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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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erklärte es ihm. Erdle schaute auf und musterte das beschädigte Schmiedeeisen. Dann kratzte er sich am Kopf, als wäge er ab, wie viel Arbeit ihm die Reparatur machen würde. »Ich glaub es einfach nicht«, sagte er. »Hier passiert eins nach dem anderen. Viel mehr halte ich nicht aus.« Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Ich muss was trinken.« Mit den Worten ging er davon.
    »Was ist denn mit dem los?«, fragte Doc.
    »Während Ihrer Abwesenheit ist hier so einiges passiert«, erklärte Theenie und rang die Hände. »Wenn ich dran denke, läuft es mir kalt den Rücken runter. Sie können sich nicht vorstellen, was wir mitgemacht haben! Und die arme Annie!«, fügte sie hinzu.
    Doc wartete. »Na, was denn?«, fragte er.
    Theenie seufzte bekümmert. »Selbst wenn ich es Ihnen erzähle, werden Sie es mir nicht glauben.«
    »Also, irgendwer muss es mir schon erzählen«, forderte er laut.
    »Alles begann an dem Tag, als Sie fortfuhren«, erklärte Lovelle und begann damit, wie sein Gärtner Charles‘ Leiche gefunden hatte.
    Stirnrunzelnd sah Doc Annie an. »Du wurdest
verhaftet?«
    Das Letzte, was Annie wollte, war, dass Doc sich Sorgen um sie machte. »Das wird schon wieder«, sagte sie. »Max Holt hat einen ganz berühmten Anwalt für mich engagiert. Der ist überzeugt, dass ich es schaffe.«
    Docs neunzigjähriges Gesicht bekam noch mehr Falten. »Ganz bestimmt?«
    »Sehe ich aus, als machte ich mir Sorgen?«, fragte sie leichthin. »Mein Anwalt hat mir schon gesagt, dass die Geschworenen mich niemals verurteilen werden, weil es nämlich überhaupt keine Beweise gibt.« Annie log nicht gerne, aber sie wollte nicht, dass Doc wegen ihrer Probleme schlaflose Nächte hatte.
    »Du sagst mir Bescheid, wenn du Geld brauchst, hörst du? Oder sonst irgendwas«, fügte er hinzu.
    »Komm, ich helfe dir auf«, sagte Annie zu Wes. »Wir müssen dich ins Haus schaffen.«
    Wes erhob sich ohne ihre Hilfe. »Muss ich die Außenwand hochklettern und durch das Dachfenster einsteigen, oder darf ich die Hintertür nehmen, so wie alle anderen?«
    »Euer Ehren, das ist das Verrückteste, was ich je gehört habe«, sagte Nunamaker zu seinem Schwager, der einverstanden gewesen war, sich Destinys Fall als Erstes am Morgen anzuhören. Ein Krankenpfleger und ein Sozialarbeiter hatten Destiny zum Gericht gefahren. Der Sozialarbeiter hatte dem Richter ein Bündel Papiere und Dr. Smithers‘ Gutachten gereicht.
    Der Richter überflog den Bericht. »Dr. Smithers glaubt offenbar, dass deine Mandantin gefährlich ist und Wahnvorstellungen hat.« Er runzelte die Stirn.
    »Irgendwas mit einem Geist und einem Mord?«
    Nunamaker winkte ab. »Das Ganze ist einfach nur lächerlich. Dr. Smithers hat meine Mandantin einmal gesprochen, und zwar nur sehr kurz. Ich habe sehr glaubwürdige Zeugen, die bereit sind zu bescheinigen, dass Miss Moultrie völlig normal ist.«
    Er wies auf Max und Jamie, die in dem kleinen Gerichtssaal in der ersten Reihe saßen. Beide nickten. »Außerdem hat meine Mandantin mit keinem Mordfall zu tun, und es wird nicht gegen sie ermittelt.« Er hielt inne und straffte die Schultern. »Ich weise diese schikanösen Vorwürfe gegen Miss Moultrie sowie die unorthodoxen Methoden von Dr. Smithers zurück, mit denen er sie einweisen ließ. Der Richter, der die Einweisungspapiere unterzeichnete, hat kein einziges Mal mit meiner Mandantin gesprochen.«
    »Sie wird von Toten verfolgt?«, fragte der Richter und hob eine Augenbraue.
    Nunamaker zuckte mit den Achseln. »Miss Moultrie ist ein medial begabter Mensch. Es ist bekannt, dass Menschen mit ihren Fähigkeiten sensibel auf derartige Phänomene reagieren. Miss Moultrie hilft anderen durch das Schreiben einer Zeitungskolumne. Sie beantwortet Leserbriefe als die Heilige Göttin der Liebe.«
    Der Richter sah Destiny an. »Ach, daher kenne ich Sie! Meine Frau und ich lesen Ihre Kolumne. Ihre Ratschläge treffen immer genau ins Schwarze.«
    »Vielen Dank, Euer Ehren«, sagte Destiny. Es waren ihre ersten Worte, seit sie den Gerichtssaal betreten hatte. »Ich bin sehr stolz auf meine Arbeit, die ich sowohl für die Lebenden wie für die Toten leiste.«
    Der Richter beugte sich vor. »Ich werde nicht so tun, als verstünde ich das, was Sie tun, Miss Moultrie, aber in meinen Augen sind Sie vollkommen gesund.« Er wandte sich an den Sozialarbeiter. »Ich weise die Empfehlung von Dr. Smithers zurück, Miss Moultrie zur weiteren Beobachtung einzuweisen.« Er lächelte Destiny an. »Sie

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