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Jeder Kuss ein Treffer

Jeder Kuss ein Treffer

Titel: Jeder Kuss ein Treffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wurde. Außerdem dach te ich mir, Sie hätten bestimmt einen verdammt guten Grund. Deshalb hab ich den Mund gehalten.« Er sah auf. »Hab mich wohl geirrt.«
    Annie war absolut fassungslos.
    Theenie knibbelte an ihren Fingernägeln.
    »Ich glaube, der hat zu viel getrunken«, sagte Wes zu Annie. »Ist vielleicht besser, ich bringe ihn ins Bett.«
    »Das schaffe ich schon«, sagte Erdle. »Darin habe ich viel Übung.« Er sah Annie an. »Kann ich jetzt gehen?«
    Sie zuckte mit den Achseln und wandte sich ab. Erdle ging durch die Hintertür hinaus.
    Theenie fand als Erste die Sprache wieder. »Du kannst Erdle doch nicht ernst nehmen. Der ist Alkoholiker.«
    »Wer hier ist sonst noch der Ansicht, dass ich meinen Mann umgebracht habe?«, fragte Annie.
    Theenie schnaubte verächtlich. »Sei nicht albern!«
    »Auf die Idee wäre ich nie gekommen«, sagte Lovelle. »Ich wäre hier doch nicht eingezogen, wenn ich gedacht hätte, dass du hinter seinem Verschwinden steckst.«
    »Ich weiß ganz genau, dass du es nicht warst«, sagte Destiny.
    Annie schaute Wes an. »Und du?«
    »Würde ich vielleicht den wahren Mörder suchen, wenn ich glauben würde, dass du es warst? Erdle ist doch total erledigt vom Saufen.«
    Annie ging zum Tisch und ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken. »Mein Leben ist im Eimer. Mein Hausmeister ist ein Trinker, mein Nachbar ist senil und verrückt, und bei mir im Haus lebt ein Geist, der alles klaut.«
    »Apropos Geist …« Destiny nahm ihr Sandwich mit zum Tisch. »Ich glaube, so langsam gewinne ich Laceys Vertrauen. Ich habe mich lange mit ihr unterhalten, als ich in der Gummizelle war. Sie hat mir die meiste Zeit Gesellschaft geleistet.«
    Theenie hielt die Luft an. »Du warst in einer gepolsterten Zelle?« Destiny erwiderte mit ausdruckslosem Gesicht: »Das Hyatt war leider ausgebucht.«
    »Sie war nicht in einer Gummizelle«, warf Lovelle ein. »Da kommen nur gefährliche Spinner rein.«
    »Ich habe heute Nachmittag einen Mr. Hildenbiddle von der Historischen Stiftung kennengelernt«, fuhr Destiny fort. »Er hat mir interessante Informationen gegeben. Und er hat mir von deinen noch interessanteren Vorfahren erzählt«, sagte sie zu Annie. »Aber das weißt du bestimmt schon, weil Mr. Hildenbiddle meinte, er hätte es dir schon vor langer Zeit mitgeteilt.«
    Annie wurde rot. »Gut, Destiny. Wenn du unbedingt schmutzige Wäsche waschen willst, kann ich genauso gut alles erzählen. Dieser Geist, den du immer siehst, das ist Lacey Keating. Sie war meine Ururgroßmutter, die Leiterin dieses Bordells, das sie ›Passionsfrucht‹ nannte. In ihren Tagebüchern behauptet sie, die Idee wäre ihr gekommen, weil auf dem Grundstück so viele Pfirsichbäume wachsen.«
    »Warum hast du uns das nicht erzählt, Liebes?«, fragte Theenie.
    »Ich war nicht gerade erpicht darauf, diese Information zu verbreiten, auch wenn ich vermute, dass es viele längst wissen.«
    »Die Leute denken doch nicht schlecht von dir, nur weil deine Ururgroßmutter so was gemacht hat«, sagte Lovelle. »Mein Bruder hat eine lesbische Stripperin geheiratet, und das hat niemand unserer Familie vorgeworfen.«
    Theenie war verwirrt. »Er hat eine lesbische Stripperin geheiratet? Wie geht denn so was?«
    Lovelle zuckte mit den Achseln. »Frag mich was Leichteres.«
    Destiny griff in ihre Tasche. »Ich weiß nicht, ob das was zu bedeuten hat, aber Lacey hat es mir gegeben. Ich habe das Gefühl, es könnte wichtig sein.«
    Destiny legte einen Saphirohrring auf den Tisch. Der blaue Stein war von winzigen Diamanten umgeben.
    Annie machte große Augen, dann griff sie danach.
    »Nicht anfassen!«, mahnte Destiny. »Ich hoffe, dass er Schwingungen aussendet, wenn ich ihn ein paar Tage mit mir herumtrage. Vielleicht finde ich dann heraus, wem er gehört und warum Lacey dachte, er könnte wichtig sein.«
    »Mach dir keine Mühe«, sagte Annie. »Ich erkenne ihn wieder. Er gehört Donna Schaefer.«
    Annie und Wes blieben am Küchentisch sitzen, während die anderen nacheinander ins Bett gingen. Annie schämte sich zwar, dass der gesamte Haushalt ihren, wie Theenie es nannte, »Tobsuchtsanfall« mitbekommen hatte, doch tat es ihr immer noch weh, Wes mit einer anderen Frau gesehen zu haben.
    Kein Wunder, dass Erdle glaubte, sie hätte Charles umgebracht; sie sollte wirklich etwas wegen ihrer Launen unternehmen.
    Doch im Moment musste sie einfach nur akzeptieren, dass Wes nicht ebenso starke Gefühle für sie hegte wie sie für ihn. Sie war reiner

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