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Je sueßer das Leben

Je sueßer das Leben

Titel: Je sueßer das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darien Gee
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netter Junge – ein netter junger Mann – und Hannah eine noch nettere junge Frau, aber sie ist noch verheiratet. Julia möchte nicht, dass es zu irgendwelchen Komplikationen kommt. Sie hält inne, sucht nach den richtigen Worten. »Ich glaube, du hast recht – du solltest mit Philippe sprechen.«
    »Ach so, ja.« Hannah wendet sich ab und spielt mit dem Griff einer Schublade. »Ja, stimmt. Es ist nur so, dass …« Sie holt tief Luft. »Also, ich glaube nicht, dass er nach Avalon kommen wird.«
    »Dann musst du nach Chicago fahren und ihn dort treffen. Um herauszufinden, wo du stehst.« Julia kann nicht fassen, dass sie Beziehungsratschläge gibt, aber sie will nicht, dass Hannah etwas tut, was sie später bereuen könnte. »Triff dich mit Philippe«, drängt sie noch einmal. »So weit ist Chicago nicht.«
    »Ich weiß.« Hannah sieht auf, ihre Augen schwimmen in Tränen. »Aber was mache ich, wenn Philippe mich nicht sehen will?«

Clyde Thomas, 64
Apotheker
    »Was in drei Teufels Namen ist das denn für eine Pampe?« Clyde Thomas, der einzige Apotheker am Ort, spuckt in seine Serviette. Er sieht in die große Keramikschüssel auf dem Küchentisch und verzieht das Gesicht. »Pfui Teufel. Ich dachte, das ist mein Haferschleim!«
    Seine Frau Hazel schlägt ihm auf die Hand. »Nicht anfassen. Und hör auf zu fluchen. Ich werde heute backen.« Summend holt sie aus dem Geschirrspüler eine frische Schale und einen Löffel. Dann klemmt sie sich die Schüssel mit dem Teig unter den Arm.
    Clyde schüttet Haferflocken und heißes Wasser in die Schale. Pflichtbewusst isst er jeden Morgen Haferschleim und empfiehlt es jedem, der bei ihm Cholesterin-Medikamente holt, aber wenn er ehrlich ist, kann er das Zeug nicht ausstehen. Er nimmt die Avalon Gazette und fängt an zu lesen. »Was willst du denn backen?«
    Hazel holt Mehl, eine Schachtel Eier, Zucker und noch einige andere Zutaten aus der Speisekammer, stellt sie auf die Arbeitsplatte und mustert sie mit gerunzelter Stirn. »Freundschaftsbrot. Köstlich . Ich habe es letzte Woche beim Kartenspielen probiert. Mary Winder war dran mit der Bewirtung und hat drei verschiedene Arten Freundschaftsbrot gebacken. Der Unterschied bestand jeweils im Pudding. Ich dachte, ich probier das auch mal.« Sie hebt drei Puddingtüten in die Höhe. »Ich habe Vanille, Banane und Schokolade.«
    Clyde sieht plötzlich interessiert hoch. Er liebt Bananenkuchen.
    Hazel heizt den Ofen vor, dann fängt sie an, den Teig zu rühren. Die Apotheke öffnet erst um neun, aber Clyde ist gerne früher dort, obwohl er einen Helfer hat, der die Sendungen durchsieht und darauf achtet, dass alles seine Ordnung hat, bevor sie aufschließen.
    »Wann ist er denn fertig?«
    Hazel zuckt mit den Achseln, streicht zwei mittlere Guglhupfformen mit Butter aus und bestäubt sie anschließend mit Zucker. »In einer Stunde ungefähr.«
    Eine Stunde! Eine Stunde könnte er problemlos warten. Clyde faltet die Zeitung zusammen und stellt die leere Schale in die Spüle. »Ich schau mal, was der Wetterbericht sagt«, erklärt er.
    »Ja, mach nur.« Hazel sieht aus dem Augenwinkel, wie er geht. Gleich darauf hört sie den erwarteten Schrei aus dem Wohnzimmer.
    »Was ist das denn!?«
    »Vermutlich die Anmeldung für das Osterfrühstück in der Kirche, oder?«
    »Lesen kann ich selbst, Hazel. Ich will wissen, was das Ding auf meinem Sessel zu suchen hat.«
    »Sie brauchen große, kräftige Männer, die die Tische und Stühle aufbauen und dann draußen die Eier für die Kinder verstecken. Stift und deine Lesebrille liegen auf dem Sofatisch.«
    Clyde grunzt. »Hazel!«
    Sie gibt den Teig in die Formen und schiebt sie in den Ofen. »Müsste in einer guten Dreiviertelstunde fertig sein«, ruft sie ihm zu. »Ich brüh dir frischen Kaffee auf. Ich hab den mit Vanillegeschmack gekauft, den du so gern magst. War im Angebot.«
    Clyde murrt und setzt seine Lesebrille auf. Er arbeitet sechs Tage die Woche, da möchte er wenigstens am Sonntag ausschlafen. Wenn Hazel den Gottesdienst um halb elf besucht, begleitet er sie, in den um halb neun muss sie allein. Aber das hier ist wirklich zu viel verlangt.
    Er hält die Anmeldung mit ausgestrecktem Arm von sich und studiert die lange Aufgabenliste für die Freiwilligen. Das dauert ja den ganzen Tag! Also nein, das kann sie vergessen. Soll Hazel ihr Bananen-Freundschaftsbrot allein essen. Er lässt sich doch nicht erpressen.
    Er steht auf und will in die Küche gehen, um ihr Bescheid zu stoßen,

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