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Jede Nacht mit Charlie

Jede Nacht mit Charlie

Titel: Jede Nacht mit Charlie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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so viel er wolle.
    „Geh nach Hause, Allie. Sollte ich technische Hilfe benötigen, frage ich Stewart. Ab jetzt spiele ich sowieso nur noch Musik. Ich will nie wieder ein Wort über das Rathaus hören.“
    Allie war seit siebzehn Stunden auf den Beinen. Charlies Sendung hatte einen mehr als großartigen Start gehabt. Okay, mit dem Whitcomb-Anruf war sie weit übers Ziel hinausgeschossen, aber mit Gewissensbissen konnte sie sich morgen herumschlagen. Nach ein paar Stunden Schlaf konnte sie das Ganze in Ruhe nochmals überdenken.
    Sie reichte Samson an Charlie weiter, der dem Welpen zum mitreißenden Rhythmus von Gloria Estefans neustem Hit die Flasche gab.
    Zu Hause, unter die weiche Bettdecke gekuschelt, klang Charlies tiefe Stimme sogar noch sexier. Auch seine Musikauswahl bestach, inklusive einer denkwürdigen Mischung aus Boyz II Men, Aaron Copland und den Everly Brothers. Sie war richtig enttäuscht, als die Sendung um zwei Uhr endete.
    „Das war’s für heute, Freunde. Grady Bonner bringt als Nächstes Hintergrundinfos über die heilende Wirkung der Kristalle. Wenn ihr eure Sonnenzeichenglücksnummer für morgen hören wollt, bleibt dran. Wie er mir sagte, spielt er später auch einige Walsongs. Für viele von euch klingt das wahrscheinlich wie ein Scherz, aber steht der Sache offen gegenüber, und ihr hört Musik von überirdischer Schönheit. Zur Überleitung läuft jetzt Judy Collins im Duett mit einem Be lu g a .“
    Collins „Hunting The Whale“ begann. Allie schloss die Augen. Der Song war so schön, dass ihr fast die Tränen kamen.
    „Hallo, Nachtschwärmer“, meldete sich Charlies Nachfolger. „Wir senden heute Musik aus der Tiefe. Solltet ihr die vorangegangene Charlie-Tenniel-Show verpasst haben, entgingen euch auch seine Denkanstöße zu unserem wundervollen Rathaus. So viele Stimmen geistern durch das alte Gemäuer. Besucht es, Freunde, spürt die elementare Kraft. Und dann stürmt Whitcombs Büro und sagt ihm, dass der Verfall dieses Bauwerks symbolischen Charakter für den Geist des öffentlichen Dienstes in dieser Stadt besitzt!“
    Grady stand also auf Charlies Seite. Ein beruhigender Gedanke. So abgehoben er auch sein mochte, Grady verfügte über einen unfehlbaren Instinkt.
    Allie schaltete das Licht aus, lauschte im Dunkeln den Walsongs und driftete dabei in einen traumlosen Schlaf ab.
    Sie hatte noch keine halbe Stunde geschlafen, da stupste Charlie sie in den Rücken.

5. KAPITEL
    H ast du dir den Rest der Sendung angehört?“ Charlie setzte sich neben Allie aufs Bett und legte die Beine hoch. „Jetzt weiß ich, wieso Bill dich angeheuert hat. Du bist fantastisch!“ Im fahlen Mondlicht sah Allie, dass er nur seine Jogginghose trug. In der Hand hielt er einen Karton, dem ein verlockender Duft entwich. „Was isst du da?“
    „Schweinefleisch süß-sauer. Eine von McCarthys Chinaspezialitäten. Willst du was abhaben?“ Er griff über sie hinweg und schaltete die Nachttischlampe ein.
    „Gerne.“ Allie räkelte sich ausgiebig. „Gut, dass Joe nicht hier ist. Er schimpft immer, McCarthys sei nicht authentisch.“
    „Klar ist es das. Authentisch irisch-chinesisch.“ Damit schob er ihr eine Gabel Essen in den Mund.
    Von hinten stützte Allie das Kinn auf seine Schulter, schlang die Arme um seinen Bauch, spähte in den Karton und zeichnete versonnen die Linie der krausen Härchen auf seiner Brust nach, bis sie unter dem Hosenbund verschwanden. Charlie besaß einen aufregenden Körper – schlank, durchtrainiert, muskulös. Kein Wunder, dass sie einen wachsenden Hunger auf andere Dinge als chinesische Spezialitäten verspürte! „Ist das alles?“
    „Bei deinem gesegneten Appetit hätte ich besser die Familienportion bestellt.“
    „Sag mal, was planst du eigentlich nach deinem Krieg mit Whitcomb?“ Nach dem nächsten Bissen nahm sie ihm den Karton einfach ab.
    In seinen Augen blitzte etwas Teuflisches auf. „Ich dachte mir, wenn ich es schaffe, dein Nachthemd loszuwerden, ergibt sich der Rest ganz von selbst.“
    Eine süße Schwäche überkam Allie, der sie energisch Widerstand entgegensetzte. „Ich sprach von deiner Sendung, du Schlauberger!“
    „Die Sache mit Whitcombs Bruder ist ein ziemlich heißes Eisen. Falls es stimmt, ist Whitcomb ein Idiot.“
    „Hast du Zweifel?“
    „Meiner Ansicht nach sollte man sich um die Erhaltung des Rathauses bemühen, aber ich persönlich reiße mich nicht darum. Besonders, wenn deswegen so viele Leute anrufen.“
    „Soll ich ihnen

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