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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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herunterkommen, um die Pumpe zu warten.«
    »Wow, so viel Wasser!« Ehrfürchtig tauche ich eine Hand in das kalte Nass und nehme einen Schluck. Beste Trinkqualität. Doch wo sollen wir hier leben? Jax und ich sind keine Fische.
    »Ist das hier die Stelle, von wo das Rohr in die Outlands führt?« Ich habe nichts Derartiges erkennen können.
    »Nein«, sagt Jul. »Das befindet sich ebenfalls bei der Pumpe. Diesen Ort haben wir vor drei Jahren zufällig gefunden, als ein Rebell eine Katze verfolgt hat.«
    »Warum hat er das getan?« Sind denn alle wild darauf, diese Tiere zu streicheln?
    »Viele, die hier unten leben, ernähren sich von ihnen.«
    Wie eine Katze wohl schmeckt? In der Stadt haben wir nur Hühner, Schweine und Fisch zu essen. Rinder gibt es zwar auch, doch nur wenige. Das Fleisch ist sehr teuer und kann sich nur die Oberschicht leisten, genau wie Milchprodukte. Daher müssen alle Menschen täglich Nahrungsergänzungsmittel in Pillenform schlucken.
    Früher hat es auf der Erde viel mehr Tiere gegeben, aber der Platz und die Futtermittel sind in der Stadt begrenzt. Wir haben jedoch die DNS aller Nutztiere eingefroren, für den Fall, dass die Outlands eines Tages wieder bewohnbar sind.
    Jul führt uns weiter, während die Wachen beim Rohr warten. Wir gehen am Rand des Sees entlang und betreten ein neues Labyrinth aus Höhlen. Es versteckt sich hinter einem Felsvorsprung. Dort ist es ruhig und trocken. Wir treffen auf eine weitere Wache, passieren sie und können bald unsere Lampen ausmachen. Die Höhlen sind wie Wohnungen eingerichtet! Nur nicht so komfortabel. Die verschiedenen Bereiche, die teilweise mit provisorischen Türen oder nur mit Tüchern abgetrennt sind, wurden hauptsächlich mit Matratzen, Liegen und Tischen ausgestattet. Offensichtlich dienen diese Lager nur zum Schlafen, aber wenigstens gibt es elektrisches Licht. Ein paar Leute befinden sich auch hier, überwiegend Frauen und sogar drei Kinder, die uns Jul kurz vorstellt.
    »Ihr dürft hier kein offenes Feuer machen, denn der Rauch zieht schlecht ab. Außerdem könnte er das Versteck verraten. Die Warrior haben einen guten Geruchssinn.«
    »Allerdings«, murmelt Jax, der beim Anblick seines neuen Zuhauses die Nase rümpft. In seiner Wohnung war es schließlich sauberer und luxuriöser.
    Verwöhnter Krieger , denke ich lächelnd.
    Julius zeigt uns eine leere Kammer, die wir uns teilen können. Außer einer breiten Matratze befindet sich nichts darin – nur blanker Fels. Immerhin haben wir so etwas wie eine Tür, wenn man das Stück Blech so nennen kann. »Falls es euch nichts ausmacht, zusammenzuwohnen … aber wir sind leider nicht auf Besuch eingestellt.«
    »Kein Thema«, murmelt Jax und schaut mich flüchtig an. »Und für dich?«
    »Bin ja schon gewohnt, mit dir das Bett zu teilen«, sage ich leise. Sofort schießt mir in den Kopf, was ich mit Jax schon alles auf horizontaler Ebene erlebt habe. Ob wir uns auf dieser schäbigen Matratze ebenfalls lieben werden? Mir wäre das egal, solange wir zusammen sind.
    Juls lächelt uns wissend an. »Wenn ihr Hunger habt, bedient euch an den Konserven, die stehen in unserer Küche. Ist nicht zu verfehlen, weil sich dort die meisten Leute aufhalten. Wasser gibt es hier zum Glück im Überfluss und Sonja kann euch später zeigen, wo ihr euch waschen könnt. Die Toiletten befinden sich am Ende dieses Ganges.« Er deutet auf einen düsteren Tunnel. »Ihr müsst leider in Eimer machen, da wir das Wasser nicht verschmutzen wollen. Deckel drauf und regelmäßig in der Kanalisation entsorgen. Es ist nicht das Paxton (so heißt das einzige Hotel in unserer Stadt), aber mehr kann ich euch nicht bieten.«
    »Es ist wunderbar. Danke, Julius«, beeile ich mich zu sagen, bevor Jax einen Rückzieher macht.
    »Ihr bleibt am besten gleich hier, die anderen kommen bald von der Baustelle. Wir haben auch ein paar Leichtverletzte und Kranke, würdest du nach ihnen sehen, Samantha?«, fragt er mit einem Blick auf meinen Rucksack.
    »Natürlich.« Es tut gut, endlich wieder gebraucht zu werden.
     

 
    ***
     
    Sonja stellte uns den über fünfzig Mitbewohnern vor – zwei Drittel davon Männer, die vom Tunnelgraben zurückkamen. Ich hatte nicht erwartet, dass es so viele sind. Ich versorgte einige Wehwehchen, die kaum der Rede Wert waren, und verteilte Aufbaupräparate und Nahrungsergänzungsmittel, überwiegend an Leute, die bereits seit Monaten in der Dunkelheit hausen. Später habe ich mich todmüde mit Jax in unser

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