe sie umgebracht. Ich bin mir da ganz sicher. Letzte Nacht habe ich zwei von ihnen erschlagen. Sie waren definitiv tot.«
»Es muss noch mehr von ihnen geben«, folgerte Frau Halliday.
»Nein, es sind exakt dieselben«, entgegnete Janey. »Hier, der große Rote, und dann der mit dem verkürzten Schwanz, ich erkenne sie genau wieder.«
»Wahrscheinlich hast du sie nur bewusstlos geschlagen«, sagte Alex und drückte auf einen Knopf. »Oder sie haben sich totgestellt, um zu entkommen. Nimm mal deine Waldbrandaustreter runter, Big Rosie. Die wirst du heute nicht benötigen.«
Janey beobachtete mit dem Periskop, wie Alex das Wassersprinklersystem startete und dann den Wasserdruck erhöhte, bis jeder Sprinkler eine kleine Wasserkanone war. Die Wasserratten wurden von allen Seiten beschossen und mussten schmerzhafte Treffer in Rippen, Gesicht und Schwanz einstecken. Die Wasserkanonen schossen ohne Pause, bis die Ratten nach einigen Minuten aufgaben und das Weite suchten. Alex hatte wohl recht - Janey hatte sie bestimmt nur bewusstlos geschlagen haben.
»Diese werde ich lieber schön in Reichweite behalten«, sagte Big Rosie und schwenkte ihre großen Schuhe. »Nicht, dass diese Viecher mich auf dem Heimweg attackieren. Ich werde jetzt nach Hause gehen und ein paar Informationen über Herrn Rownigan und den gruseligen Sonnenkönig einholen - wer weiß, vielleicht sind sie sogar ein und dieselbe Person.«
»Das ist gut«, erwiderte Frau Halliday und stand auf. »Ich werde unser Abwehrsystem noch ein wenig umändern. Sonst stehen diese hässlichen Kreaturen heute Nacht noch vor meinem Bett.« Mit einem Blick auf die zwei Agentenschüler fügte sie hinzu: »Ihr beide könnt eure Einsatzbesprechung abhalten, während Al Halo sein Zimmer aufräumt.«
»Ach Ma, komm schon. Ich hab keine Lust!«, stöhnte Alex.
»Du bist zwar ein Agentenschüler, aber hauptsächlich bist du mein Sohn. Und ich erwarte von dir, dass du dein Zimmer in einem ordentlichen Zustand hältst. Also, ab mit dir!«
Als Janey sah, wie wüst es in Alex' Zimmer aussah, konnte sie seine Mutter gut verstehen. Überall lagen Fußballklamotten verstreut, dazwischen fanden sich Zeitschriften, Schulbücher und Schüsseln mit Müsliresten darin. »Igitt. Wie kannst du in dieser Unordnung schlafen?«
»Fang du nicht auch noch an«, sagte Alex. »Ist ja nicht meine Schuld, dass die letzte Putzfirma nur aus Psychopathen bestand.«
Janey hob ein Heft hoch, auf das Alex »Projekt« geschrieben hatte. Nicht eine Seite war beschrieben. »Also, hast du bei Paulette irgendetwas herausgefunden?«
»Nein, nicht viel.« Alex stapelte Kleidung zu einem großen Haufen und schob diesen dann unter sein Bett. »Aber ich wette, sie muss ihr Zimmer nicht selbst aufräumen. Ihre Eltern sind ziemlich reich. Nettes Schwimmbad haben die - hat Spaß gemacht, darin ein paar Runden zu drehen. Dann hat uns Clod, der Koch, Tee gemacht und mich nach Hause gefahren. Das Essen war auch absolut spitze.«
»Du hast herausgefunden, dass der Koch Clod heißt, und mehr nicht?«, fragte Janey verärgert. »Dass sie reich sind und leckeres Essen kochen? Was ist mit dem komischen Zeug in der Besenkammer?«
»Du bist ja bloß empfindlich, weil es um Paulette geht«, antwortete Alex und ging seine CD-Sammlung durch. »Hör auf, so zickig zu sein. Sie hat mich heute Nachmittag noch mal eingeladen. Du kannst ja mitkommen, wenn du willst.«
Janey vergrub die Hände in den Hosentaschen ihrer Jeans. »Nein, danke.«
Sie wusste, dass sie nicht erwünscht war. Und außerdem musste sie ein paar wichtige Nachforschungen anstellen. Ihr Bauch sagte ihr, dass sie recht hatte, was den Tod der beiden Ratten in ihrem Zimmer betraf. Sie war sich so sicher, wie sie wusste, dass ihre Mutter glücklich mit Abe Rownigan war. Und sie war
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