Jede Dunkle Nacht Hat Ein Helles Ende
Nachbarschaftshilfe bringen Sie unter Leute und helfen, von der Trauer wegzusehen und auf den Mitmenschen zu schauen. Geben Sie etwas. Machen Sie neue Erfahrungen mit Geben und Nehmen.
Danken im Namen des Verstorbenen
Wie auch immer der Verstorbene zu Tode gekommen ist, was auch immer er erleiden musste, was ihm auch immer an Lebenszeit vorenthalten geblieben ist: Er hat gelebt, und er hatte seine schönen Stunden! Es gab Momente, in denen er froh und glücklich war, in denen er lachte und sich seines Lebens freute! Seine Lebenszeit war ausgefüllt, und er konnte sie im gegebenen Rahmen nach seinen Vorstellungen gestalten. Vergessen Sie bei aller Trauer nicht, dass er ein Leben hatte. Zu kurz war es vielleicht nach Ihrem Ermessen, aber in seiner Weise war es auch erfüllt. Bei genauem Hinsehen gibt es bei allem auch die andere Seite, die gute und schöne. Und die machen Sie sich bewusst, wenn Sie Danke sagen.
Das Leben als Ganzes sehen
Oft berichten Menschen im Trauergespräch, wie sehr der Verstorbene am Ende leiden musste. Wie er über viele Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, »immer weniger« wurde, bis schließlich der Tod stärker war als das Leben. Aber eine Biografie sollte nicht nur von ihrem Ende aus betrachtet werden, sondern in ihrer Gesamtheit und von allen Seiten.
Anregung: das Gedächtnisbuch
Schreiben Sie aus der Perspektive des Verstorbenen in ein Gedächtnisbuch, was dessen Leben sinnvoll und glücklich gemacht hat. Notieren Sie seine Begabungen und Fähigkeiten. Was konnte er in den verschiedenen Lebensbereichen bewirken – privat, geschäftlich, beruflich? Welche seiner Herzenswünsche gingen ihm in Erfüllung? Was waren seine Leidenschaften? Worin war er kreativ? Was durfte er genießen? Wofür in seinem Leben durfte er selbst dankbar sein?
»Der Mensch bleibt in kritischen Situationen selten auf seinem gewohnten Niveau. Er hebt sich darüber oder sinkt darunter.«
(Alexis de Tocqueville)
Es gab ein Leben vor dem Tod
Denken Sie an das Leben des Verstorbenen nicht nur unter dem Aspekt seines Leidens und Sterbens, sondern auch an die Zeit davor. Wofür können Sie stellvertretend im Nachhinein dankbar sein? Was hat sein Leben lebenswert gemacht? Was erfreute ihn? Was brachte ihn zum Lachen? Lassen Sie sein Leben vorüberziehen. Wie war sein Werdegang, welche Höhepunkte und welche Krisen gab es? Was hat er im Leben geschaffen und erreicht? Welche Werte und Werke hinterlässt er? Hatte er Nachkommen? Auch ein kurzes Leben kann ein erfülltes Leben sein.
Für die Liebe danken
Ein Lebensabschnitt ist zu Ende gegangen. Um ihn zu würdigen, erinnern Sie sich in Dankbarkeit daran. Sie ist eine Quelle von Freude und Zufriedenheit. Darum sollten Sie in Ihrer Trauerarbeit einen Schwerpunkt darauf legen. War Ihre Beziehung sehr lang und sehr innig, können Sie umso dankbarer sein, auch wenn die entstandene Lücke für Sie nun umso größer klafft.
Sie haben etwas sehr Außergewöhnliches erlebt, eine enorme Bereicherung! Denn zu zweit ist das Leben für uns besser als allein. Sie konnten sich gegenseitig Halt und Ermutigung geben. Wenn einer fiel, konnte der andere ihm aufhelfen. Vielleicht haben Sie gemeinsame Kinder bekommen und durften sie aufwachsen gesehen. Für all das können und sollten Sie sehr dankbar sein.
Was macht Sie glücklich?
Denken Sie neu darüber nach, was Sie wirklich glücklich macht. Meist hat man nur nebulöse Vorstellungen davon, was glücklich machen könnte oder müsste. Dabei steht an erster Stelle oft Materielles, also Wohlstand oder Reichtum. Der Glaube, Glück läge darin, sich luxuriöse Dinge leisten zu können, ist weit verbreitet. Aber das Glück gewinnen Sie nicht im Lotto. Wer etwas Lebenserfahrung hat, weiß längst, dass Besitz allein niemals reichen kann. Neben der materiellen Absicherung brauchen wir funktionierende Beziehungen, Liebe und Anerkennung, um uns glücklich zu fühlen. Wer auf dem Weg zu immer mehr Geld seine Beziehungen auf der Strecke lässt, kann sich unverhofft in eisiger Einsamkeit wiederfinden.
Das Menschliche zählt
Am Existenzminimum zu sein, macht natürlich nicht zufrieden. Aber jemand mit guten und liebevollen Beziehungen kann auch bei bescheidenen Verhältnissen ein sehr glücklicher Mensch sein. Natürlich braucht jeder zu essen, muss wohnen und sich etwas anziehen. Aber die Vorstellung davon, was ein Mensch materiell zum Leben tatsächlich benötigt, ist oft übertrieben. Die besten Dinge im Leben sind jene, die für kein
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