Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff

sah.
    »In deinem Kopf, Blond«, sagte der Sonnenkönig gehässig.
    Janey stockte der Atem. »Mein Gehirn nützt Ihnen nichts. Es ... funktioniert nicht. Es muss ... gefroren sein. Lassen Sie mich mit Solomon sprechen, oder mit Big Rosie ...«
    Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, hörte sie lauten Krach am Eingangszylinder. Janey hätte sich selbst ohrfeigen können. Sie wollte nur Zeit gewinnen, doch natürlich war Big Rosie mit eingeschaltetem SPIV in der Nähe und wartete darauf, dass Janey ihren Namen rief.
    »Bleib oben! Nicht reinkommen, Big Rosie!«, schrie Janey laut.
    Aber es war bereits zu spät. Eine Sekunde später rollte ihr SPIT in einer regenbogenfarbenen Strickjacke und spitzem Hut in das Labor. Sie kam schnell auf die Füße, doch sie war sofort von fünf zähnefletschenden Ratten umzingelt. Eine sehr verängstigte Agentenschülerin starrte sie an.
    »Wunderbar!«, jubelte der Sonnenkönig. »Jetzt haben wir schon zwei menschliche Gehirne. Es wird Zeit, Eis zu machen!«
    Sein krankes Lachen ging Janey und Big Rosie durch Mark und Bein.

Big Rosie und Janey gelingt die Flucht
     
    »Was haben die vor, Blond?«, zischte Big Rosie leise, als die Ratten einen Kreis um sie herum bildeten.
    Sie und Janey standen Rücken an Rücken. »Sie scheuchen uns in die Gefrierkammer, weil sie glauben, dass sie gefrorene Menschenhirne benötigen, um die Ratten wieder in Menschen zu verwandeln. Sie wollen mit unseren Gehirnen einen ersten Versuch starten«, erklärte Janey.
    Big Rosie fing so heftig an zu zittern, dass es fast aussah, als würde sie einen Tanz aufführen. »Ungeheuerlich! Skandalös! Das können die doch nicht machen! Ich hänge sehr an meinem Gehirn!«
    »Ach ja, und außerdem verraten sie uns natürlich nicht das Geheimnis mit den neun Leben.«
    »Hinterhältige Betrüger!«, fauchte Big Rosie, während eine der Ratten direkt auf sie losging, um sie weiter zur Gefrierkammer zu treiben. Sie langte hinter einen der schwarzen Labortische und griff nach einem Feuerlöscher. »Zur Hölle mit euch Rattengesichtern! Fasst mich nicht an! Ich... ich schäume euch zu Tode!«
    »Sie sind unsterblich, falls du dich erinnerst. Nur wir sind es nicht. Sie dürfen uns auf keinen Fall in die Gefrierkammer sperren«, flüsterte Janey.
    Big Rosie stellte sich in Karatemanier vor die Ratten, was diese allerdings überhaupt nicht einschüchterte. Sie waren bereits sehr nah und zerrten mit ihren Zähnen an Big Rosies bunter Strickjacke. »Blondi, ich bin ganz Ohr, was deine Ideen bezüglich unserer Rettung betrifft. Denn sonst spalten die gleich unsere Köpfe wie Kokosnüsse und klauen unsere grauen Zellen. Was wird dann aus uns zwei Süßen?«
    »Das wird uns dann sicher nicht mehr interessieren!«, zischte Janey. »Wenigstens würden sie dann Zoff in Ruhe lassen.«
    »Jenny-Penny, sosehr ich dieses Katerchen auch mag, aber wenn es hart auf hart kommt, ist mir meine eigene Haut doch wichtiger. Wir müssen schnell sein. Der einzige Ausweg ist der Eingangszylinder. Wie wäre es, wenn ich sie aufhalte, und du um dein Leben rennst?«
    Janey blickte hinüber zu dem Plexiglas-Zylinder, der nach oben zum Nichtschwimmerbecken führte. »Ich kann dich nicht allein zurücklassen ...«
    Die Ratten waren jetzt zum Angriff übergegangen. Mit Bissen und scharfen Krallenhieben gingen sie auf Janey und Big Rosie los, sodass die beiden unweigerlich in Richtung Gefrierkammer gedrängt wurden. Die Strickjacke von Big Rosie ribbelte sich auf, und ein Gewirr aus rotem Wollfaden verbreitete sich auf dem Boden. Es erinnerte an eine Blutlache. In diesem entsetzlichen Moment hatte Janey eine Idee.
    »Mach dich bereit, Big Rosie«, sagte sie leise. »Wir schaffen es beide zum Zylinder.«
    »Was schlägst du vor?« Big Rosie trat nach einer Ratte und sah erstaunt, wie Janey den losen Wollfaden ihrer Strickjacke aufnahm und an ihrem ASPIT festknotete, der immer noch um ihren Oberschenkel geschnallt war.
    »Also, eigentlich laufen wir nicht zum Zylinder«, sagte Janey. »Sondern er kommt zu uns.«
    Und damit riss sie das Skateboard von ihrem Bein und warf es hinter den Plexiglas-Eingangszylinder. Die Rattenköpfe sahen erstaunt hinterher. Janey drückte sich von hinten gegen Big Rosie. An den Armen hatten sie sich untergehakt, damit Janey ihre Beine so anheben konnte, dass ihre magnetisierten SPIon-Sohlen genau auf den ASPIT zeigten.
    Die Magnete zogen sich sofort an, und der ASPIT änderte entsprechend seine Richtung und raste wieder