Jeden Tag wurde ich dicker und müder: Mein Leben mit Hashimoto (German Edition)
Arzt Ihnen nicht zuhören möchte. Recherchieren Sie im Internet, in Büchern – und geben Sie sich nicht mit der Aussage zufrieden, alles sei innerhalb der Referenzwerte! (Wie ich diesen Satz hasse!) Denn auch damit kann man sich richtig mies fühlen. Geben Sie sich nicht zufrieden, bis es Ihnen gut geht. Und das wird es erst, wenn es Ihre Hormone zulassen, wenn die alle in Balance sind. Vergessen Sie für einen Moment Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Sport und so weiter. Hormone regieren Ihren Körper! Glauben Sie mir, das ist der Schlüssel, einer zumindest, und zwar ein sehr wichtiger in diesem Puzzle und auf dem Weg zu einem schönen und angenehmen Leben mit Hashimoto.
Mein Weg durch die Hormon-Krise
Anhand meines Hormon-Durcheinanders möchte ich Ihnen zeigen, was ich mit diesem Aufruf zur Vorsicht meine. Und ich möchte, dass Sie am besten solch eine Misere vermeiden. Denn das ist ganz bestimmt kein Spaziergang – weder für Ihren Körper, noch für Ihre Psyche, glauben Sie mir!
Ich begann im Februar 2011 mit der Einnahme der Schilddrüsenhormone, und schraubte die Dosis – bitte nicht nachmachen! – immer höher. Ich spürte kaum Überfunktionssymptome, und überhaupt hatte sich nach der Diagnose nicht alles zum Guten gewandt. Das hatte ich gehofft, und so steht es ja auch in vielen Büchern und im Internet (kennen Sie, oder?). Teilweise waren meine fT3-Blutwerte so hoch, dass ein Heilpraktiker mir sogar androhte, ich würde mich damit umbringen! Allerdings konnte er mir auch nicht sagen, warum es mir dann prinzipiell nicht gut ging. Alle Mediziner verlangten immer nur, dass ich die Dosis verringern sollte. Das tat ich ein paar Mal – und landete immer im Tal der Tränen, sprich: mein Gesamtzustand wurde noch schlechter. Ich wurde immer müder, bekam Seh- und Schlafstörungen, Verdauungsprobleme und und und.
Erst ein Jahr später, kurz vor Ostern 2012, fielen mir Progesteron-Globuli in die Hand, die mir ein Arzt vor Jahren mal verschrieben hatte. Ich hatte sie nach ein paar Tagen wieder abgesetzt, weil sich damals keine Wirkung gezeigt hatte. Nun stand das kleine Gläschen mit den vielen weißen Kügelchen wieder vor mir. Ich hatte keine Ahnung, dass es der Schlüssel zur großen Erkenntnis – und zu den schlimmsten Tiefschlägen – sein würde. Ich nahm die Globuli ein paar Tage lang, immer wenn ich daran dachte, zehn, zwölf Stück auf einmal. Und es passierte endlich etwas! Ich spürte, wie die Schilddrüsenhormone zu wirken begannen: Ich bekam Herzrasen, Schweißattacken, Durchfall, das gestaute Wasser in meinen Beinen lief nur so aus mir heraus. Verrückt! Ich war plötzlich wach, gut gelaunt und nahm Gewicht ab. Und das ohne sportliche Anstrengung oder eine besondere Diät. Ich aß und bewegte mich wie immer. Endlich konnte ich mit meinen L-Thyroxin- und Thybon-Dosen runtergehen.
In diesen Tagen telefonierte ich mit einer guten Bekannten, einer Heilpraktikerin. Die Wirkung der Progesteron-Kügelchen hatte leider wieder nachgelassen, aber sie nahm das zum Anlass, meine Werte zu checken: Und tatsächlich! Der Progesteronwert war viel zu niedrig, das Östrogen dafür viel zu hoch. Sie verschrieb mir eine bioidentische Progesteronsalbe, zuerst mit 1 Prozent, später mit 10 Prozent. Trotzdem wurde mein Zustand wieder schlechter – ich fühlte mich sogar noch mieser als zuvor. Nach einem Speicheltest, mit dessen Hilfe ein Tagesprofil für Cortisol, DHEA, Adrenalin und Noradrenalin erstellt wurde, lag die Ursache auf der Hand: Meine Nebenniere war geschwächt, produzierte viel zu wenig DHEA und Cortisol, das Fluchthormon, das uns morgens in die Puschen kommen lässt. Die Kurve in meinem Tagesprofil kam am Morgen kaum ans Minimum heran und fiel gegen Mittag ins Bodenlose. Kein Wunder, dass ich mich so antriebslos fühlte. Und das Schlimmste: Ich hatte der Nebenniere mit meinem Globuli-Experiment selbst den Todesstoß versetzt! Über die letzten Jahre hatte sich das Organ total verausgabt. Durch den ständigen Stress, den ich mir selbst machte und den mein Körper durch die Unterfunktion und seine Folgen hatte, war der Cortisolspiegel immer mehr gestiegen. Irgendwann war die Nebenniere erschöpft – und produzierte immer weniger Hormone. Dann kam ich mit den Globuli daher. Eierstöcke und Nebenniere, die beide Progesteron produzieren, bekamen die Information, die Produktion zu verstärken. Und das war zu viel für meine Nebenniere.
Da die homöopathischen Tropfen, die ich gegen die
Weitere Kostenlose Bücher