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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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eifersüchtig.«

    Wo er gerade von Eifersucht sprach … »Und warum kann Julian dann nicht auch dich wiederaufladen? Anstatt dass …?«
    Aus Rys Blick konnte ich ablesen, dass das, was zu gut schien, um wahr zu sein, eben das auch war.
    Ryu zuckte unbehaglich mit den Schultern. »Aus irgendeinem Grund kann Julian nur Elementarkräfte herstellen. Elixier gewinnt er wie seine Mutter. Wie ich…« Er verstummte verlegen. Julian musste also entweder Leute erschrecken oder verführen.
    Warum sind Vampire nur so kompliziert? , jammerte mein Gehirn in seinem täglichen Anfall von Selbstmitleid darüber, wie sehr sich mein Leben doch verändert hatte. Inzwischen steuerte Ryu das Gespräch wieder in sichere Gewässer.
    »Julian und Jakes sind gute Beispiele, denn beide wuchsen innerhalb unserer Gemeinschaft auf. Jakes, weil er einen verantwortungsbewussten Vater hatte, der sich um ihn kümmerte, als seine menschliche Mutter kurz nach seiner Geburt starb, und Julian, weil Mütter in der Regel mehr mit ihren Halblingskindern verbindet.«
    Mein eifrig verblüffter Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem Stirnrunzeln. Meiner Mutter war ich egal gewesen.
    Ryu streichelte mir sanft mit der Hand über die Seite. »Es tut mir leid, das war taktlos von mir. Ich meine, dass Frauen von unserer Art ihre Halblingskinder eher in unsere Gemeinschaft integrieren. Im Falle deiner Mutter war es so, dass sie gezwungen war, dich zurückzulassen, weil du ihr nicht ins Meer hättest folgen können. Aber sie stellte sicher, dass Nell und die anderen ein Auge auf dich haben.«

    Ich zuckte barsch mit den Schultern. Ein Zwergenbabysitter war nicht das Gleiche wie eine Mutter.
    »Was ist mit den Vätern?«, fragte ich, um das Thema zu wechseln.
    Ryu runzelte die Stirn. »Nicht so verantwortungsvoll«, antwortete er knapp. »Komm schon, Jane. Du kennst doch die Mythen – Wechselbälger aus der Feenwelt, alle möglichen übernatürlichen Wesen und Götter schwängern Menschenfrauen. Gerüchte haben für gewöhnlich auch einen wahren Kern.«
    »Dann war Zeus also bloß ein übernatürlicher Kindsvater, der sich aus der Verantwortung stahl?«
    Ryu ging nicht darauf ein. »Viele männliche Wesen unserer Art teilen leider die Auffassung, dass es okay sei, Kinder mit Menschenfrauen zu haben, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen – es sei denn , es stellt sich heraus, dass das Kind besondere Kräfte hat. Wenn das Kind übernatürliche Fähigkeiten besitzt, dann ergreifen sie beizeiten die Gelegenheit, die Erziehung des Kindes zu übernehmen. Mit anderen Worten, sie nehmen einfach an, dass schon alles gutgehen wird, bis das Kind seine besonderen Kräfte zeigt. Dabei ignorieren sie die Tatsache, dass solche Halblingskinder während der Pubertät oft ein echtes Desaster sind. Wenn das Kind aber bereits in die Gemeinschaft integriert ist, kann die späte, oft chaotisch verlaufende Offenbarung der Kräfte kontrolliert ablaufen, so dass der Schaden sowohl für das Kind als auch für die Gemeinschaft gering bleibt. Aber wenn es auf sich allein gestellt ist, dann hat das garantiert unschöne Folgen.«
    Ich fröstelte, als ich daran dachte, welchen Schaden jemand
mit Conleths Kräften in einer solchen Situation anrichten konnte.
    »Also laufen da draußen jede Menge potenziell gefährliche Halblinge herum, die nur darauf warten, dass ihre speziellen Kräfte offenbar werden, und Conleth ist der Beweis dafür, warum das ein Problem ist?«
    Ryu runzelte stärker die Stirn. »Eigentlich nicht«, sagte er. »Wir haben im Moment relativ wenig Halblinge auf dem Schirm. Was zwar verwunderlich ist, aber nichts mit Conleth zu tun hat. Und Conleth ist eigentlich zu alt, als dass er erst jetzt seine Kräfte entdeckt haben kann. Vermutlich ist er etwa in deinem Alter, aber wir wissen relativ wenig über ihn.«
    »Was wisst ihr denn?«
    »Kurz nach unserem Besuch im Verbund gab es eine Explosion in einem Laborgebäude in Dorchester, bei dem einige Menschen getötet wurden. Der Vorfall schien keinerlei übernatürlichen Hintergrund zu haben, also kümmerten wir uns nicht weiter darum. Nicht zuletzt deshalb, weil ich noch mit den Konsequenzen von Jimmus Machenschaften zu tun hatte. Aber dann wurden einige Übernatürliche, angefangen mit einem männlichen Ifrit, von jemandem, der unglaublich große Elementarkräfte haben muss, ermordet. Am Ende kamen wir zu dem Schluss, dass die Morde mit der Explosion in dem Labor in Zusammenhang stehen.«
    »Warum sollte Conleth

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