Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)
sehr schnell sehr drastisch spürt. Mehr Details zur richtigen Wahl eines Magnesiumpräparats finden Sie im Kapitel 7.
Omega-3-Fettsäuren
Patienten mit Hashimoto sollen reichlich Omega-3-Fettsäuren zuführen, da diese in der Lage sind, Autoimmunprozesse zu dämpfen. Eskimos, oder besser Inuit, die sich traditionell von fettem Fisch, Robben-, Wal- und Walrossfleisch ernähren, sind kaum von Autoimmunkrankheiten betroffen, vorausgesetzt, sie leben wie ihre Vorfahren. Das Problem: Diese typische Inuit-Ernährung enthält eben auch viel Jod. Eine gute Alternative ist Leinöl. Ich nehme morgens und abends einen Esslöffel, entweder über den Salat oder einfach so. Leinöl darf nicht erhitzt werden und muss im Kühlschrank dunkel aufbewahrt werden. Hat man die Flasche angebrochen, ist das Öl darin nur circa drei Wochen haltbar. Achten Sie beim Kauf auf Bioqualität.
Vitamin D
Die Einnahme dieses »Sonnenvitamins« bringt bei vielen Hashimoto-Patienten eine erstaunliche Verbesserung ihres Wohlbefindens. Mehr dazu bei meiner Checkliste im folgenden Kapitel.
Schüßler-Salze Nr. 2 und Nr. 12
Man muss nicht immer in die »Chemiekiste« greifen, um den Körper auf den richtigen Weg zu führen, in unserem Fall, um die Anzahl der Antikörper, die in der Schilddrüse eingelagert sind und so zur fortschreitenden Zerstörung führen, zu senken. Ich bin ein großer Fan von Schüßler-Salzen, im Kapitel 8 erfahren Sie mehr über die Wirkung dieser sanften Funktionsmittel. Jetzt sei schon gesagt: Die Salze Nr. 2 Calcium phosphoricum und Nr. 12 Calcium sulfuricum in der Potenz D6 senken die Entzündungswerte und Antikörper in der Schilddrüse. Ich nehme kurmäßig täglich je fünf Tabletten und lasse sie langsam im Mund zergehen, besonders in Phasen, in denen ich vermehrt unter unangenehmem Druck auf der Kehle, Herzrasen und Hitzewallungen leide. Die positive Wirkung ist wohl der verbesserten Kalziumverwertung und der dadurch entstehenden Entlastung der Schilddrüse zuzuschreiben. Hierzu kann Sie am besten ein Heilpraktiker beraten.
Kapitel 5
Meine Checkliste
Seit ich die Diagnose Hashimoto habe, sind mittlerweile gut zwei Jahre vergangen. Genügend Zeit, möchte man meinen, um die richtige Tablettendosis zu finden und sich mit der Krankheit zu arrangieren. Weit gefehlt! Immer wieder tauchen neue Baustellen auf, alte Zipperlein brechen wieder durch oder neue Beschwerden kommen hinzu. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass all das, was mich plagt, direkt oder indirekt mit Hashimoto zusammenhängt. Aus meiner Sicht heute – und vor allem nach vielen Gesprächen mit anderen Betroffenen, die die gleichen Erfahrungen gemacht haben – würde ich sofort nach der Diagnose noch einige andere Tests machen lassen. Denn ein Hashimoto kommt nie allein!
Eigentlich müsste eine Checkliste, wie ich sie auf den folgenden Seiten aufgeführt habe, bei jedem Allgemeinarzt, Endokrinologen und Internisten in der Schublade liegen. Aber die meisten Ärzte, die ich erlebt habe, vertrösten ihre Patienten nur mit dem Spruch: »Sie nehmen die Schilddrüsenhormone. Das reicht. Alle anderen Beschwerden haben nichts damit zu tun. Das wird schon wieder.« Aber nichts wird! Und schon gar nicht von allein, denn unser Körper ist ein komplexes System, gerade wenn es um Hormone geht. Gerät auch nur ein kleines Rädchen in diesem Uhrwerk aus dem Takt, kommt die ganze Ordnung durcheinander.
Auch ich habe immer wieder an mir selbst gezweifelt, hab den Fehler bei mir gesucht: Warum nehm’ ich nicht ab? Warum bin ich immer so müde? Warum vertrag ich plötzlich all die Lebensmittel nicht mehr? Warum sind meine Schilddrüsenwerte so hoch, der TSH-Wert so niedrig, aber mein Wohlbefinden ist trotzdem schlecht? Und die Reaktion der Ärzte war nicht gerade aufbauend. Ich sollte mehr Sport machen, weniger essen, früher ins Bett gehen und nicht so viel durch die Gegend fliegen. Die gleichen Tipps, die sie mir schon vor der Diagnose Hashimoto gegeben haben. Genau wie damals brachten sie mich auch jetzt nicht weiter. Und vor allem behoben sie nicht die Ursache. Frustrierend war dabei auch immer dieser unterschwellige Vorwurf, ich würde mir das alles nur einbilden. Es darf nicht sein, was nicht sein kann.
Auch wenn es schwerfällt und manche Mediziner einem wirklich jedes Selbstbewusstsein nehmen, bleiben Sie hart und stehen Sie zu Ihren Beschwerden. Sie bilden sich die Schmerzen und zusätzlichen Kilos nicht ein. Und noch wichtiger: Sie haben nichts falsch
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