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Jax

Jax

Titel: Jax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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hättest sehen sollen, wie er vor mir zurückgewichen ist, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Da hab ich ihn aufgeklärt, was sich in den Outlands tut und dass uns wegen der Strahlung nur Angst gemacht wurde, damit niemand White City verlässt. Plötzlich klang er sehr interessiert, vor allem, als ich ihm von Resur erz ählt habe.« Jax holt tief Luft. Das Sprechen bereitet ihm noch etwas Mühe. Es war für uns beide eine lange Nacht. »Natürlich habe ich im Hinterkopf, dass er ein Spion sein könnte, doch das glaube ich nicht. Falls doch – umso besser. Alle sollen erfahren, was da draußen passiert.«
    »Was hätte Crome für ein Motiv, uns zu helfen und sich gegen das Regime zu stellen?«
    Jax kratzt sich am Kopf. »Das habe ich ihn auch gefragt.«
    »Und?« Wieso spannt er mich so auf die Folter?
    »Du hättest seinen Gesichtsausdruck sehen sollen. Er passte gar nicht zu ihm.«
    »Wie hat er denn ausgesehen?«
    Jax schenkt mir einen so dämlichen Blick – eine Mischung aus verliebt, verzweifelt und doof –, dass ich schon wieder la chen muss. »Echt? So?«
    »Er hat mir gestanden, dass es da ein Mädchen gibt, eine Sklavin, mit der er niemals richtig zusammen sein kann, solange sie eine Gefangene ist.«
    Ich beuge mich über ihn. »Sag bloß, du hast ihn auf den Geschmack gebracht?« Jax – der Vorreiter des Warrior-Apokalypse-Teams. »Vielleicht kannst du doch ein paar deiner ehemaligen Waffenbrüder auf unsere Seite ziehen?«
    »Scheint so. Ich habe Crome einen Deal vorgeschlagen. Wenn er bei seinen Diensten am Rohr heimlich Wasser abführt und weitere Giftanschläge verhindert, werde ich ihm helfen. Er war sofort einverstanden, also hab ich ihm gezeigt, wie er das Messgerät abschalten kann, damit niemand etwas mitbekommt. Wir werden ja sehen, ob er das für uns tut.«
    »Also die Tanks sind vollgelaufen, soweit ich das mitbekommen habe.«
    Jax lächelt zufrieden.
    »Und was hast du dann getan?« Was er berichtet klingt aufregend.
    »Bin ich nach oben, um diese Halle zu suchen. War auch kein Problem, und es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass jemand von uns in der Stadt auftaucht. Vor den Türen der Flugzeugwerft standen nur zwei Wachen, die ich ausschalten konnte, ohne Aufsehen zu erregen.«
    »Hast du sie erschossen?«, frage ich mit erstickter Stimme.
    »Ein harter Schlag auf den Kopf hat gereicht. Sie werden heute übel Schädelweh haben, aber es überleben.«
    Ich atme auf. Er ist ein Krieger und wir befinden uns im Krieg – trotzdem bin ich erleichtert, dass er diese Menschen nicht getötet hat.
    »Ich hab also die Spezialgranaten mit der Fernzündung an alle Flugzeuge angebracht. Es waren drei Senkrechtstarter mit Raketenwerfern und Bomben. Damit hätten sie Resur locker plattgemacht. Die Sprengsätze waren aber noch nicht scharf, sonst wäre wohl nicht nur die Halle in die Luft geflogen, sondern gleich die halbe Kuppel.«
    Ich stelle mir bildlich vor, wie das Dach der Halle abhebt. »Spätestens jetzt hattest du wohl Aufmerksamkeit erregt.«
    Er nickt. »Leider ging eine Granate zu früh los, noch bevor ich ganz aus der Halle raus war. Offenbar ist ihr das Bad im See nicht bekommen. Ich hab ’ne regelrechte Blutspur hinterlassen, weshalb die Warrior meine Fährte aufnehmen konnten.«
    Er redet über seinen Beinahe-Tod, als würde er über etwas Belangloses sprechen. Doch ich glaube, er überspielt seine Angst. Ein Muskel in seiner Wange zuckt, sein Gesicht wirkt angespannt. Er weiß, dass es wieder einmal verdammt knapp war.
    Ich lausche seinen Erzählungen, wie er im Untergrund plötzlich umzingelt war, angeschossen wurde und die Soldaten Blendgranaten auf ihn geworfen haben. »Das war meine Chance, durch ein Nebenrohr zu entkommen, solange die anderen in Deckung gingen. Und als ich die verdammten Blutungen einigermaßen im Griff hatte, hab ich gewartet, bis die Luft rein war, und bin durch den Tunnel raus.«
    Alles was er erzählt hört sich so einfach an, doch ich weiß, wie knapp es gewesen ist. Ich schmiege mich an ihn und genieße es, ihn bei mir zu haben und seine streichelnden Hände an meinem Rücken.
    »Ich bin dir wirklich wichtiger als alles andere?«, frage ich mit Herzklopfen. Diesen Satz aus seinem Mund werde ich wohl nie vergessen.
    »Das hast du dir gemerkt«, antwortet er amüsiert.
    »Natürlich. So was hören Frauen doch gerne.«
    »Ich glaube, da gibt es noch was, das du gerne hören würd…« Als es an der Tür klopft, zucke ich zusammen. Mann, immer im

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