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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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nach einem anderen, dem er seine Sorgen anvertrauen, mit dem er kuscheln und Spaß haben kann.
    »Ist gut«, erwidere ich mit belegter Stimme und versuche zu lächeln. »Ich nehme dich so, wie du bist.« Ich werde einen Warrior nicht ändern können, auch wenn ein Teil von mir das hofft.
    Er schlägt die Augen nieder und ergreift meine Hand. Möchte er mir noch etwas sagen? Mein Herz rast.
    Als plötzlich Tumult im Gang ausbricht, zucke ich zusammen und ziehe die Decke bis zur Brust hoch. »Was ist da los?«
    Jax ist bereits dabei, in seine Hose zu springen und schnappt sich das Gewehr, als auch schon unsere provisorische Tür aufgeht.
    Jul stürmt herein. »Ich hab eine gute und eine sehr schlechte Nachricht für euch«, sagt er atemlos.
    »Die schlechte zuerst!« Jax starrt ihn finster an.
    »Unsere Spione haben gemeldet, dass die Warrior ausströmen. Alle Einheiten sind im Einsatz. Sie suchen nach euch.«
    »Shit, aber das war zu erwarten«, knurrt Jax.
    Ich schlucke hart. Alles nur meinetwegen.
    »Und die gute?«, frage ich vorsichtig.
    »Der Tunnel ist fertig«, antwortet er mir, bevor er sich erneut Jax zuwendet. »Wie gut kennst du deine ehemaligen Waffenbrüder? Gibt es vielleicht welche, die wir auf unsere Seite bringen können?«
    Langsam schüttelt er den Kopf. »Fällt mir keiner ein.«
    Wieso sollten sie auch die Seiten wechseln? Einem Warrior fehlt es an nichts, er verdient gut, ist beliebt, angesehen … Warum sollte er ein solches Leben aufgeben? Die Soldaten müssen zwar hart kämpfen und setzen ihr Leben aufs Spiel, doch der Kampf und die anschließende Befriedigung – die der applaudierenden Menge und die Auslebung ihrer Gelüste – scheint sie süchtig zu machen. Ob sie uns glauben würden, wenn man ihnen die Wahrheit erzählt? Dass sie für korrupte Leute arbeiten, die sie nur ausnutzen?
    Die Menschen in den Outlands sind frei und die Bewohner der autarken Städte die eigentlichen Gefangenen. Sie müssen sich einer strengen Regierung unterwerfen, die sie ausbeutet, klein und dumm hält, nur damit die Oberen ein Leben in Luxus führen können. Die relativ wenigen Menschen in den autarken Städten haben sie gut unter Kontrolle, die Millionen da draußen nicht.
    Jul fährt sich durch sein blondes Haar und sieht plötzlich viel älter aus. Sorgenfalten zeichnen sich in seinem Gesicht ab. »Wir sollten sofort alle durch den Tunnel evakuieren.«
    Jax nickt. »Schau, dass Sam gut durchkommt, ich werde die Warrior ablenken.«
    »Du allein?« Mein Herz macht einen Satz. »Das ist doch Selbstmord!«
    »Ich kenne mich hier unten genauso gut aus wie meine Brüder. Außerdem können sie mich nicht mehr orten, ich aber sie.« Er tippt auf sein Handycom. »Sobald ihr durch seid, gehe ich nach oben, um den Senator und seinen Handlanger zu töten.«
    »Okay.« Jul gibt ihm einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. »Wir versammeln uns in fünf Minuten am See«, sagt er und verlässt unser Lager.
    »Du willst deine Rache – jetzt?« Ich bekomme kaum Luft.
    »Jetzt ist der beste Zeitpunkt. Alle Warrior sind beschäftigt. Wer wird mich in der Stadt vermuten?« Ein beinahe irrer Glanz liegt in seinen Augen.
    Hastig ziehe ich mich an und stopfe all unsere wenigen Habseligkeiten in den Rucksack, während Jax seine Schutzweste und die Waffen anlegt. Ich weiß, dass ich ihn nicht aufhalten kann, und das zerreißt mich fast.
    An der Tür dreht er sich zu mir um und schenkt mir einen ernsten Blick. »Wir sehen uns dann auf der anderen Seite.«
    Ich lasse den Rucksack fallen, damit ich Jax umarmen kann. »Pass auf dich auf.«
    Sanft drückt er mich an sich. Es tut so gut, ihn zu spüren. Ich will ihn nicht verlieren.
    Hastig zwinkere ich ein paar Tränchen weg und sehe zu ihm auf. »Bekomme ich noch einen Abschiedskuss?«
    »Ich komm doch wieder«, flüstert er an meiner Wange.
    Seufzend fahre ich durch sein Haar. »Das kannst du nicht wissen. Und vielleicht passiert mir ja …«
    Plötzlich drückt er seinen Mund auf meine Lippen. Sein feuriger Kuss kommt überraschend und droht, meine Haut zu versengen. Genauso schnell ist er auch wieder vorbei.
    Jax lässt mich los, raunt: »Bis später«, und geht. Er lässt mich allein in unserer kahlen Kammer zurück, in der ich ihn eben noch geliebt habe.
    Ich weiß, dass er einer der Besten ist, doch er ist weder unsterblich noch ganz wiederhergestellt und das macht mir Angst.
     

Kapitel 8 – Feinde und Freunde
     
    Den Tunneleingang sehe ich zum ersten Mal. Er liegt

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