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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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fassen.
    Nach einem Kuss auf die Wange lasse ich Mark los, um mich zu setzen. Meine Knie sind butterweich und ich friere, weil ich nassgeschwitzt bin. Ständig muss ich mir an den Hals fassen. Die verdammte Fessel ist weg, Jax nimmt sie und wirft sie in der Küche in den Müll.
    Befreit atme ich auf. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    Jax hockt sich neben mich aufs Bett. »Ich muss dringend an die Aufzeichnung aus dem Krankenhaus herankommen von dem Tag, als mein Bruder getötet wurde.«
    Mark setzt sich ebenfalls neben mich und fährt sich über den Nacken. »Die Szene ist gelöscht, ich habe längst nachgesehen.«
    Ich greife nach seinem Arm und erstarre. »Wieso hast du nichts …« Er hat nichts gesagt, aus demselben Grund wie Jax.
    Entschuldigend und zugleich reuevoll sieht er mich an. »Sie haben alle Beweise vernichtet. Was hätte ich tun sollen?«
    Sie hätten ihn auch eingesperrt.
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, an ein Backup zu kommen?«, will Jax wissen. Seine Brauen haben sich so eng zusammengeschoben, dass sich zwei Falten dazwischen gebildet haben.
    »Das gibt es, aber dazu müsste ich das Hauptkabel des Zentralrechners anzapfen.« Mark seufzt hörbar. »Ich habe nur keine Ahnung, wie ich dort hinkomme.«
    »Wo ist es?« Jax springt auf und tigert unruhig vor uns hin und her.
    »Unter der Stadt. Alle Aufzeichnungen werden auf dem Hauptrechner des Senats gespeichert. Selbst wenn die Daten dort gelöscht wurden, kann ich sie wiederherstellen, solange sie nicht überschrieben wurden.«
    Durch schmale Lider starrt Jax ihn an. »Wenn ich Sie durch die Kanalisation zum Regierungsgebäude bringe, kommen Sie an die Daten?«
    »Ich kann es zumindest versuchen«, antwortet Mark schulterzuckend.
    »Dann los!« Jax sprintet zum Schrank und reißt zwei Rucksäcke heraus. Einen wirft er mir zu. »Pack alles ein, was du zum Essen findest.«
    Hastig ziehe ich mein nasses Shirt aus und ein neues über, wobei ich den Männern den Rücken zudrehe, danach stopfe ich alles, was ich an Kleidung besitze in die Tasche. Aus dem Kühlschrank hole ich die Lebensmittel. Es sind nicht viele, ein paar verschweißte Fertigprodukte, Trockenfleisch und Nüsse. In der Tür stehen zwei Wasserflaschen, die packe ich ebenfalls ein.
    »Wir kommen nicht mehr zurück, oder?«, frage ich, während ich Jax beobachte, wie er sich erst sein schwarzes T-Shirt, dann eine kugelsichere Weste überstreift und Munition in den Rucksack packt.
    »Nein«, sagt er kühl und kritzelt etwas auf ein Stück Papier.
    »Was schreibst du?«
    »Ich hinterlasse Jimmy den Code zu meinem Banksafe. Dort drin wird der Junge einen Abschiedsbrief und andere Dinge finden, die ich ihm gerne geben würde. Außerdem habe ich ein Konto für ihn eingerichtet.«
    »Du hast das schon länger geplant?«
    »Hm«, brummt er, ohne mich anzusehen, und steckt sich eine Handfeuerwaffe in den Hosenbund.
    Hinter meinem Brustbein zieht es. Für ein paar Sekunden muss ich auf den sexy Krieger starren, dessen Hose tief auf den schmalen Hüften sitzt und sich über seinen Knackpo spannt. Der Mann hat ein Herz, er ist alles andere als kalt und grausam.
     

 
    ***
     
    Gemeinsam mit Mark fahren wir fünf Minuten später mit dem Aufzug in den Keller. Ständig schaut sich Mark um. »Gibt es hier Kameras?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, erwidert Jax. »Hat Sie jemand gesehen?«
    »Ich denke nicht. Ich bin über die Tiefgarage reingekommen und niemandem über den Weg gelaufen.«
    Der Lift hält eine Etage unter der Garage. Dort befinden sich Anschlussräume, Rohre und Stromleitungen. Eine Stahltür, die mit einem Zahlencode gesichert ist, versperrt uns den Weg.
    »Wo führt die hin?«, frage ich Jax, der bereits eine Kombination eingibt.
    »In die Kanalisation. Falls es einen Notfall gibt und sämtliche Warrior sofort anrücken müssen, können wir gleich von zu Hause aus starten.«
    Daher auch die Waffen in seinem Safe!
    »Bisher ist das allerdings noch nie geschehen.«
    Die Tür öffnet sich, und Jax drückt Mark eine Taschenlampe in die Hand. »Folgt mir, aber leise. Da unten gibt es zu viele Ohren.«
    Sofort schlägt uns ein penetranter Geruch nach Kloake und Verwesung entgegen, woraufhin ich ein Würgen unterdrücke. Wir folgen Jax durch die Tür eine Treppe nach unten in die Dunkelheit. Gott, das ist sein »Arbeitsplatz«?
    Nach der letzten Stufe bleibt er stehen und bedient seinen kleinen Computer am Handgelenk. Es erscheint wieder das leuchtende, dreidimensionale Bild der

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