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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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herum aufgebaut hatte, wieder anfing, sich zu verflüchtigen. Ich wies meine Hormone scharf in ihre Grenzen und begab mich erneut in den klaren, hellen Raum. Dabei versuchte ich ganz bewusst, nicht an einen gewissen, gut aussehenden Mann und seine schönen Fänge zu denken …
    »Jane!« Diesmal klang Nells Stimme entschieden verärgert.
    Seufzend riss ich mich zusammen und verbannte entschlossen alle abschweifenden Gedanken. Als ich schließlich meine Mitte gefunden hatte, stellte ich mir das Magielicht als einen Funken vor, der in meiner Handfläche auflodert. Ich nährte den Funken, hielt meine Emotionen dabei unter Kontrolle und beobachtete, wie er zu einer kleinen golfballgroßen Lichtkugel anschwoll. Sie blieb stabil, während ich sie über meiner Handfläche schweben ließ.
    »Gut«, sagte Nell, »und jetzt versuch, sie größer werden zu lassen.«
    »Größer« bedeutete normalerweise, dass es schiefging. Ich konzentrierte mich erneut, tat mein Bestes, um ganz ruhig zu bleiben, während ich die kleine Kugel vorsichtig mit Energie speiste. Dabei visualisierte ich, wie sie sich immer weiter ausdehnte. Die Form in meiner Handfläche erzitterte, und ich zwang mich, langsam und tief weiterzuatmen. Und dann wuchs sie, ihre pulsierende Hülle dehnte sich aus, bis sie etwa die Größe eines Baseballs erreicht hatte.

    »Ausgezeichnet, Jane. Jetzt lös das Magielicht auf, aber denk dran, seine Energie wieder aufzunehmen.«
    Darin war ich gut. Ich sammelte meine Willenskraft, saugte die Energie behutsam aus der Lichtkugel und achtete dabei sorgfältig darauf, so viel wie möglich wieder aufzunehmen. Eigentlich könnte ich die Energie auch einfach in die Umgebung fließen lassen, aber Nell war eine entschiedene Verfechterin der Devise: »Spare in der Zeit, so hast du in der Not.«
    Das Licht flackerte, kam dann für den Bruchteil einer Sekunde zur Ruhe und erlosch funkelnd. Ich konnte mir nicht verkneifen, meine Hand mit einer kleinen, theatralischen Geste zu schließen. Jetzt, wo ich nichts mehr in die Luft jagen konnte, gönnte ich mir ein wenig Selbstzufriedenheit. Es war das erste Mal überhaupt, dass es mir gelungen war, ein Magielicht von Anfang bis zum Ende entstehen zu lassen und wieder aufzulösen.
    »Who’s your daddy?«, trällerte ich triumphierend und führte einen kleinen Freudentanz auf.
    »Er ist schon seit Jahrhunderten tot. Du kennst ihn sowieso nicht«, war Nells ernsthafte Antwort auf meine rein rhetorische Frage. »Und jetzt hör auf, hier herumzuspringen, Schutzschild hoch.«
    Aye aye, Captain , dachte ich und aktivierte gehorsam meine Verteidigungsmechanismen.
    Fast zeitgleich eröffnete die Zwergin ein heftiges Feuer aus winzigen Magiekugeln auf mich.
    »Scheiße!«, fluchte ich und hob reflexartig den Arm, um mein Gesicht zu schützen. Trotz meiner kleinen Kontrollpanne hielt meine Verteidigung stand. Ich zuckte jedes
Mal zusammen, wenn Nells Kraftexplosionen auf die unsichtbare Barriere trafen, die ich etwa in Armlänge vor mir errichtet hatte. Nells Magiekugeln waren nicht mächtig genug, um ernsthaften Schaden anzurichten, aber ich wusste bereits aus Erfahrung, dass die kleinen Scheißdinger höllisch brannten. Doch diesmal verpufften sie alle blitzend und zuckend an meinen Schilden. Nach einer Weile fiel mir auf, dass es eigentlich ganz hübsch aussah, als wäre ich in einer umgekehrten Schneekugel gefangen.
    Schließlich grunzte die Zwergin zufrieden und stellte die Attacke auf mich ein.
    »Hervorragend, Jane. Deine Verteidigungskräfte sind stark.«
    Ich wand mich vor Stolz bei Nells Worten, denn gute Verteidigungsmechanismen zu haben, freute mich noch mehr, als Magielichter erschaffen zu können. Zwar halfen mir die Dinger, im Dunkeln meine Unterwäsche wiederzufinden, aber eine gute Verteidigung konnte mir das Leben retten.
    »Du hattest nie Schwierigkeiten, eine Aura zu durchschauen, weshalb du jetzt auch soweit sein solltest, selbst eine zu erzeugen«, fuhr Nell fort und zog sich ihr Tuch fester um die Schultern. »Aber das heben wir uns für das nächste Mal auf. Jetzt geh erst einmal etwas essen. Und vergiss nicht, heute Abend zu schwimmen. Um eine Aura zu erzeugen, brauchst du mehr Kraft, als du vielleicht denkst.« Sie trat zu mir und tätschelte mir mit einer ihrer winzigen Hände den Oberschenkel, was wohl der Zwergenversion eines Schulterklopfens entsprach. »Langsam machst du echte Fortschritte.«

    »Danke, Nell«, sagte ich und meinte es von ganzem Herzen. Obwohl mir bewusst

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