Jane Blond 02 - Jane Blond sucht Zoff
wirklich sehr schön - der Drache schimmerte in Rot und Gold und war am Schwanz mit einer kleinen Reihe aus Diamanten versehen. Janey sah hoch, und Abe schaute sie erwartungsvoll an.
»Gefällt es dir? Es ist nur ein kleiner Anhänger, aber er ist aus echtem Gold!« Er drehte den Drachen um, damit sie den Feingehaltsstempel sehen konnte. »Die Diamanten sind allerdings nur Kristalle.«
Janey errötete. Noch nie hatte sie so etwas Schönes geschenkt bekommen. Andererseits ... War sein letztes Geschenk nicht auch ein Reinfall gewesen? »Es ist sehr schön«, murmelte sie. »Vielen Dank.«
»Gern geschehen. Also, was ist jetzt mit unserem Champagner? Jean! Da bist du ja. Auf eine wunderbare Zusammenarbeit.«
Abe Rownigan und Jean Brown stießen an, sodass die Gläser klirrten, und lächelten einander zu. Janey fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen.
Als die Mikrowelle bimmelte, zuckte Janeys Ma kurz zusammen. »Aha! Abendessen ist fertig! Bleibst du noch?«, fragte sie Abe.
Doch Abe schien es eilig zu haben. Flüchtig schaute er auf seine Armbanduhr. »Danke, Jean, aber wir müssen morgen früh raus. Ich werde lieber nach Hause gehen. Tschüss, Janey. Bis morgen, liebe Jean!«
Janeys Ma errötete, lächelte und sah dennoch etwas enttäuscht aus - alles gleichzeitig. »Natürlich. Wir müssen früh raus. Bis dann!«
Janey beobachtete ihre Mutter, während Abe Rownigan durch den Flur verschwand und die Haustür hinter sich schloss. Sie musste ihrer Mutter sagen, wer er wirklich war - und zwar bevor es ihr das Herz brach.
Verhandlungen mit dem Feind
Dieses Mal gab es keinen Grund, sich heimlich anzuschleichen. Janey wollte, dass ihr Feind sie bemerkte. Big Rosie setzte sie ein Stück vor dem Schwimmpark ab. »Ich verstecke das Auto und schaue mich mal ein bisschen um. Mal sehen, ob wir über diesen komischen Sonnenkönig noch etwas herausfinden können. Ruf mich, wenn du Verstärkung brauchst, Blond«, sagte sie und ließ den Motor aufheulen.
»Mach ich«, antwortete Janey. Sie zeigte mit ihrem Daumen nach oben und lief dank ihrer SPIon-Sohlen schnell und leichtfüßig zu den Eingangstoren des Schwimmparks. Janey kletterte durch das Loch, das sie bei ihrem letzten Besuch mit dem Agentenhandschuh von Alex gemacht hatte, und verursachte dabei möglichst viel Lärm. Ein paar Sekunden später hatte sie den Eingangszylinder zum SPIon-Labor aktiviert und stieg hinunter in das glitzernde schwarze Labor. Die Dunkelheit und die Stille erschienen fast greifbar.
»Okay«, sagte Janey mit tiefer Stimme und umfasste zwei kleine kugelähnliche Objekte noch fester. »Hier bin ich. Wir können jetzt tauschen.«
Nichts passierte. Doch dann glitten plötzlich fünf geschmeidige und hässliche Kreaturen hinter dem Wassertank hervor, in dem Big Rosie und Zoff gefangen gewesen waren. Diesmal verspürte Janey keinerlei Angst. Die Biester wollten schließlich etwas von ihr haben. Zumindest dachten sie, dass Janey etwas Bestimmtes hatte, das sie ihnen geben würde.
Plötzlich erschien auf allen Fernsehbildschirmen die grässliche Maske des Sonnenkönigs, und die barsche Roboterstimme erklang. »Sehr schlau von dir, auf den Handel einzugehen.«
»Warum zeigen Sie sich nicht?«, fragte Janey mutig.
Der Sonnenkönig lachte blechern. »Ich soll meine Identität preisgeben? Darauf hoffst du vergeblich. Und glaube nicht, dass du hier wieder verschwinden kannst. Meine Ratten werden dich davon abhalten. Außer natürlich, du gibst mir, was ich haben will.«
»Das Geheimnis.« Janey versuchte, Kontrolle über das Gespräch zu bekommen. »Sie verraten Ihres zuerst, dann bekommen Sie meins.«
»Nein, nein, nein. Deins zuerst. Danach entscheiden wir, was mit dir passieren wird. Nur wenn dein Geheimnis echt ist, wirst du Kenntnis über unser Geheimnis erlangen. Ansonsten ...«
Der Sonnenkönig sprach nicht weiter, und einen Moment lang wusste Janey nicht, was sie tun sollte. Falls der Sonnenkönig ihr nicht glauben würde, befand sie sich ernsthaft in Schwierigkeiten. Jane Blond hingegen wusste mit dem Risiko umzugehen.
»Na gut, dann mache ich eben den Anfang.« Sie zeigte auf die fünf Wasserratten. »Sie wollen wissen, wie man diese Ratten zurück in Menschen verwandelt.«
Janey versuchte nicht darüber nachzudenken, wie groß das Risiko war, das sie gerade einging. Sie musste annehmen, dass die Ratten sich nicht an den Vorgang der Verwandlung erinnern konnten.
Janey holte tief Luft. Jetzt geht's los, dachte sie. »Also: Das zu
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