Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
Jean.
Als Big Rosie sich umständlich in den kleinen Transporter von Jean quetschte, konnte Janey das Lachen nur noch mit viel Mühe unterdrücken. Plötzlich sahen alle drei den Mercedes von Abe Rownigan um die Ecke biegen. Big Rosie versuchte so gut es ging, sich zwischen Eimern und Wischern zu verkriechen. Sie lugte durch einen Putzlappen hindurch und beobachtete die Szene.
»Abe, du hast es ja doch noch geschafft!«, sagte Jean, nachdem sie endlich den Blick von der neuen Putzhilfe abgewandt hatte.
»Ja, die Dinge gehen jetzt ihren Gang. Ich bin zufrieden so weit. Janey, sollen wir dich an der Schule absetzen?« Er betrachtete sie mit seltsamen Blicken. »Hey, du trägst heute ja gar nicht die kleine Drachenbrosche.«
»Nein«, erwiderte Janey zögerlich. »Sie ist zu wertvoll, um in der Schule getragen zu werden.« Und außerdem ist es wahrscheinlich sowieso wieder nur einer deiner SPI-Pods, um mich zu überwachen, dachte sie insgeheim.
Abe beobachtete Big Rosie, wie sie umherschwabbelte, um die richtige Sitzposition in dem kleinen Transporter zu finden. »Ist das eine neue Angestellte?«
»Ja, genau«, antwortete Janey schnell. »Können wir los? Ich möchte nicht zu spät kommen.«
In Wirklichkeit war sie viel zu früh. Als sie am Schulhof aus dem Auto stieg und beobachtete, wie Abe und ihre Ma davonfuhren und ihr winkten, hatte sie plötzlich ein sehr beunruhigendes Bauchgefühl. Sie stand immer noch da und starrte dem Auto hinterher, als Alex neben ihr auftauchte.
»Macht deine Ma immer noch auf heile Familie?«, fragte er und bot ihr einen Kaugummi an.
Janey nickte. »Ach, ich weiß auch nicht, Alex. Die ganze Sache wird langsam ziemlich unheimlich. Letzte Nacht hat der Sonnenkönig versucht, Big Rosie und mich einzufrieren, um uns die Gehirne zu entnehmen. Wir sind nur um Haaresbreite entkommen. Insgeheim denke ich immer, dass Abe Rownigan dahintersteckt.«
»Warum würde er dir auch sonst einen SPI-Pod unterschieben? Aber im Moment haben wir ein ganz anderes Problem. Oder hast du dir etwas Interessantes und Originelles für unser Referat heute überlegt?«
Janey stöhnte. Das Wasserprojekt hatte sie komplett vergessen.
»Paulette!«, rief sie die Französin, die ein Stück vor ihnen lief. »Heute müssen wir unseren Vortrag halten, aber wir haben gar nichts vorbereitet.«
Paulette drehte sich um und begrüßte sie mit einem vielsagenden Lächeln. »Macht euch mal keine Sorgen. Ich 'abe dafür das Dreifache an Arbeit in unser Referat gesteckt.«
Herr Saunders wirkte müde und rief eine Gruppe nach der anderen auf. Als sie an der Reihe waren, blieben Alex und Janey sitzen, während Paulette zum Tisch des Lehrers ging. Sie baute eine große wassergefüllte Glasschüssel auf sowie eine Plastikbox, die innen mit einem Lineal geteilt war. »Auf diese Weise sparen wir 'ier in unserer Gemeinde Wasser und erzeugen Strom, 'ier ist der Stausee«, sagte sie und schüttete etwas Wasser aus der Glasschüssel in eine Hälfte der Plastikbox. »Wenn der Damm geöffnet wird, gewinnen wir Strom.«
Mit einem kleinen Schubs entfernte Paulette das Lineal aus der Box, und das Wasser verteilte sich gleichmäßig in der Kiste. Die sich langsam ausbreitenden Wasserpfützen auf Herrn Saunders Schreibtisch verunsicherten Paulette kein bisschen.
»Beste Note für Paulettes Gruppe«, sagte Herr Saunders, holte ein Taschentuch aus seiner Schublade und wischte das Wasser auf.
»Liebe Klasse, wenigstens einen originellen Beitrag haben wir gesehen. Allerdings scheinen Alex und Janey noch nicht zu wissen, was eine Gruppenarbeit ist, oder? Ihr schuldet Paulette Solay ein dickes Dankeschön.«
»Es 'eißt Soleil, 'err Saunders. Am Ende müssen Sie die Stimme 'eben. Soleil bedeutet so viel wie ›Sonne‹. Und ich möchte Ihnen sagen, dass wir uns alle gleichermaßen in dieses Referat eingebracht 'aben«, sagte Paulette. »Es war wie ein Familienprojekt. Alex hat ... Alex und Janey 'aben die ganze Recherche gemacht.«
»Okay. Dann lasst uns jetzt weitermachen.«
Auf dem Weg zurück zu ihrem Platz winkte Paulette ihnen zu, doch Janey war zu sehr in ihren eigenen Gedanken versunken, um es zu bemerken. Paulettes Nachname bedeutete »Sonne«. Und war nicht der Sonnenkönig ursprünglich auch französisch? Vielleicht hatte sie recht damit gehabt, Paulette von Anfang an zu verdächtigen.
Ärger mit Abe
Janey wurde von ihrer Ma nach der Schule abgeholt. Jean hatte Fish und Chips für das Abendessen besorgt und Abe Rownigan
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