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Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende

Titel: Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Franke
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unseren Eltern, Danke zu sagen. Wir bekommen ein Bonbon mit dem Nachsatz: »Was sagt man jetzt?« Und wir sagen dann artig: »Danke.« Das wird zu einem halbautomatischen Ritual, dem wir nur selten bewusst Bedeutung beimessen. Das gehört eben dazu; man macht das halt so, weil es ein Gebot der Höflichkeit ist.
    Keine äußerliche Geste
    Echte, tief empfundene Dankbarkeit ist weit mehr als eine Floskel. Dankbar zu sein heißt zu verstehen und anzuerkennen, wenn uns etwas geschenkt wird, wenn wir etwas bekommen, das wir uns nicht selbst nehmen oder kaufen können – ob Sonnenschein oder Regen, Gesundheit oder Lebenszeit, Liebe oder Kinder.
    Nur allzu vieles, was keineswegs jeder bekommt oder erreicht, nehmen wir als selbstverständlich hin. Und wir werden schnell unzufrieden, wenn wir etwas verlieren oder wenn das, was wir haben, nicht genug erscheint und wir mehr wollen oder etwas anderes. Wir werden sauer und beginnen zu schimpfen. Manchen sieht man an, dass in ihrem Leben Dankbarkeit kaum eine Rolle spielt, sondern Ansprüche, Status und Privilegien. Diese Menschen wirken meist nicht glücklich, sondern gehetzt und unzufrieden.
    Eine neue Haltung einnehmen
    Dankbar zu sein ist eine positive und beglückende Grundeinstellung. Dankbarkeit und Glück hängen unmittelbar zusammen. Dankbare Menschen sind prinzipiell glücklich, können sich freuen und Freude verbreiten. Gewöhnen Sie sich eine Haltung der Dankbarkeit an. Damit bereichern Sie Ihr eigenes Leben und das anderer. Selbst für die schweren und traurigen Tage können Sie in gewissem Sinne dankbar sein, denn sie machen die Tiefen des Daseins erfahrbar. Die schweren Stunden sind es, die das Leben im eigentlichen Sinn bereichern, weil sie zeigen, was wirklich wichtig ist. An ihnen reifen wir und gewinnen Tiefgang und Weisheit.
    Sie müssen sich natürlich nicht bedanken, wenn es nicht stimmig ist. Aber wann immer es Anlass für Dankbarkeit gibt, sollten Sie gut hinsehen. Denken Sie an Ihr gemeinsames Leben zurück und danken Sie dafür. Danken Sie symbolisch auch dem Toten. Die »symbolische Danksagung« ist ein festes Element innerhalb meiner Trauerreden. Dazu stehen alle Trauergäste auf und danken für die gemeinsame Zeit und für die Bereicherung, die jeder einzelne durch den Verstorbenen erfahren hat.
    Den Fokus auf das Gute
    Durch Dankbarkeit wird die Erinnerung auf das Gute fokussiert. Auf das, was der Verstorbene gegeben hat und was die Hinterbliebenen von ihm auf ihrem weiteren Lebensweg mitnehmen.
    Der Blick wird weg von dem, was verloren gegangen ist, darauf gerichtet, was uns durch den Toten geschenkt wurde. Dankbarkeit und Glück hängen wie gesagt unmittelbar zusammen. Dankbare Menschen sind glücklich, undankbare nicht. Dankbare Menschen können sich freuen, undankbare jammern, nörgeln und kritisieren, werden bitter und machen sich und anderen das Leben schwer.
    Jede Gabe würdigen
    Öffnen Sie Ihre Sinne und gehen Sie achtsam durch Ihren Tag. Beginnen Sie damit gleich am Morgen beim Erwachen. Räkeln Sie sich ausgiebig im Bett und spüren Sie, wie Ihr Herz schlägt, das Blut durch die Adern strömt und der Atem den Brustkorb hebt und senkt. Das alles tut Ihr Körper ganz von allein für Sie. Sie brauchen sich darüber kaum Gedanken zu machen. Und Sie sollten dankbar sein, wenn Ihr Körper so gut funktioniert. Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten selbst all diese Abläufe in Gang halten. Aber das müssen Sie nicht; vielmehr können Sie sich nach einer erfrischenden Morgentoilette dem Frühstück zuwenden. Genießen Sie und erfreuen Sie sich daran. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Ihnen zur Verfügung steht, worauf Sie Durst und Appetit haben.
    Nach dem Frühstück starten Sie in Ihren Tag. Je nachdem, wie dieser aussieht, kommen nun wahrscheinlich Aufgaben und Herausforderungen auf Sie zu, denen Sie nicht ausweichen können. Viele Menschen haben einen bei Weitem zu stressigen Alltag, andere nehmen sich eher zu wenig vor. Unter Umständen ist es nötig, in dieser Hinsicht hin und wieder regulierend einzugreifen. Ein Trauerfall kann dabei in gewisser Weise befreien. Er kann Sie ermutigen, untragbare Situationen zu verändern.
    Gehen Sie weiter durch Ihren Tag und forschen Sie nach den guten Dingen. Sei es ein Gespräch im Treppenhaus, sei es ein Spaziergang oder ein Buch, das Sie für eine Weile in eine andere Welt entführt. Widmen Sie jedem dieser guten Augenblicke einen Gedanken und bedanken Sie sich innerlich. Sagen Sie sich

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