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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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sagte Ryu scherzend und zuckte mit den Schultern. »Sehr vorsichtig.«
    Ich starrte ihn verblüfft an.
    »Sie können ihr Feuer kontrollieren, wenn sie wollen, Liebling. Aber es ist trotzdem ein riskantes Unterfangen für einen Menschen«, stellte Ryu klar.
    »Wow«, sagte ich bestürzt, als Ryus Worte schließlich zu mir durchgesickert waren. Ich hatte Schwierigkeiten zu glauben, dass Jarl nicht hinter dem Angriff auf mich und Ryu steckte. Für mich gehörten »mörderische Attacken« und »Jarl« einfach zusammen, so dass mein Hirn sofort zu dieser Annahme gekommen war.
    Und jetzt musste ich mich also an den Gedanken gewöhnen, dass jemand anderes als Jarl uns umbringen wollte.
    Und dieser jemand war noch dazu ein Halbling . Einer, dessen bloße Elementarkraft Ryu heute Abend hatte erzittern lassen, und Ryu war nun wirklich kein Schwächling. Ich hatte gesehen, wie er während eines Schwertkampfes die Kräfte des Naga-Prinzen, Jimmu, abgewehrt hatte.
    Es wollte mir einfach nicht in den Kopf, dass ein Halbling so stark sein konnte.
    »Aber wie…?«, war alles, was ich herausbrachte, doch Ryu verstand meine wirren Gedanken trotzdem.
    »Nur weil jemand wie du halb menschlich ist, bedeutet das nicht, dass er irgendwie ›halbiert‹ ist. Erinnerst du dich noch, wie wir ganz am Anfang, als wir uns gerade kennengelernt
hatten, mit Iris über Peter Jakes sprachen? Sie hat uns doch erzählt, dass viele Halblinge ihre Eltern übertrumpfen. «
    Ich nickte. »Aber Jakes hatte fast gar keine übersinnlichen Kräfte, und ich habe mir erst mal die Augenbraue abgefackelt …«
    »Erstens«, unterbrach mich Ryu, »war das mit der Augenbraue ein Unfall, der uns allen schon einmal passiert ist. Zweitens, Peter Jakes ist wichtig, aber nicht etwa, weil er ›schwach‹ war. Du hast Recht damit, dass er kaum Kräfte hatte, die die Fähigkeiten von uns anderen übersteigen. Im Wesentlichen war er ein Sterblicher, wenn man von Kriterien wie Magielichter, der Aura oder solchen Dingen ausgeht. Aber…« Ryu hielt einen Moment inne. » … Jakes war uns in einer Sache überlegen. Er konnte magische Kräfte spüren , selbst wenn sie nicht genutzt wurden, und – wenn genug Zeit war – ihr wahres Potenzial erkennen. Keiner sonst konnte das. Niemand. Sofern wir es nicht mit einem Satyr wie Caleb, einem Kobold oder irgendeinem anderen unverkennbaren Typ zu tun haben, können wir uns nicht gegenseitig identifizieren, außer wir benutzen aktiv unsere magischen Kräfte. Wenn ich dir einfach so auf der Straße begegnen würde, würde ich eine junge Frau in dir sehen. Und nichts weiter. Erst wenn du versuchen würdest, deine Aura auf mich anzuwenden, würde ich wissen, dass du übernatürliche Kräfte hast. Aber ich könnte noch immer nicht sagen, dass du ein Selkie-Halbling bist und wie groß deine Kräfte sind oder all die anderen Dinge, die Jakes aus irgendeinem komischen Grund feststellen konnte, nur indem er etwas Zeit mit jemandem verbrachte.«

    Ich spürte, wie sich eine steile Falte zwischen meinen Augenbrauen bildete, die Ryu mit einem Finger glattstrich. »Und heute Abend«, fragte er, »was hat Julian für dich getan? «
    »Er hat mich wiederaufgeladen«, erwiderte ich ohne nachzudenken, noch bevor mir bewusstwurde, wie unmöglich das eigentlich war. »Aber wie hat er das bloß gemacht? «, fragte ich Ryu zuliebe. Mittlerweile war ich schon ein sehr guter Stichwortgeber.
    »Genau.« Ryu nickte. »Julian ist Camilles Sohn, den sie zusammen mit einem Menschen hat. Sie ist wie ich von der Gattung der Baobhan Sith. Und Julian ist im Grunde genau wie wir. Auch er gewinnt Elixier, und er zeigt all die Fähigkeiten wie wir anderen. Mit Ausnahme von einer. Aus irgendeinem Grund hat Julians menschliches Erbe seine Fähigkeiten dahingehend verändert, dass er nicht nur Elixier aufnehmen kann, sondern auch in der Lage ist, dieses Elixier in die verschiedenen Elementarkräfte zu verwandeln und andere damit zu versorgen. Ich habe noch niemals von übernatürlichen Kräften wie Julians gehört. Es gibt niemanden, weder in der Vergangenheit noch aktuell, von dem wir wissen, dass er über dieselben Fähigkeiten verfügt. Und doch gibt es Julian: das laufende, sprechende, mobile Aufladegerät. «
    »Julian ist ein Halbling«, murmelte ich erfreut. Er war mir schon zuvor sympathisch gewesen, und nun mochte ich ihn noch mehr. Es erklärte außerdem das Interesse seiner Mutter an mir.
    »Ja, das ist er. Und jetzt hör auf zu schwärmen, sonst werde ich

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