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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Danny nicht so nett gewesen wäre. Annie fragte sich, ob Theenie doch recht hatte und Danny mehr von ihr wollte als reine Freundschaft. Sie schaute hoch und merkte, dass er sie aufmerksam betrachtete. Seine Augen sagten ihr Dinge, die er noch nie ausgesprochen hatte. Annie wandte den Blick ab und griff zu ihrem Weinglas. Sie hob es an die Lippen, doch es rutschte ihr durch die Finger. Der Wein verteilte sich auf ihrer Bluse, das Glas zersprang auf dem Tisch. »Oh, nein!«, rief sie und nahm ihre Leinenserviette, um das Missgeschick aufzutupfen. »Ich bin so ungeschickt!«
    »Pass auf die Scherben auf!«, warnte Danny und wollte Annie mit seiner Serviette helfen. Die Kellnerin brachte einen feuchten Lappen.
    »Ich gehe mal schnell zur Toilette. Vielleicht bekomme ich die Weinflecken heraus«, sagte Annie und eilte davon. Auf der Toilette feuchtete sie ein Papiertuch an und drückte es sich auf die Stirn. Herrje, was war nur mit ihr los? Sie drehte völlig am Rad, das war los. Sie machte sich wegen eines Mannes zum Narren. Annie versuchte, den Fleck aus der Bluse zu waschen, doch es half nichts.
    Sie schaute hoch und sah ihr Ebenbild im Spiegel, den Schmerz und die Enttäuschung in ihren Augen. »Junge, Junge, du suchst dir wirklich immer den Richtigen aus«, flüsterte sie sich zu. Das Bild von Wes und der Blondine stand ihr vor Augen.
    Eigentlich hatte Annie schon vergessen, wie sehr die Liebe weh tun konnte.
    Dabei kannte sie Wes noch gar nicht lange. Sie dachte an Nick und Billie Kaharchek. Liebe auf den ersten Blick. Annie seufzte. So etwas erlebten immer nur andere Menschen.
    Sie ging zurück an den Tisch. Die Kellnerin hatte die Glasscherben abgeräumt und das Essen serviert. »Hat nicht geholfen, was?«, fragte Danny.
    »Ich behandle den Fleck zu Hause mit Spezialmitteln«, erwiderte Annie.
    »Fang lieber an zu essen, bevor alles kalt wird.«
    Annie griff zu ihrem Steakmesser und erwog kurz, es sich in die Brust zu stoßen. Was änderte es schon? Ihre Bluse war längst ruiniert. Doch sie nahm ihre Gabel und begann zu essen.
    »Wie ist dein Steak?«, erkundigte sich Danny.
    »Super«, sagte sie und lächelte anerkennend. Ihr Blick fiel auf den Widescreen-Fernseher: Auf dem Bildschirm war sie selbst zu sehen. Sie und ihre Probleme hatten dem örtlichen Nachrichtensender einen Festtag beschert. Annies Lächeln schwand.
    Danny folgte ihrem Blick. »Oh, Scheiße«, murmelte er. »Am besten, wir gehen.«
    Annie sprach erst wieder, als sie mit Danny im Auto saß. »Schon gut, Danny«, sagte sie. »Langsam gewöhne ich mich an meine neue Berühmtheit. Sieh es doch positiv! Vielleicht werde ich entdeckt und lande noch bei
Star Search.
Und du kannst überall erzählen, dass du mich schon vorher kanntest.«
    Danny schüttelte den Kopf. »Nur du schaffst es, in so einer Situation noch Witze zu machen.«
    »Man kann ja wenigstens so tun als ob. Jedenfalls geb ich mir alle Mühe!«
    »Weißt du denn nicht, dass ich alles für dich tun würde?«
    »Doch, natürlich. Das hast du mir schon mehrmals gezeigt.«
    »Ich spreche nicht vom Parkettschleifen oder von Reparaturen am Haus. Ich meine, dass es für mich keine Grenzen gibt, was dich betrifft. Um dir zu helfen, würde ich alles tun.«
    Annie merkte, dass sie die Stirn runzelte. »Sag mir bitte, dass du nicht vorhast, so etwas Dummes zu tun wie Erdle!«
    »Wir sollten verreisen«, sagte Danny. »Für ein paar Tage in die Berge fahren. Theenie und Lovelle hätten bestimmt nichts dagegen. Dann hätten wir Zeit zum Nachdenken. Und zum Reden«, sagte er.
    Annie schaute aus dem Beifahrerfenster und fragte sich, wann zwischen ihnen etwas anders geworden war und warum sie es trotz Theenies Warnungen nicht gemerkt hatte. So lange hatte sie sich auf Dannys Freundschaft verlassen, was würde nun aus ihnen werden?
    »Annie?«
    Es gelang ihr nicht, ihn anzusehen. »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    Er seufzte. »Ich dachte, es würde sich was ändern, nun wo es Charles nicht mehr gibt. Das habe ich gehofft. Aber tief drinnen wusste ich wahrscheinlich schon, dass es nie so weit kommen würde.« Er schaute nachdenklich drein.
    »Und jetzt gibt es noch Wes.«
    »Es tut mir leid.« Nun sah sie Danny an.
    Aus seiner Miene sprach tiefe Enttäuschung, aber er sagte nichts. Stattdessen holte er den Schlüssel hervor und ließ den Motor an. »Was hältst du davon, wenn wir den Film heute ausfallen lassen?«
    Annie ging in die Küche und blieb abrupt stehen, als sie Wes am Küchentisch sitzen

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