Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
wir größere Probleme haben«, sagte sie, »aber eine Sache lässt mir trotzdem einfach keine Ruhe: Warum glaubt der Sonnenkönig, dass Zoff früher mal ein Frosch gewesen ist?«
»Das ist in der Tat sehr merkwürdig«, antwortete Janey und schüttelte den Kopf. »Oh, sieh mal, ich habe schon eine Antwortmail bekommen!«
»Das heißt ja quasi, dass dein Vater vor dem Computer sitzt.« Big Rosie kam zu Janey herüber, um die Mail zu lesen. »›Liebe Janey, GROSSE Sache: Aber kann nicht helfen. Bin beschäftigt. Erledige das bitte. Immer noch Spezialprojekt. Tschüss, ONKEL SOLOMON.‹ Also, was, in Brilliance Namen, soll das denn schon wieder bedeuten?«
»Es ist nicht verschlüsselt«, sagte Janey und schluckte ihre Enttäuschung herunter. »Das ist einfach eine ganz normale Nachricht. Er ist zu beschäftigt mit anderen Dingen. Er hat keine Zeit, um uns zu helfen.«
»Geh mal lieber frühstücken«, sagte Big Rosie mitleidig und nickte in Richtung ihres SPIV in der Größe eines kleinen Fernsehers, auf dessen Bildschirm die Treppe in Janeys Haus zu sehen war. »Nicht, dass deine Ma dich noch suchen geht. Schau, sie telefoniert gerade.«
Janey schlich zurück in ihr Zimmer und ging hinunter in die Küche.
»Abe hat gerade angerufen. Er ist im Stress«, erzählte ihre Ma. »Er kann heute doch nicht so früh wie geplant an der Waschanlage sein. Dabei erwarten wir einige Lieferungen, und andere Dinge müssen dringend erledigt werden. Leider hab ich aber heute Morgen eine Putzstelle - was soll ich nur tun?« Ihre Ma ließ das Mobiltelefon sinken und seufzte.
»Seit wann hast du so eins?«, fragte Janey und zeigte auf das Handy.
»Abe hat es mir gegeben. Für geschäftliche Zwecke ist es unentbehrlich. Er sagt, damit bleibt man immer schön in Verbindung.«
Janey sah das kleine Gerät misstrauisch an. Vielleicht war es ein neuer SPI-Pod, um ihre Mutter zu beschatten? Am liebsten hätte sie es ihrer Mutter entrissen und es in tausend Stücke zerschlagen. Aber das wäre wohl sehr auffällig gewesen.
Jean Brown legte ihre Stirn in Falten. »Woher soll ich jetzt so schnell eine Aushilfe finden?«
In diesem Moment klingelte es an der Haustür. Janey und ihre Ma waren gleichzeitig dort. Auf der Türschwelle stand eine ziemlich dicke Frau. Sie hatte einen Mundschutz umgebunden. Außerdem trug sie ein Kopftuch, einen geblümten Kittel und weiße Gummistiefel.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Jean erstaunt.
»Die Frage ist, ob ich Ihnen helfen kann«, sagte die Frau. »Mein Name ist Perle, Fanny Perle von der ›Putzagentur für alle Fälle‹. Ich wollte nur mal nachfragen, ob Sie heute einen kurzfristigen Job für mich haben. Ich wäre gerade frei.«
Jean starrte die Frau lange und durchdringend an. »Haben Sie Berufserfahrung?«
Fanny lachte kurz. »Zeigen Sie mir eine Frau, die keine Erfahrung mit Putzen hat, meine Liebe! Saugen, Wischen, Bügeln, das alles und noch viel mehr habe ich schon oft genug gemacht. Für alle möglichen Arbeitgeber. Deshalb trage ich auch den Mundschutz. Ich kann sofort anfangen. Hier sind meine Referenzen.« Sie gab Jean einen dicken Stapel Papiere.
»Also, das ist ... das ist toll!«, stieß Jean überrascht und etwas überrumpelt aus. »Unglaubliche Empfehlungen haben Sie da! Raumpflegerin im Buckingham Palast, wow! Also, um ehrlich zu sein, Sie kommen gerade wie gerufen. Ich habe einen Auftrag für Sie beim Supermarkt an der Besford Straße. Wegen der Ausrüstung nehmen Sie am besten meinen Transporter mit.«
»Ist gebongt!«, sagte Fanny.
»Ich hole nur schnell die Schlüssel.« Jean flitzte den Flur hinunter und sah Janey im Vorbeigehen fragend an, da diese ihr Lachen kaum verbergen konnte.
Big Rosie schaute gewitzt und tippte mit ihrem Finger an ihr Kopftuch. »Verdeckte Ermittlungen - mal sehen, ob ich als Geheimagentin etwas über Abe Rownigan herausfinden kann. Wir müssen endlich vorankommen.«
»Aber du bist eine Niete im Putzen!«, sagte Janey und dachte insgeheim an die unendlich vielen Krümel und Marmeladenspuren auf dem Laborfußboden.
»Stimmt«, sagte Big Rosie stolz. »Aber ich bin sehr gut im Spionieren. Und im Flunkern bin ich auch perfekt!« Um ihre Augen herum bildeten sich Lachfalten, als sie ein falsches Grinsen aufsetzte. Jean kam zurück an die Haustür. »Soll ich Sie irgendwo absetzen, Frau Brawn?«
»Brown heiße ich. Nein, danke. Ich nehme ein Taxi.«
»Alles klar. Dann lege ich jetzt los«, sagte Big Rosie und nahm die Schlüssel von
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