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Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall

Titel: Jane's Journey: Die Lebensreise der Jane Goodall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerda Melchior , Volker Schütz
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die in den US A schon im Frühling ihre Spur der Verwüstung zu hinterlassen begann; auch JANE’S JOUR NEY wurde in den Strudel hineingezogen, gleich zweimal hintereinander sprangen unsere amerikanischen Co-Produktionspartner ab und es sah monatelang so aus, als wären alle Vorbereitungen vergebens gewesen. Doch buchstäblich in letzter Minute gelang es, in Deutschland einen weiteren Koproduzenten zu finden, der von Janes Botschaft ebenso beeindruckt war wie vom Potenzial des Films, sodass er beschloss, das finanzielle Risiko mit zu übernehmen ... ein kleines Wunder!
    Ein weiteres Wunder erlebte ich im November 2008, als ich Jane zu letzten Drehvorbereitungen in Bournemouth besuchte: Fast beiläufig gab sie mir eine DVD mit »... irgendwelchen alten Aufnahmen, die hat die Judy vor ein paar Monaten auf dem Speicher gefunden ... Schau doch mal, ob du damit was anfangen kannst.«
    Als ich auf dem Rückflug nach München diese DVD auf meinem Laptop abspielte, blieb mir beinahe das Herz stehen vor Freude: Das waren unbezahlbare Bilder aus Janes Privatleben, Szenen aus dem Dschungelcamp in Gombe, Flitterwochen mit Hugo, Grubs Kinderjahre ... unfassbar! Und dieser Schatz hatte in Form von 8mm-Filmrollen 40 Jahre lang vergessen in einer Plastiktüte im Dachspeicher von The Birches gelagert ...
    So konnte dann endlich – mit fast einem Jahr Verspätung – im Januar 2009 die zweite Phase in Tansania beginnen: Dreharbeiten in Janes Haus in Dar Es Salaam, in Kigoma am Lake Tanganjika, im UNHCR-Flüchtlingscamp in Lugufu, in den TACARE - Projekten im Hinterland des Gombe Stream Nationalpark und als Höhepunkt:
    Die Begegnung zwischen Jane und »ihren« Schimpansen. Mit Worten eigentlich nicht adäquat zu beschreiben; atemberaubend, haarsträubend, spannend, berührend ... Auf jeden Fall: unvergesslich. Jane fragte am Ende dieser gemeinsamen Tage fast nebenbei, ob wir eigentlich wüssten, wieviel Glück wir hatten, so vielen Schimpansen in so kurzer Zeit begegnet zu sein? Andere Filmteams hätten in drei Monaten Drehzeit nicht so viele ihrer Primaten-Freunde vor die Kamera bekommen wie wir in drei Tagen!
    Ab diesem Zeitpunkt nannten wir es im Team nur noch »Janemagic «, wenn das Unmögliche wieder einmal möglich wurde, wenn sich nach stundenlangen Regenfällen genau zum richtigen Zeitpunkt die Wolken verzogen oder sich vor laufender Zeitlupenkamera eine gigantische Platte vom schmelzenden Eispanzer Grönlands löste ...
    Die größte Schwierigkeit bei der Planung lag immer darin, dass sich die Filmaufnahmen nahtlos in Jane Goodalls aberwitzig dicht gedrängten Terminkalender einfügen mussten, der teilweise schon zwei Jahre im Voraus ausgebucht ist: Auf Wettereinflüsse oder Lichtstimmungen konnte so gut wie keine Rücksicht genommen werden, unser kleines Team musste immer mit den gegebenen Umständen fertig werden und das ständig unter extremem Zeitdruck. Eigentlich ein Wahnsinn, wenn man weiß, dass wir zeitweise nur zu viert unterwegs waren, mit 1000 kg Gepäck, verteilt auf 35 Metallkisten ...
    Im März 2009 folgte der nächste Drehabschnitt in London, wo wir Jane bei der Arbeit mit ihrer »rechten Hand« Mary Lewis beobachten konnten. Dann ging es nach The Birches in Bournemouth, zu ihrer Schwester Judy, zu ihren Nichten und Groß-Neffen und den für Jane so wichtigen Hunden.
    In ihrem »Adlerhorst«, wie sie ihr bescheidenes Zimmerchen unterm Dach von The Birches nennt, gewährte sie derart tiefe Einblicke in ihre private Vergangenheit, dass mein Kameramann Richard Ladkani bemerkte, er habe für eine Weile vollkommen vergessen, dass er ja eigentlich hinter der Kamera stand und drehte ... so faszinierende Dinge habe Jane erzählt.
    Von Bournemouth aus folgten wir ihr auf einer Reise durch Nordamerika, die mit einem weiteren Höhepunkt beginnen sollte: Janes alljährlicher Begegnung mit den Kranichen in Nebraska. Ein Naturschauspiel von überwältigender Intensität und Schönheit ... Ich verstand sofort, was Jane meinte, als sie sagte, sie fahre dort immer wieder hin, um »ihre Akkus aufzuladen«: Gemeinsam mit ihr und ihrem vertrauten Freund Tom Mangelsen gemeinsam zu erleben, wie abends über Stunden hinweg Welle auf Welle der wunderschönen Kraniche zur Landung ansetzte und wie sie sich dann im flachen Wasser des Flusses für die Nacht versammelten, das war ein besonderes Geschenk für uns alle.
    Ein ebensolches Geschenk war es jeden Tag aufs Neue, bei der Knochenarbeit, die ein Dokumentarfilmdreh bedeutet, Janes

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