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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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Fall brachte er ihr Blut übergangslos von Zimmertemperatur auf den Siedepunkt.
    „Äh …“
    Doch ihr Dämon versiegelte ihren Protest mit den Lippen, mehr brauchte es auch nicht, um ihren Widerstand zu brechen. Sein leises Knurren sprang auf sie über und vibrierte in ihrem Körper, bis sie sich mit einem Mal ungewöhnlich leicht fühlte. Obwohl er sie mit beiden Flügeln fest an sich drückte, hatte sie das Gefühl vollkommener Schwerelosigkeit. Hitze durchbohrte sie, als seine Hände sie von den Kleidern befreiten und trotz ihrer Nacktheit kam es ihr vor, als würde sie jeden Augenblick in Flammen aufgehen. Diesmal fühlte sie sich nicht verletzlich, denn sie spürte ihre Macht auf Beliar, der bei ihrem Anblick Schwierigkeiten hatte, sich zu bändigen. Der erbarmungslose Krieger in ihm schien mit dem zärtlichen Liebhaber zu kämpfen – seinem Gesichtsausdruck nach sah es aus, als würde Letzterer verlieren. Nachdem sie ein lustvolles Seufzen von sich gab, war es, als hätte sie eine Lunte angesteckt, die sie nicht mehr austreten konnte. Beliar übersprang das Vorspiel kurzerhand und drang mit einer einzigen Bewegung tief in sie ein. Sie hatte das Gefühl, auseinanderzubrechen, ihr ganzes Sein war zu einem pochenden Punkt in ihrem Zentrum zusammengeschrumpft. Sie schrie, als ihr Höhepunkt sie ohne Vorwarnung wie ein Tsunami überrollte, doch das war nicht das Ende, sondern erst der Anfang. Ihr Dämon war hungrig, und sie hatte, nun ja, viele, viele Verletzungen, um die er sich kümmern musste.
    Eine Stunde später stand sie frisch geliebt und geduscht vor dem begehbaren Kleiderschrank und zerbrach sich den Kopf darüber, was sie für das Treffen mit dem Erzengel anziehen sollte. Wie wäre es mit einer Cargohose in Tarnfarben anstatt der üblichen schwarzen?
    „Dass Miceal dich sehen möchte, ist eine große Ehre. Audienzen bei ihm sind ausgesprochen selten.“
    Audienz? Was sollte das werden, hielt er sich für den Papst? Und was bedeutete das überhaupt, sehen? Erwartete er von ihr, dass sie Suizid beging, um ihn in der Zwischenwelt zu treffen? Blanche räusperte sich. „Und, ähm, verrätst du mir auch, wo dieses superwichtige Meeting stattfinden soll?“
    „Das“, sagte er mit einem Lächeln in der Stimme, „erfährst du unterwegs.“
    Mit diesen Worten trat er einen Schritt zurück und wie aus dem Nichts erschien sein taillierter Ledermantel, der sich wie eine zweite Haut um ihn legte. Gruselig.
    Eine Viertelstunde später betraten sie den Vorplatz des Pariser Nordbahnhofs. Beliar hatte ihr nicht erlaubt, eine Waffe anzulegen – als ob sie dafür seine Zustimmung bräuchte. Die schwarzen Dockers waren mit Messern gespickt, in den Taschen ihrer Cargohose steckte ein halbes Dutzend Wurfsterne, und die kleine Firestar befand sich in einem versteckten Halfter in ihrem Rücken. Solange Zoey noch lebte, würde sie nirgendwohin unbewaffnet gehen. Denn eines war klar: Dieses kranke Arschloch würde sich bald aus den Trümmern befreien und erholen. Und dann wäre er hinter ihr her. Er würde jeden Pflasterstein umdrehen, um sie zu finden, denn er brauchte den Recaller, koste es, was es wolle. Ohne ihn wäre er tot – mehr als das. Er würde seine Seele verlieren und wäre dazu verdammt, Saetan bis in alle Ewigkeit die Eier zu kraulen. Anders als Wayne hatte Zoey kein Erbarmen zu erwarten. Es sei denn, einer der Dämonenjäger würde ihn mit ausgerechnet der Waffe befreien, hinter der er so verzweifelt her war. Aber selbst das war keine Erlösungsgarantie, denn er musste bereuen, sonst würde er wieder da landen, wo er angefangen hatte: Bei Saetan.
    Gott ist ein Komiker, dachte Blanche und scannte den Bahnhofsvorplatz.
    „Gare du Nord?“
    „Ich bin der Wächter des Nordens, dies ist mein Portal.“
    Als wäre damit alles klar, legte Beliar eine Hand zwischen ihre Schulterblätter und führte sie zum Haupteingang.
    „Weiter werde ich dich nicht begleiten, die Audienz ist etwas sehr … Persönliches.“
    Blanche blickte stirnrunzelnd zu ihm auf. „Das ist ein Bahnhof, Beliar. Hier wimmelt es von Leuten, wie persönlich kann das sein?“
    „Diese Menschen können weder mich noch den Seraphen sehen. Sie wissen nichts von unseren Welten und dem Krieg der Kräfte.“ Der Dämon ließ seinen Blick über die Menge gleiten. „Die meisten von euch sind blind für die Wahrheiten, die euch umgeben. Ihr könntet direkt neben Saetan stehen und würdet das Böse, das ihn umgibt, nicht einmal bemerken, obwohl ihr

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