Jared King - der Unternehmer
Walzer zu spielen. Unter den Augen der Hochzeitsgesellschaft schwebten Nathan und Miranda zunächst allein über die Tanzfläche, das Bild eines glücklichen Brautpaars. Schließlich gesellte sich Jared mit Elizabeth dazu, und Tommy wirbelte Sam in der für ihn typischen schwungvollen Art auf die Tanzfläche. Sams Gesicht strahlte vor Glück, was Elizabeth mit freudiger Genugtuung bemerkte.
Sie sah zu Jared hoch und bemerkte, wie er den Blick unwillkürlich zu dem Tisch schweifen ließ, an dem Christabel Valdez saß. Diese Frau nahm ihn sehr gefangen. Ganz gewiss war sie eine höchst kreative, innovative Schmuckdesignerin, aber Elizabeth King war sich nicht sicher, wie sie zu einer möglichen Beziehung zwischen der schönen Brasilianerin und ihrem Jüngsten stehen sollte.
Hinter dem ernsten, distanzierten Ausdruck dieser faszinierenden goldbraunen Augen glaubte Elizabeth viele Geheimnisse zu erahnen, die Christabel offenbar nicht aufdecken wollte. Sie hatte angegeben, verwitwet zu sein … vielleicht aber auch nur, um ihre kleine Tochter zu legitimieren, die Jared eher zufällig kennengelernt hatte und nicht, weil Christabel sie mit ihm bekannt machen wollte.
Und warum lebte sie trotz ihrer gegenwärtigen gut bezahlten Stellung immer noch in dem Wohnmobil am Town Beach in Broome? Es legte den Verdacht nahe, dass sie Broome nur als vorübergehende Station betrachtete und keine feste Adresse wünschte. Aber Elizabeth war auf Spekulationen angewiesen, denn die junge Frau hatte ihr bislang nicht den kleinsten Einblick in ihr Privatleben gewährt.
Christabel … sie hatte etwas Exotisches an sich, das Jared offensichtlich stark anzog. Elizabeth konnte das gut verstehen, machte sich aber dennoch Sorgen. Sie wollte nicht, dass es für ihren jüngsten Sohn möglicherweise mit einer tiefen Enttäuschung endete. Doch letztlich würde sie es nicht verhindern können, wenn es denn so kommen sollte.
“Jetzt gebe ich dich an Nathan weiter”, sagte Jared, wirbelte sie noch einmal herum und wandte sich selber Samantha zu, während Tommy die Braut übernahm.
Nathan lächelte seine Mutter liebevoll an. “Du hast dich mit der Hochzeit wirklich selbst überboten, Mum. Genau, wie ich es mir für Miranda gewünscht habe. Und wie du sie dann in deiner Tischrede in der Familie willkommen geheißen hast …”, er drückte Elizabeth an sich, “… sie war zu Tränen gerührt.”
“Sie ist genau die Frau, die ich mir immer für dich gewünscht habe, Nathan.”
Er seufzte zufrieden. “Und die ich mir immer gewünscht habe. Was für ein Glück, dass du ausgerechnet sie als Managerin für Tommys Ferienpark eingestellt hast, nicht?”
“Ja. Obwohl du damals, wenn ich mich recht erinnere, nicht sehr erfreut warst, dass ich mich für eine Frau entschieden hatte”, rief Elizabeth ihm lächelnd ins Gedächtnis.
Er lachte. “Aber ich habe meine Meinung in dem Moment geändert, als Miranda in mein Leben getreten ist.”
“Was du ja auch in deiner Tischrede zum Ausdruck gebracht hast”, sagte Elizabeth. “Eine wundervolle Rede, Nathan, die übrigens mich zu Tränen gerührt hat.”
“So wie Tommy uns alle zum Lachen gebracht hat, als er seine Trauzeugenrede zum Besten gegeben hat. Er ist wirklich ein brillanter Anekdotenerzähler. Die Leute hingen förmlich an seinen Lippen.”
“Ja, es war eine tolle Vorstellung”, stimmte Elizabeth Nathan zu. Die Frage war, ob die Sache mit Samantha für ihn auch nur eine Vorstellung war. Tommy war ein sehr guter Schauspieler.
“Und was er über Sam gesagt hat, war wirklich nett”, fuhr Nathan fort. “Hast du gesehen, wie sie gestrahlt hat, als er sagte, sie sei die beste Helferin, die man sich nur wünschen kann?”
“Ja, ich war froh, dass er so nett zu ihr war.”
“Mm …”, Nathans blaue Augen funkelten lausbübisch, “vielleicht war es ja auch ein bisschen mehr als bloß nett, Mum. Aber du kannst ihn ja selber fragen, denn jetzt bist du an der Reihe, mit ihm zu tanzen.”
Er reichte seine Mutter weiter an Tommy, der den Walzer in der für ihn typischen, eigenwilligen Weise tanzte und zufrieden lächelte, als Elizabeth sich ihm anpasste. “Ah … endlich die perfekte Partnerin!”
Sie zog skeptisch die Brauen hoch. “Ich denke, die Rolle sollte bei dir eine Jüngere erfüllen.”
Er lachte gut gelaunt. “Und so wird es auch in Kürze sein. Die Macht ist heute mit mir.”
“Und was für eine Macht ist das?”
Er zwinkerte ihr zu. “Die Macht, die eine Hexe in eine
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