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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Columbia«, sagte er. »In einem Fall, den ich längst für abgeschlossen hielt, hat sich noch etwas getan.«
    In Annies Bauch rutschte etwas nach unten. Also wäre auch er fort. »Aha«, machte sie mit unbeteiligter Stimme.
    »Aber ich komme zurück.«
    »Na, klar.«
    »Ich komme zurück, weil ich nicht von dir getrennt sein möchte.«
    Annie wollte zur Seite sehen, musste aber einfach in seine Augen schauen. Bei der Vorstellung, dass er fortgehen würde, und sei es nur für einen Tag, hätte sie ihn am liebsten umarmt und gebeten, bei ihr zu bleiben.
    »Wahrscheinlich ist das jetzt total unangebracht, aber ich möchte gerne, dass du über etwas nachdenkst, während ich fort bin, Annie«, sagte Wes sanft. Er griff in die Tasche und holte ein kleines Samtkästchen vom Juwelier hervor. Annie rutschte das Herz in die Hose. Ihre Lippen wurden taub. »Ach, du Scheiße. Du Scheiße, du Scheiße.« Sie sah Wes ins Gesicht. »Ist es das, was ich glaube?«
    Er lächelte. »Musst du selbst herausfinden.«
    Annie streckte die Hand aus und zog sie dann zurück. »Ahm, ich finde nicht…«
    »Angst?«, fragte er ganz lieb.
    Annie bekam keine Luft mehr. Sie atmete tief durch. »Panik«, presste sie hervor.
    »Versuch es, Annie. Gib mir eine Chance. Uns.«
    »Es kommt mir irgendwie ein bisschen schnell vor.«
    »Manchmal weiß man es einfach«, sagte Wes.
    Das hatte Annie schon einmal gehört. Sie wollte etwas sagen, bekam aber nichts heraus.
    »Warum überlegst du es dir nicht?« Er stellte das Kästchen auf den Tisch.
    »Du weißt ja, wie du mich erreichst.«
    Als Lovelle und Theenie einige Zeit später nach unten kamen, saß Annie am Küchentisch und betrachtete das Kästchen.
    »Heiliger Bimbam, ist es das, was ich glaube?«, rief Theenie wie schon zuvor Annie.
    »Wahrscheinlich«, sagte Annie. »Aber ich habe Angst, reinzuschauen.«
    Theenie legte die Hand auf den Mund. »Hat Wes dir einen Heiratsantrag gemacht?«
    »Ähem.«
    »Und, was hast du gesagt?«, fragte Lovelle ungeduldig.
    Die Antwort wurde Annie erspart, da Destiny laut stöhnend die letzten Treppenstufen hinuntergestapft kam. »Ich bin erledigt«, sagte sie. »Ich habe die halbe Nacht auf Lacey eingeredet, und am Ende, nach Gott weiß wie viel Stunden, konnte ich sie endlich erreichen.«
    »Wie hast du das nur geschafft?«, fragte Theenie.
    »Nun, irgendwie geisterte mir immer wieder der Name Fairchild durch den Kopf, und ich bekam so ein komisches Gefühl dabei, deshalb habe ich ein bisschen recherchiert und herausgefunden, dass die Familie Fairchild hier in der Gegend wohnte, als dieses Haus ein Bordell war. Ich nahm an, dass Jonathan Fairchild hier Kunde war. Ich besorgte mir ein Bild von ihm, und als ich es Lacey zeigte, regte sie sich furchtbar auf. Schließlich wies sie auf die Würgemale an ihrem Hals.«
    »Er hat sie also umgebracht?«, fragte Theenie.
    Destiny nickte. »Ich weiß nicht, aus welchem Grund. Vielleicht hatte er eine Schwäche für Lacey und konnte es nicht ertragen, dass sie mit anderen Männern schlief. Oder er wurde einfach ein bisschen grob mit ihr. Fällt mir wahrscheinlich irgendwann später ein. Das Gute ist aber: Sobald Lacey das Bild von ihm sah, wurde ihr klar, dass sie tot war. Und dann fiel ihr ein, dass ihr Liebhaber gehenkt wurde. Sie konnte es nicht erwarten, zum Licht zu gehen. Ich hoffe, die beiden sind glücklich, ich bin nämlich so weit mit meinen Leserbriefen im Rückstand, dass ich das nie wieder aufhole.«
    »Soll das heißen, sie ist wirklich weg?«, fragte Lovelle. Es klang enttäuscht.
    »Ja. Jetzt kann ich endlich wieder vernünftig schlafen«, seufzte Destiny. »Mann, bin ich gut!«
    »Sie wird mir fehlen«, sagte Theenie. »Es war schön, einen Geist im Haus zu haben. Und irgendwie sexy, dass sie uns immer die Unterwäsche gestohlen hat.«
    »Baumwollschlüpfer sind nicht sexy, Theenie«, sagte Lovelle. »Glaub mir.«
    Theenie ignorierte sie. »Zumindest wissen wir, dass sie endlich ihren Frieden gefunden hat.«
    »Ich brauche Kaffee«, sagte Destiny. »Und zwar eine Menge.« Sie griff zur Kaffeekanne, hielt inne und sah Annie an. »Du hast noch kein einziges Wort gesagt. Was ist los?«
    »Sie denkt nach«, flüsterte Theenie und trat zur Seite, damit Destiny einen Blick auf den Tisch werfen konnte.
    Destiny kam herüber und betrachtete das Kästchen. »Hmm, lass mich mal raten.«
    »Sie hat Angst, es aufzumachen«, erklärte Lovelle.
    Destiny runzelte die Stirn. »So ein Blödsinn! Ein Glas Eingemachtes ist

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