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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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herauskriegen, wer das Ganze angezettelt hat. Bestimmt.« Edie nippt an ihrem Wasser.
    »Gut.« Livvy versucht sich zu merken, was Edie gerade gesagt hat. Vielleicht hätte sie sich Notizen machen sollen. »Und, äh, warum tun wir das?«
    »Warum tun wir was?«
    »Warum willst du darüber schreiben? Soll das ein Artikel für die Rubrik ›Kochen und Backen‹ werden?«
    Edie schüttelt den Kopf. »Nein, nein. Es … es soll eine Art Erinnerung daran sein, wie viel Zeit wir an Dinge verschwenden, die nicht wichtig sind, während wir Dinge tun könnten, die es sind. Wenn man schon so etwas wie einen Kettenbrief ins Leben ruft, dann doch wenigstens einen, in dem man die Leute auffordert, einen Dollar am Tag zu spenden und noch drei andere aufzufordern, einen Dollar am Tag zu spenden. Oder einen Baum zu pflanzen. Oder auf irgendwelchen Konsumscheiß zu verzichten, der nur auf der Müllkippe landet und das Ozonloch vergrößert. Keine von uns würde etwas entbehren, wenn sie einen Lippenstift weniger in der Handtasche hätte, oder?«
    Livvy beschließt, Edie niemals in ihre Handtasche sehen zu lassen.
    Edie redet derweil weiter, von ethischen Fragen und davon, wie sie mit dem Artikel aufzeigen können, dass die Leute Zeit und Geld besser dafür aufwenden sollten, etwas für die Menschheit zu tun. »Du hättest die Frauen gestern Abend hören sollen. Es ging die ganze Zeit bloß um dieses Freundschaftsbrot! Und dann rechne noch die Zeit mit ein, die man fürs Einkaufen, Backen, Kneten und Verteilen braucht. Es gibt genug Möglichkeiten, wie man mit viel weniger Zeitaufwand etwas viel Sinnvolleres für die Welt bewirken kann. Ist doch wahr! Es geht hier um einen Kuchen .«
    »Verstanden.« Livvy nickt. Das könnte lustig werden, geradezu ein Abenteuer. Sie möchte Edie dabei helfen, dass der Artikel wie eine Bombe einschlägt. »Patrick findet das bestimmt toll. Er liebt Geschichten aus dem Leben.«
    Edie senkt die Stimme und klingt plötzlich sehr ernst. »Ich mache das nicht für die Gazette , Livvy. Gut, vielleicht stellt sich ja raus, dass es nichts als heiße Luft ist, aber ich glaube, ich kann dem Ganzen die richtige Wendung geben und irgendwelche größeren Zeitungen dafür gewinnen. Deshalb soll er nichts davon erfahren, in Ordnung?«
    »Aber warum denn?«
    »Weil Patrick zwar weiß, dass ich für andere Presseorgane schreiben will, aber diesen Artikel will er bestimmt für die Gazette haben. Meiner Meinung nach hat die Story allerdings eine größere Reichweite und geht nicht nur diese kleine Stadt an.«
    Livvy zuckt zusammen. Ist klein denn gleichbedeutend mit unwichtig? »Aber es geht darin doch um Avalon …«
    »Hör mal, Livvy, du musst mir nicht helfen, wenn du keine Lust hast.« Edie sieht sie streng an, dann zuckt sie die Achseln.
    Livvy wird nervös, sie will nicht, dass Edie sich jemand anderen sucht. »Nein«, sagte sie schnell. »Ich will dir gerne helfen, ich hab nur gefragt.«
    Edie hebt die Augenbrauen. »Bist du dir sicher? Und was ist mit Patrick?«
    »Was soll mit ihm sein?« Livvy zwingt sich, gleichgültig die Achseln zu zucken. Livvy begreift nicht, wozu diese Heimlichtuerei gut sein soll, aber sie hat kein Problem damit, etwas hinter Patricks Rücken zu machen, insbesondere seit er Tracy für den Vorschlag zu den Webanzeigen über den grünen Klee gelobt hat, obwohl die Idee von ihr stammt. »Ich bin in der Anzeigenabteilung. Es ist ihm egal, was ich mache, solange ich bei den Meetings auftauche und Kaffee koche.«
    Edie nickt beruhigt. »Sehr gut. Dann werde ich mich also dieses Teigs annehmen, mal sehen, was daraus wird. Wenn du Lust hast, kannst du kommen, wenn ich das Ding backe, und mir erzählen, was du herausgefunden hast. Aus jedem Beutel Teig kriegt man zwei Laibe heraus, so dass du gerne einen mit nach Hause nehmen kannst.«
    Livvy strahlt. »Wann? Heute?«
    »Was? Aber nein. Das habe ich dir doch gerade erklärt, Livvy. In neun Tagen.« Edie schüttelt ungeduldig den Kopf.
    Livvy spielt mit ihrer Pizza herum, sie wünschte, sie hätte nichts gesagt. Wenn sie nicht aufpasst und dauernd Fragen stellt, die Edie bereits beantwortet hat, wird Edie sie nicht mehr für voll nehmen. »Stimmt. Neun Tage. Gut.«
    Diese Freundschaft ist Livvy wichtig, nicht nur weil ihr seit Joshs Tod alle mehr oder weniger aus dem Weg gehen, sondern weil Edie die Freundin ist, die Livvy nie hatte – klug, nachdenklich, weltgewandt. Sie hat schon so vieles erlebt und auf die Beine gestellt, dass Livvy ihr den

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