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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und die Zeitung lesen sah. Und sie hatte gedacht, es könnte nicht mehr schlimmer werden … »Was machst du denn hier?«
    »Soweit ich weiß, habe ich hier ein Zimmer gemietet.«
    »Du bist aber früh zurück. Wieso? Wann bist du zurückgekommen? Und woher hast du die Zeitung?« Annie musste Luft holen.
    »Ich bin seit zwei Stunden wieder da, und die Zeitung lag im Gebüsch. Hast du viel Koffein zu dir genommen? Hast du da einen Weinfleck auf der Bluse?«
    »Soll das vielleicht ein Verhör sein?
Ich
habe ja wohl nichts getan.«
    Wes musterte Annie mit verblüfftem Gesichtsausdruck. »Können wir noch mal von vorn anfangen?«
    »Ich will, dass du ausziehst, Wes. Hiermit setze ich dich vor die Tür. Du kannst dein gesamtes Geld zurückhaben.«
    »Ich will kein Geld. Außerdem gefällt es mir hier.«
    »Das ist mein Haus, und wenn ich sage, dass du ausziehst, dann ist das so.« Mit diesen Worten marschierte Annie die Treppe hinauf.
    Wes saß da und schüttelte verwirrt den Kopf. Schließlich stand er auf und ging ebenfalls die Treppe hoch. Annie war in seinem Zimmer und packte seine Sachen in den Rucksack.
    »Was tust du da?«
    »Wonach sieht es denn aus? Ich werfe dich raus. Ich hätte dir nie ein Zimmer vermieten sollen. Man sollte meinen, ich hätte inzwischen meine Lektion gelernt, was Männer angeht.«
    Er stellte sich nah vor sie. »Madam, was haben Sie bitte für ein Problem?«
    »Ich habe dich heute Abend gesehen. Mit der
Blondine.
Ist die nicht ein bisschen jung für dich, Wes?«
    Er war überrascht. »Die ist nicht so jung, wie sie aussieht. Ihr Bruder ist Schönheitschirurg.«
    Annie packte seinen Rucksack und schleppte ihn die Treppe hinunter. Wes folgte ihr.
    Annie öffnete die Tür, warf den Rucksack auf die Veranda und verschränkte die Arme vor der Brust. »Bis dann.«
    »Red, wir müssen uns unterhalten.« Wes legte ihr die Arme um die Taille und hielt sie fest.
    »Nimm deine Hände weg!«, rief Annie.
    »Erst wenn du dich beruhigt hast und dir anhörst, was ich zu sagen habe.«
    »Was ist hier los?«, fragte Theenie in der Eingangstür.
    Annie drehte sich um. Theenie und Lovelle standen dort, jede mit der Geldbörse in der Hand. »Wes will gerade gehen.«
    Destiny kam durch die Hintertür herein. Sie blieb stehen, schaute zu Wes und Annie hinüber und steuerte dann auf den Kühlschrank zu. Sie grüßte Theenie und Lovelle mit einem Nicken. »Möchte jemand ein Sandwich?«
    »Wie war‘s in der Klapsmühle?«, fragte Wes.
    »Scheiße, was glaubst du denn?«
    Wes sah Annie an. »Das ist also kein Scherz.«
    Annie hob seinen Rucksack an, trat auf die Veranda und hievte ihn über ihren Kopf.
    Wes eilte zu ihr und versuchte, seinen Rucksack zu retten. »He, nicht werfen!«, rief er. »Da ist meine Kamera drin.«
    Die beiden kämpften.
    Die Frauen standen zusammen in der Tür und sahen zu.
    Erdle stolperte die Hintertreppe hinauf. »Wer schreit hier denn so rum?«, fragte er. Seine Augen waren rot gerändert, er sprach undeutlich. Nach einem Blick auf Annies Gesicht taumelte er zurück. »Oh-oh, es ist wieder so weit.«
    »Lass mich los!«, schrie Annie und versuchte, Wes den Rucksack zu entwinden.
    »Miss Annie, hören Sie auf!«, flehte Erdle. »Sie können nicht immer so weitermachen. Sonst bringen Sie am Ende
noch
einen um.«

ZWÖLF
    Alle Blicke richteten sich auf Erdle. Wes und Annie hörten auf zu ringen. Annie merkte, dass ihr Mund offen stand. »Erdle, was redest du da?«, fragte sie.
    Er hielt sich die Hand vor den Mund, als wäre ihm gerade klar geworden, was er gesagt hatte. »Oh, ich muss mich hinlegen.« Er stolperte auf die Tür zu. Annie hielt ihn am Arm fest. »Oh, nein, musst du nicht. Erst erklärst du, was du da gerade gemeint hast.«
    »Weiß ich nich‘ mehr.«
    »Dann denkst du vielleicht mal nach, weil ich nämlich Lamar anrufe und dich in die Ausnüchterungszelle werfen lasse, wenn du uns nicht erklärst, was du eben sagen wolltest.«
    Erdle wirkte verletzt. »Das würden Sie wirklich tun?«
    »Allerdings. So, jetzt red schon!«
    »Ich will keinen Ärger machen«, sagte er mit einem kurzen Blick auf Annie.
    »Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich dachte, ahm …« Er schaute zu Boden.
    »Was hast du gedacht?«, hakte Annie nach. »Dass ich Charles umgebracht habe?«
    Erdle zuckte mit den Achseln. »Hab ich nur gedacht, mehr nicht. Ich meine, ich wusste ja, dass Sie sich nicht mit ihm verstanden haben. Aus meiner Sicht war er ein Nichtsnutz. Mir war eigentlich egal, was aus ihm

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