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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Quartier verzogen, nachdem wir uns notdürftig an den Quellen gewaschen und eine Kleinigkeit aus dem Rucksack gegessen hatten.
    Nun liegen wir im Dunkeln auf der Matratze. Jax hält mich im Arm und mein Rücken schmiegt sich an seine nackte Brust. Er trägt nur Shorts und ich T-Shirt und Slip. Ich fühle mich wohl und würde gerne kuscheln, aber Jax redet bloß von seiner Rache. Tony Greer soll sich jeden Sonntag in der Lustbar »Amore« aufhalten, hat Jul erzählt. Über den Handlanger möchte Jax auch an den Senator herankommen, der den Mord befohlen hat.
    Während er Pläne schmiedet, höre ich bloß mit halbem Ohr hin, weil mich selbst so vieles aufwühlt. Heute ist eine Menge geschehen. Jax hat mich heißblütig geliebt, dann haben er und Mark meine Halsfessel zerstört, wir sind geflohen, wurden gefangen genommen … Obwohl meine Lider schwer wie Blei sind, kann ich nicht abschalten und starre in die Finsternis. Jax wird morgen am Tunnel arbeiten, während ich im Lager eingesetzt werde, Trinkwasserspender auffüllen und den Unrat wegbringen darf. Na ja, ich könnte mir wirklich etwas Schöneres vorstellen, dennoch wird mir die neue Beschäftigung guttun.
    Ich drehe mich in Jax’ Armen und reibe die Nase an seiner Brust. Sein Duft nach Mann ist überwältigend. Sanft fahre ich über die weiche Haut an seiner Hüfte und lasse meine Hand dort liegen, während er die Decke bis zu meinen Schultern hochzieht. Hier unten ist es kühl.
    Jax hat Julius gebeten, dass er mich in Sicherheit bringt … also in die Outlands? Ist es dort überhaupt sicher? Ich meine nicht nur wegen der Strahlung, sondern vor allem, weil die Outsider Leute wie mich bestimmt hassen. Schließlich durfte ich in White City aufwachsen und musste nie ums Überleben kämpfen. Bis jetzt.
    »Jax«, wispere ich, weil er plötzlich so still geworden ist. »Schläfst du schon?«
    »Nein«, murmelt er in mein Haar.
    »Was liegt eigentlich außerhalb der Kuppel? Wie sieht es dort aus?« Er muss es als Warrior wissen, weil er die Stadtgrenzen verteidigt.
    »Dort liegt die Sperrzone. Wir nennen sie auch den Todesstreifen. Das ist der Ort, an dem die Kuppel von einer hohen Mauer umgeben ist. Daran sind Überwachungskameras und Sonnenkollektoren befestigt. Die Outsider versuchen ständig, die Solarzellen zu stehlen. Sie klettern über eine weitere Mauer, die etwa einen Kilometer von der Kuppel entfernt um die Stadt gezogen wurde. Sie ist über zehn Meter hoch, und wir müssen jeden töten, der darüber in die Todeszone klettert.«
    »Wie sieht die Zone aus? Gibt es dort Pflanzen?« Auf den Übertragungen war nicht viel zu erkennen, da das Fernsehen immer nur die Warrior oder die getöteten Menschen in Großaufnahme zeigt.
    »Eigentlich ist das eine Wüste. Überall türmen sich Müll und Schutt auf, der noch vom Stadtbau stammt. Das Material ist bei den Outsidern ebenfalls begehrt.«
    In der Stadt haben wir Müllverbrennungsanlagen, doch fast alles wird recycelt. »Und was liegt hinter der Mauer?«
    »Keine Ahnung, da war bisher niemand von uns. Der Senat hat gesagt, da nimmt die Strahlung drastisch zu und wir sollen uns von der äußeren Mauer fernhalten. Die Verteidigung des inneren Zirkels hat oberste Priorität und daran haben wir uns gehalten.«
    Wir … Er redet, als wäre er immer noch einer von ihnen.
    Wir unterhalten uns noch ewig, bis uns beiden die Zunge schwer wird und die Augen zufallen.
    Ob hinter der Kuppel das Paradies liegt? Ich werde Sonja fragen. Zumindest heute Nacht möchte ich vom Paradies träumen und von einem gemeinsamen Leben mit Jax.
    Sobald die Ausgestoßenen und Rebellen in Sicherheit sind, wird sich ein Trupp in die Stadt einschleusen, um eine Lagerhalle zu sprengen. Julius hat Jax dieses Geheimnis anvertraut. Jul sagte, dort werden neue Fluggeräte gebaut, um die Outsider über die Luft anzugreifen. Der Senat hat tatsächlich vor, alles Leben außerhalb auszulöschen. Leider sind wir zu wenige und die Warrior zu stark, um sofort zuschlagen zu können. Die Outsider müssen sich uns anschließen.
    Jax hat geschworen mit seiner Rache zu warten, bis ich in Sicherheit bin. Ich muss versuchen, ihn davon abzuhalten. Es ist Selbstmord, sich mit dem Senat und seinen Waffenbrüdern anzulegen.
     

Kapitel 7 – Hitzewellen
     
    Zwei Tage leben wir nun schon in den Höhlen. Während Jax den ganzen Tag mithilft, den Tunnel zu graben, kümmere ich mich weiterhin um allerhand Verletzungen. Ein Mann hat sich das Bein gebrochen – zum Glück

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