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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Neuigkeiten überrumpeln mich, ich kann es kaum glauben. Der Senat hat uns all die Jahre etwas vorgespielt. Plötzlich habe ich den Drang, aus der Stadt zu fliehen, die Enge der Kuppel zu verlassen.
    Während ich mir vorstelle, wie die Menschen da draußen leben, erzählt Julius mehr. »Die Outsider brauchen nur Wasser und medizinische Versorgung, alles andere haben sie selbst. Sie haben sich den rauen Bedingungen angepasst. Vor achtzig Jahren suchten sie Schutz vor der Verstrahlung unter der Erde, in Höhlen, Kellern und Bunkern. Sie lebten von Konserven und Trockenfutter, viele starben, aber die Stärksten überlebten. Als sie Jahrzehnte später bemerkten, dass sie an der Oberfläche wieder leben konnten, bauten sie Gemüse an, bestellten Felder und errichteten eine neue Stadt. Sie ist lange nicht so modern und sauber wie White City, aber die Menschen dort draußen sind frei. Würde der Senat sie nur ein wenig unterstützen, würden sie euch in Ruhe lassen, stattdessen tötet ihr sie.«
    Ich wusste das alles nicht und dachte, da draußen zu leben wäre die Hölle. Jetzt verstehe ich auch, warum die Shuttlefenster undurchsichtig sind, genau wie die Kuppel dieser Stadt.
    »Aber was hat der Senat davon, diese Menschen weiterhin auszusperren?«, möchte ich wissen. »Oder uns einzusperren?« Das kann man sehen, wie man möchte.
    »Ein kleines Volk kann man in Schach halten, viele hunderttausend Menschen nicht, vor allem keine, die es gewohnt sind, in einer Demokratie zu leben und sich keinen alleingültigen Entscheidungen eines Regimes beugen wollen.«
    Jax war lange still und hat uns zugehört, doch jetzt fragt er Julius: »Ich verstehe trotzdem nicht, warum sich Cedric auf eure Seite geschlagen hat, immerhin wusste er, genau wie wir, von nichts.«
    Julius hebt die goldenen Brauen und wendet sich an Sonja, die in einer Ecke des Raumes steht. »Magst du das erzählen?«
    Sie nickt und tritt an den Tisch. »Für seinen Auftrag hat sich Cedric von den anderen Warrior abgeseilt. Ich hatte gerade Wache am Wasserrohr. Wir haben einen Weg gefunden, die Outsider auch unter der Woche mit ein wenig Trinkwasser zu versorgen, ohne dass es dem Senat auffällt. Als Cedric kam, um die Giftampullen anzubringen, wollte ich ihn töten, aber er hat mich überwältigt. Doch er ließ mich am Leben und hat mich ans Rohr gefesselt. Während er die Ampullen anbrachte, habe ich ihm alles über die Outlands erzählt und dass seine Regierung ihn für dumm verkauft. Er hörte mir tatsächlich zu und änderte seine Meinung.«
    »Er hatte wohl auch ein Faible für starke Frauen«, sagt Jax und zwinkert Sonja zu, die daraufhin rot um die Nase wird. Flirtet er mit der Rebellin?
    Mein Magen ballt sich zusammen. Der Krampf löst sich erst, als Jax mir einen glühenden Blick schenkt und kurz meinen Oberschenkel drückt.
    Himmel, ich empfinde zu viel für diesen Kerl, das wird nur mein Herz zerstören, sofern ich hier heil rauskomme.
    »Dann bist du also die Frau aus den Outlands«, sagt Jax. »Kein Wunder, dass mein Bruder dich faszinierend fand.«
    Sonja nickt lächelnd. »Cedric war ein guter Mann. Er hat die Ampullen nicht aktiviert und mich freigelassen.«
    »Er hat von dir erzählt.« Jax schaut in eine leere Zimmerecke, sein Blick verdunkelt sich. »Leider hatten wir zu wenig Zeit.«
    »Nach seinem Tod hat es ein anderer Warrior geschafft, das Gift ins Trinkwasser zu schleusen, nachdem er unsere Wache getötet hat. Viele Menschen in den Outlands starben, bevor wir sie warnen konnten.«
    Jax schlägt mit der Faust auf den Tisch. »Welcher Warrior war das?«
    »Eine Tunnelwache konnte ihn von ihrem Versteck aus identifizieren«, antwortet Julius. »Es gibt nur einen Warrior mit einer langen blonden Mähne.«
    »Blaire«, zischt Jax.
    Hart schlucke ich und habe plötzlich die Bilder vor Augen, wie er sich an Miraja vergeht. Ich beginne zu zittern und in meinen Ohren pocht es hart. Bei Blaire könnte ich eine Ausnahme machen, was das Töten betrifft.
    »Wieso ist er dann noch am Leben?« Als Jax diesmal aufspringt, drückt ihn keiner in den Stuhl zurück. Er geht um den Tisch herum, bis er an meiner anderen Seite steht, und fährt sich über das Gesicht. Meinen großen, starken Krieger derart verzweifelt zu sehen, tut mir in der Seele weh.
    Julius zuckt mit den Schultern. »Er macht wohl einen loyaleren Eindruck als Cedric.«
    Loyal? Wohl eher brutal. Die grausamen Bilder haben sich für immer in mein Gehirn gebrannt.
    »Oder der Senat hat noch etwas

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