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Jared King - der Unternehmer

Jared King - der Unternehmer

Titel: Jared King - der Unternehmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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verdammt gut im Austeilen von Demütigungen war. Nicht nur, dass sie perfekt die Kunst beherrschte, den anderen stets um eine Nasenlänge voraus zu sein, sie krittelte auch ständig an allem herum, was er tat, als wüsste sie immer alles besser. Und ärgerlicherweise hatte sie oft genug auch noch recht. Was ihn, Tommy, zur Weißglut brachte.
    Eines schönen Tages würde er Sam Connelly so richtig eins auswischen. Aber angesichts des Versprechens, das er seiner Mutter gegeben hatte, würde heute nicht dieser Tag sein. Es sei denn … Um seine Mundwinkel zuckte ein Lächeln. Was, wenn er zu diesem besonderen Anlass Sam gegenüber seinen sprichwörtlichen Playboy-Charme ausspielen würde? Sie mit Komplimenten überschütten und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen würde? Kurz gesagt, sie völlig verwirren, bezaubern und blenden würde? Bei der Vorstellung, Sam auf diese Weise die Krallen zu stutzen, lachte er vergnügt in sich hinein.
    “Was amüsiert dich so?”, fragte Nathan neugierig.
    “Du wirst heute vielleicht nicht der einzige Gewinner sein, großer Bruder”, antwortete Tommy mit einem breiten Lächeln.
    Sie hatten jetzt den Pavillon erreicht, und ehe Nathan etwas erwidern konnte, kam der Pastor auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Tommy begnügte sich damit, sich genüsslich auszumalen, wie er Sam mit der geballten Macht seines unwiderstehlichen Charmes den Wind aus den Segeln nehmen würde.
    Der Anblick seiner Mutter, die in diesem Moment in den Gang zwischen den Stuhlreihen hinaustrat, lenkte Tommys Aufmerksamkeit wieder auf seine Pflichten als Trauzeuge. Er gab Albert und Ernie, den beiden Stammesältesten der Aborigines, das Zeichen, ihre Plätze zu beiden Seiten des Pavillons einzunehmen. Sie kamen mit ihren Didgeridoos, den langen, zu diesem besonderen Anlass auf Hochglanz polierten Holzinstrumenten, aus dem Kreis ihrer Familien und nahmen würdevoll Aufstellung.
    Elizabeth King blieb am Ende des Ganges stehen und breitete einladend die Arme aus. Aufgeregt kamen die Kinder aus dem Schatten der Bäume herbei, alle Mädchen unter zwölf aus den Familien der Farmarbeiter und zwei Jungen vom Stamm der Aborigines. Mit wichtigen Mienen reihten sie sich vor dem Pavillon auf, voran die beiden Jungen. Die braunen Körper in den traditionellen Mustern bemalt, trugen sie jeder stolz einen Stammesspeer in der Hand. Ihnen folgten in Zweierreihen die Mädchen, niedlich anzusehen mit ihren fliederfarbenen Rüschenkleidern. Dazu trugen sie weiße Söckchen und Schuhe und einen Kranz aus Gänseblümchen im Haar, und jedes hielt ein weißes Körbchen mit Rosenblättern in den Händen.
    Die Kinder nickten ernst, als Elizabeth King kurz mit ihnen sprach. Dann gingen sie langsam den Gang hinunter. Die Mädchen stellten sich in gleichmäßigen Abständen zu beiden Seiten auf, die Jungen nahmen ihren Platz an dem weißen Gittertor ein, das sie beim ersten Klang der Didgeridoos öffnen sollten. Sobald die beiden Jungen an dem Tor bereitstanden, kehrte auch Elizabeth zu ihrem Platz zurück.
    “Bist du bereit?” Tommy warf seinem Bruder einen prüfenden Blick zu.
    “Ja”, erwiderte Nathan von Herzen.
    Tommy gab Albert und Ernie das Zeichen und wurde plötzlich selber von erwartungsvoller Vorfreude ergriffen, als die dumpfen, rhythmischen Klänge der uralten Aborigine-Instrumente anhoben, mit denen die guten Geister der Ahnen beschworen wurden, die bevorstehende Bindung mit langem Leben und Fruchtbarkeit zu segnen. Es war ein Klang, der tief im Herzen widerhallte und den Zuhörern das Gefühl gab, eins mit dem Herzschlag der Erde zu sein.
    Zugleich öffneten die beiden Jungen das doppelflügelige Tor, und heraus trat … Sam?
    Tommy blinzelte ungläubig. Sam, die aussah wie ein atemberaubendes Model aus einem Modemagazin.
    Ein Schauer von Rosenblättern ließ Tommys Sicht für einen Moment verschwimmen. Aber dann schritt Sam an ihm vorbei – ohne auch nur im Geringsten herumzuwackeln. Sie hielt sich gerade und aufrecht und wirkte ungewöhnlich groß. Groß? Es war ihre Frisur! Der Wust von roten Locken war gebändigt und zu einem kunstvollen, schimmernden Lockentuff auf ihrem Kopf frisiert worden, den seitlich eine fliederfarbene Seidenrose zierte. Es wirkte zugleich elegant und verführerisch weiblich.
    Und ihr Kleid konnte man nur als sexy bezeichnen! Seidig schimmernd schmiegte sich der fliederfarbene Satin an ihre – überraschend – feminine Figur: hohe, feste Brüste, deren Ansatz das trägerlose Top verlockend

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