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Jeans und große Klappe

Jeans und große Klappe

Titel: Jeans und große Klappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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Gleichberechtigung gehört, der Bengel.
    Wolfgangs Schwester Karin kannte ich schon, Martina ebenfalls. »Und das ist Yvonne«, stellte Sascha das dritte Mädchen vor, »Wolfgangs derzeitige Tussy.«
    »Bildet der sich aber bloß ein«, korrigierte das Mädchen Yvonne, »es gibt auch noch andere.«
    Sie hatte übrigens schon ausgeprägte Kurven an den Stellen, wo die anderen Mädchen noch nicht einmal Stellen hatten.
    »Ein bißchen frühreif, die Kleine«, bemerkte Rolf, als Sascha die drei Grazien in die Küche komplimentiert hatte. »Ich glaube, wir werden unsere Kellerkinder nachher wohl doch hin und wieder kontrollieren müssen.«
    Es klingelte schon wieder. Und dann nochmal. Niemand öffnete. Also ging ich selber zur Tür. Ein ausnehmend hübsches Mädchen lächelte mich verlegen an. »Guten Tag, ich bin Heike. Sascha hat gesagt, ich. soll …«
    »Ich weiß schon Bescheid. Zweite Tür links. Immer dem Krach nach.«
    Sven tauchte auf, Küchenhandtuch vor dem Bauch, ein zweites auf dem Kopf, mit Hilfe einiger Büroklammern zu einer zylinderförmigen Röhre gedreht. »Hast du Schweizer Käse mitgebracht?«
    »Liegt im Kühlschrank.«
    »Da sind bloß Scheiben. Wir wollen aber Käsewürfel machen.«
    »Das hättet ihr mir vorher sagen müssen.«
    »Und was jetzt?«
    »Weiß ich nicht. Oder macht Käseröllchen, sieht auch ganz dekorativ aus.«
    Fünf Minuten Ruhe. Dann erschien Sascha und begehrte Auskunft, weshalb ich kein rundes Knäckebrot gekauft hätte.
    »Weil es keins gab.«
    »In diesem Kaff gibt es aber auch gar nichts. Dabei blasen sie einem im Werbefernsehen dauernd was von runden Knäckebrötern in die Ohren.« »Eckiges schmeckt bestimmt genausogut.«
    »Rundes ist aber schicker!«
    Es klingelte.
    »Das wird Wolfgang sein.« Sascha strebte eilfertig zur Tür.
    »Ich denke, die Party beginnt erst um sechs?«
    »Tut sie ja auch. Wolfgang bringt doch bloß die Aufschnittplatten. Unsere reichen nicht.«
    Sven brüllt nach den Zwillingen. Keine Antwort. »Määm, weißt du, wo die stecken?« »Nein. Sollen sie etwa auch noch helfen?«
    »Nee, aber Zigaretten holen.«
    »Seit wann rauchst du denn?«
    »Ich doch nicht. Das habe ich mir vor einem Jahr schon wieder abgewöhnt. Aber wir haben so ein paar Nikotinbabys, die ihre Schnuller brauchen.«
    Die Zwillinge wurden gefunden, bekamen Geld in die Hand gedrückt und erklärten sich zum Botengang bereit.
    »Aber nur, wenn wir ein Eis kriegen.«
    Das wurde genehmigt.
    Aus dem Keller ertönten Hammerschläge. Wolfgang nagelte schon wieder die Poster an. Diesmal mit Stahlstiften. In der Küche klirrte es.
    »Das war bloß der gestreifte Milchtopf, der war doch sowieso schon angeschlagen«, trompetete Sven durch die verschlossene Tür.
    Und wenn schon. Immerhin war das gute Stück 17 Jahre alt und gehörte zu den ältesten Teilen meines Inventars. Mithin hatte der Topf Liebhaberwert.
    Irgendwo rauschte ein Wasserhahn. Wollte jetzt etwa noch jemand baden? Langsam überraschte mich gar nichts mehr. Ich machte mich auf die Suche und fand Sascha im unteren Bad, wo er die in der Wanne aufgereihten Colaflaschen mit der Brause besprühte.
    »Was soll das?«
    »Hast du schon mal lauwarmes Cola getrunken? Das schmeckt widerlich, direkt zum Abgewöhnen.«
    »Wozu haben wir einen Kühlschrank?«
    »Der ist voll. Da stehen die kalten Platten drin.«
    Was war das doch noch für eine herrliche Zeit, als Saschas Geburtstagsgäste nachmittags um halb vier im Sonntagsstaat und mit Blümchen in der Hand erschienen, Schokoladentorte löffelten, Topfschlagen spielten und um sieben Uhr mit Luftballons und Dauerlutscher wieder verschwanden!
    Da fiel mir etwas ein. »Sag mal, Sascha, willst du dich nicht endlich mal umziehen?«
    »Wieso umziehen? Das T-Shirt habe ich heute morgen frisch aus dem Schrank genommen, und die Jeans hast du doch erst in der vergangenen Woche gewaschen. Hier wird 'ne Fete abgezogen und keine Modenschau.«
    Nun wollte ich noch etwas wissen: »Wenn man irgendwo zum Geburtstag eingeladen ist, bringt man doch im allgemeinen eine Kleinigkeit mit, zumindest ein paar Blumen. Ist das heute nicht mehr üblich?«
    »Blumen? Was soll ich denn mit dem Gemüse?« Sascha begriff offenbar gar nicht, was ich meinte.
    Schließlich kam ihm die Erleuchtung. »Ach so, du meinst Geschenke? Die haben doch alle zusammengeschmissen und mir den Verstärker für meinen Plattenspieler gekauft. Habe ich dir den noch nicht gezeigt? Muß ich wohl vergessen haben, aber du verstehst ja doch

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