Jared King - der Unternehmer
“Ich werde jeden davonjagen, der um dich herumscharwenzelt.”
Diese Vorstellung gefiel Sam schon viel besser. Trotzdem beeilte sie sich klarzustellen: “Ich möchte nicht, dass du dich an mich gekettet fühlst, nur weil du der Trauzeuge und ich die Brautjungfer bin.”
“Oh, aber ich möchte heute an dich gekettet sein, Samantha.” Noch nie hatte er sie “Samantha” genannt, und er begleitete die Nennung ihres vollen Namens mit einem Blick, bei dem es Sam heiß durchzuckte. Sie hatte sich nicht getäuscht. Tommy sah plötzlich eine begehrenswerte Frau in ihr. Und wenn sie ihre dumme Zunge nicht im Zaum hielt, würde sie alles kaputt machen. Tommy bot ihr an, was sie sich immer gewünscht hatte – und auch wenn es vielleicht nur für diesen einen Tag galt, würde sie es sich nie verzeihen, wenn sie dieses Angebot nicht annehmen würde.
Mit einem besonders strahlenden Lächeln versuchte sie, ihre zuvorige Kratzbürstigkeit wieder wettzumachen. “Dann nehme ich deine Gesellschaft mit Freude an, Tommy.”
“Ich nehme dich beim Wort”, erwiderte er leise, wobei seine dunklen Augen triumphierend funkelten.
Angesichts dieses Beweises seiner ernsthaften Absichten, wallte in Sam ein warmes Glücksgefühl auf. Sie war so versunken in die unglaubliche Vorstellung, dass ihre geheimsten Träume vielleicht doch noch wahr werden könnten, dass sie fast zusammenzuckte, als Nathan sie ansprach.
“Du musst jetzt unterschreiben”, sagte er, stand auf und bedeutete ihr, Platz zu nehmen. “Und, Sam, du bist eine wunderhübsche Brautjungfer.”
“Nicht wahr?”, pflichtete Miranda ihm bei und sah Sam und Tommy strahlend an.
“Atemberaubend!”, erklärte Tommy nachdrücklich und drängte sie nach vorn.
“Danke”, sagte sie heiser. Tommys “atemberaubend” ging ihr nicht aus dem Kopf, zumal er dicht an ihrer Seite blieb, als sie sich jetzt setzte und mit vor Aufregung zittrigen Fingern die Heiratsurkunde unterschrieb.
Sobald sie fertig war, nahm Tommy ihr den Stift aus der Hand, beugte sich vor und setzte seine Unterschrift schwungvoll neben ihre. Dabei ruhte seine andere Hand zart auf ihrer nackten Schulter, als würde er bewusst die Berührung mit ihr suchen. Sam betrachtete verstohlen sein schönes Profil und spürte, wie ihr ein heißer Schauer über den Rücken jagte.
“So! Alles vorschriftsmäßig bezeugt!”
Tommys Worte rissen Sam aus ihrer Versunkenheit. Rasch stand sie auf und schüttelte so seine Hand ab. Mit klopfendem Herzen wandte sie sich zu Braut und Bräutigam um. Nathan, ein Fels von einem Mann, ein Freund, auf den sie sich immer hatte verlassen können und der bestimmt ahnte, was sie für seinen Bruder empfand.
Ist es gut?, hätte sie ihn am liebsten gefragt. Konnte sie dem trauen, was da ablief? Spielte Tommy nur seinen sprichwörtlichen Playboy-Charme aus, oder beabsichtigte er ernsthaft, eine ganz andere Beziehung mit ihr anzufangen, die nichts mehr mit der “kleinen Schwester” zu tun hatte?
Sam wusste nicht, ob Nathan die Frage in ihrem Blick richtig verstanden hatte. Aber er lächelte ihr aufmunternd zu und nickte, und Sam war fürs Erste beruhigt. Spontan trat sie vor und drückte Nathan herzlich an sich.
“Ich wünsche euch beiden alles Glück der Welt”, sagte sie und wandte sich der Braut zu. “Miranda, du bist bestimmt die schönste Braut auf der ganzen Welt.”
“Für mich ist sie das auf jeden Fall”, sagte Nathan so liebevoll, dass Sam die Tränen kamen. Würde Tommy das je über sie sagen?
Der Fotograf bat nun zu einem Gruppenfoto vor dem Pavillon. Sam besann sich auf ihre Pflichten als Brautjungfer und zupfte Mirandas Schleier zurecht, sodass er in perfekten Falten von der einzelnen weißen Rose herabfiel, die das zu einem Knoten frisierte blonde Haar der Braut zierte, und richtete dann die perlenbesetzte Schleppe des hinreißenden Brautkleides.
“Genug! Das ist perfekt!” Tommy zog Sam für die Fotos an seine Seite.
Auch als der Fotograf fertig war und der Pastor verkündete, die Gäste könnten nun dem Brautpaar gratulieren, ließ Tommy den Arm um ihre Taille gelegt und drückte sie besitzergreifend an sich.
“Sie sind ein tolles Paar, nicht wahr?”, meinte er spontan, während er zusah, wie gerade seine Mutter und Jared Nathan und Miranda freudestrahlend umarmten.
“Bedauerst du, sie an Nathan verloren zu haben?”, fragte Sam unwillkürlich. Zu lange hatte Tommys Interesse an anderen Frauen sie gequält.
Er blickte sie überrascht an. “Wie
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