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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Büro marschiere und ihm verkünde, dass ein Geist den Mord aufgeklärt hätte?«
    Destiny schüttelte den Kopf. »Nein, aber wenn dieser Geist uns sagen kann, wer der Mörder ist, können wir Lamar vielleicht in die entsprechende Richtung lotsen.«
    Annie hörte ein Geräusch am Treppenabsatz. »Wir müssen das Thema wechseln. Ich will nicht, dass die anderen das hören.« Kaum hatte sie es ausgesprochen, kam Lovelle nach unten. Sie trug eine graue Freizeithose, eine taubengraue Seidenbluse und einen cremefarbenen Kaschmirpulli.
    »Guten Morgen, die Damen«, sagte sie fröhlich.
    »Wow, du siehst schick aus«, gab Annie zurück. »Ist heute was Besonderes?«
    Lovelle betastete ihre Frisur. »Ich gehe mit einer Freundin frühstücken, und dann fahren wir zu einer Kunstausstellung nach Savannah.«
    Annie lächelte. Obwohl Savannah nur eine Dreiviertelstunde entfernt war, wusste sie nicht, wann sie die Stadt zum letzten Mal besucht hatte. »Hört sich gut an.«
    Lovelle legte den Pulli über einen Stuhl. »Wenn ich nur wüsste, wo mein fuchsiarotes Tuch ist. Das trage ich immer zu diesem Outfit.«
    Destiny schaute auf. »In meinem Zimmer. Ich wollte es mit runterbringen und fragen, wem es gehört.«
    »Na, wie in aller Welt ist es denn da hingekommen?«, fragte Lovelle. Destiny zuckte mit den Achseln. »Wohl auf demselben Wege, wie meine Wäsche in Wes‘ Badezimmer gelandet ist.«
    »Hey, ich hab mich nicht darüber beschwert«, sagte Wes. »Ich freue mich, wenn bei mir Damenunterwäsche über der Duschstange hängt. Ich habe eine Schwäche für schwarze Strumpfhalter aus Spitze.«
    Die drei Frauen schauten belustigt. »Ich hole eben das Tuch«, sagte Destiny.
    Lovelle sah Annie an. »Das nimmt langsam überhand. Sobald ich mich umdrehe, fehlt mir etwas. Gestern hat Theenie mir vorgeworfen, ich hätte ihr Lieblingsnachthemd genommen. Du kennst das, dieses Hemd aus Flanell mit den blauen Hunden und rosa Katzen drauf. Als ob ich so ein Alte-Oma-Teil anziehen würde!«, empörte sie sich.
    Es klopfte an der Tür. Annie ging hin und öffnete. Vor ihr stand Lamar Tevis.
    »Guten Morgen, Annie«, sagte er. »Ich störe nicht gerne so früh, aber wir müssen uns wohl mal unterhalten.« Er sah sich im Zimmer um. »Besser unter vier Augen.«
    »Stimmt was nicht?«, fragte sie.
    »Nein, nein. Ich, ahm …« Lamar hielt inne und räusperte sich. »Ich muss einige Dinge in Bezug auf die … ahm … sterblichen Überreste Ihres Mannes mit Ihnen besprechen.«
    Wes stand auf. »Ich wäre gerne dabei, wenn es Sie nicht stört.«
    Annie führte Wes und Lamar in das große Sonnenzimmer, das früher einmal eine Veranda gewesen war, auf der man im Sommer Mittagsschlaf halten konnte. An allen Seiten waren Fenster. Bevor Ventilatoren und Klimaanlagen erfunden wurden, hatte man hier in den heißen Sommermonaten Schutz gefunden. Wes und Annie setzten sich auf eines der vielen Sofas, Lamar wählte den Sessel ihnen gegenüber.
    Er zog sein kleines Notizbuch aus der Hemdtasche und blätterte die Seiten durch. Mit einem traurigen Lächeln betrachtete er Annie. »Das ist wahrscheinlich keine Überraschung für Sie«, sagte er, »aber alle Hinweise, die wir an den auf Ihrem Grundstück gefundenen Überresten oder in der Nähe entdeckt haben, beweisen ohne jeden Zweifel, dass es sich um die Überreste Ihres Mannes handelt.« Lamar machte eine Pause, als warte er, dass sie diese Nachricht verdaute. »Es tut mir leid, Annie.«
    Wes griff nach ihrer Hand. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Aber das war es nicht. Nicht so ganz, jedenfalls. Annie empfand eine tiefe Traurigkeit, dass der Mann, mit dem sie verheiratet gewesen war, in so jungen Jahren sein Leben verloren hatte.
    »Was war die Todesursache?«, fragte sie.
    Lamar zögerte. »Dazu komme ich gleich. Zuerst möchte ich Ihnen sagen, was wir wissen. Der Coroner hat mir seine Erkenntnisse durchgefaxt; allgemein verständlich ausgedrückt, erlitt Ihr Mann einen Genickbruch und ein Schädeltrauma.«
    Annie merkte, dass sie den Atem anhielt. »Hat er gelitten?«
    »Ich nehme an, er war infolge der Kopfverletzung bewusstlos, aber der Schädel blieb dabei ganz, es gibt also keinen Grund zur Annahme, dass er dadurch ums Leben kam.«
    »Das heißt, er starb durch den Genickbruch«, schloss Annie.
    Lamar rieb sich das Gesicht. »Das wissen wir noch nicht genau.«
    »Sie wissen es nicht?«, wiederholte Annie.
    »Der Coroner behauptet, die Wirbelsäule war noch intakt, daher ist es höchst unwahrscheinlich,

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