Jeder Augenblick ist ewig: Die Gedichte (German Edition)
zu wollen,
um meinen Frieden zu machen mit dem Krieger
in mir.
Was immer mir der Wind erzählt
Es duftet nach Akazien und
dein Lächeln duftet auch.
Die Winde meinen’s gut mit uns,
die Welt nimmt uns in Kauf.
Wir reden nicht, wir schweigen nicht,
wir sind ganz einfach da.
Wir spiegeln uns im Sommerlicht
und sind uns nah.
Als hätt ich dich noch nie gesehn,
verwirrt mich dein Gesicht.
Die Zeit mag ruhig zugrunde gehn.
Wir tun es sicher nicht.
Wir geben uns ganz absichtslos
und ohne tiefren Sinn
wie Wolken unterm Himmel ziehn
der Liebe hin.
Was immer mir der Wind erzählt,
der Mond und mein Klavier:
Sie singen nur das eine Lied,
sie singen nur von dir.
Sie kannten dich schon vor der Zeit,
bevor die Welt entstand.
Dein Name ist in jeden Baum,
in jeden Fels gebrannt.
Es gibt so viele Lieder über
diesen Augenblick,
voll Schwülstigkeit und Flieder und
mit wehem Blick zurück.
Doch all die schweren Worte,
sie sind nichts als gut gemeint.
Sie können nicht beschreiben,
was uns beide eint.
Das Laute schweigt, die Stille tönt.
Ich weiß nicht wer ich bin.
Und alles ist so unbestimmt
und sinnvoll ohne Sinn.
Die Welt ist wohl aus Nichts gemacht,
ganz leicht, wie nebenbei.
Und ohne dich bricht diese Welt
ganz sicherlich entzwei.
Was immer mir der Wind erzählt,
der Mond und mein Klavier:
Sie singen nur das eine Lied,
sie singen nur von dir.
Sie kannten dich schon vor der Zeit,
bevor die Welt entstand.
Dein Name ist in jeden Baum,
in jeden Fels gebrannt.
Es duftet nach Akazien und
dein Lächeln duftet auch.
Die Winde meinen’s gut mit uns,
die Welt nimmt uns in Kauf.
Wir reden nicht, wir schweigen nicht,
wir sind ganz einfach da.
Wir spiegeln uns im Sommerlicht
und sind uns nah.
Dem Mond entgegen
Er hat den Namen abgelegt wie einen Ranzen
und was dazugehört: den Pass, das letzte Geld.
Er wollte nicht mehr mit den andern tanzen –
und keinen Aufstand, denn er war kein Held.
Als er davonging, bellten ein paar Hunde,
und nebenan gingen die Lichter aus.
Er drehte ohne Grund noch eine Runde,
dann ließ er sich zurück in seinem Haus.
Er aber ließ sich los und sprang, befreit
von sich und all dem, was er hinterlassen,
dem Mond entgegen, der bereit
und nah war, fast schon anzufassen.
Und so wie Winde durch die Straßen jagen,
lief er dem neuen Leben hinterher,
begann, sich mit dem Dasein zu vertragen –
und man kann sagen: er genoss das sehr.
Was hat man nicht versucht, aus ihm zu machen.
Was hat man doch vergebens investiert.
Das Leben fängt an, richtig Spaß zu machen,
wenn man auf einmal nicht mehr funktioniert.
Ein Name blieb zurück und eine
codierte Nummer auf gestempeltem Papier.
Die war noch ein paar Tage sehr alleine,
dann wurde sie entdeckt und archiviert.
Er aber lebte herrlich und verschont
von Bürokraten, Akten und Devisen.
Genaures weiß man nicht – auch ob der Mond
sich von ihm fassen ließ, ist nicht bewiesen.
Wieder im Leben
Wieder im Leben,
wieder dabei.
Jahre des Wandels,
der Einsiedelei.
Stürme und Flauten.
Nur eines ist klar:
Alles ist anders –
und doch wie es war.
Seltsamer Handel.
Was drängt dich zum Sein?
Leidvoll die Lüste.
Meistens allein.
Irgendwas hält dich.
Doch es tut weh:
Dieses Werde und Stirb.
Dieses Blüh und Vergeh.
Trotzdem, ein Windhauch
genügt zu verstehn.
Bäume im Nebel.
Verzauberte Seen.
Zärtliche Worte.
Du fühlst dich vereint.
Aber wann bist schon
du gemeint?
Jahre des Wandels,
der Einsiedelei.
Stürme und Flauten.
Nur eines ist klar:
Alles ist anders –
und doch wie es war.
Trotzdem: du hältst dich,
vom Atmen verführt.
Hast manchmal wirklich
Dasein gespürt.
Wieder im Leben,
noch ist nicht genug.
Bring es zu Ende.
Leere den Krug.
Wieder im Leben,
noch ist nicht genug.
Bring es zu Ende.
Leere den Krug.
Schlendern
Einfach wieder schlendern,
über Wolken gehn
und im totgesagten Park
am Flussufer stehn.
Mit den Wiesen schnuppern,
mit den Winden drehn,
nirgendwohin denken,
in die Himmel sehn.
Und die Stille senkt sich
leis in dein Gemüt.
Und das Leben lenkt sich
wie von selbst und blüht.
Und die Bäume nicken
dir vertraulich zu.
Und in ihren Blicken
findst du deine Ruh.
Muss man sich denn stets verrenken,
einzig um sich abzulenken,
statt sich einem
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